Under Dekonstruktion
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Innerlichkeit - This Mortal Coil
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Mittwoch, 11. Juli 2007

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Alexander
Wahnsinn, mit ca. Zwanzig die halbe Welt erobert, die Perser vor allem geschlagen, Charakter: herschsüchtig und grausam. Ein Mann vielleicht. Oder? Was?

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Alexander der Große

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Auf der Suche nach Trost
"Anknüpfend an Positionen des französischen Klassizismus des frühen 18. Jhs. wie etwa Dubos, Shaftesbury, Richardson, wird Winckelmann selbst bald beispielhaft. Zeitloses Lehrgebäude wie dessen Werk sein will gleichfalls die Farbenlehre Goethes. Mit deren Prinzipien: „sich denn der Maler … penetrieren soll… so wird er sich imstande befinden, das Theoretische sowohl als das Praktische, im Erkennen der Natur und im Anwenden auf die Kunst, mit Leichtigkeit zu behandeln.“ Und weiter werden diese zeitlosen Prinzipien „dem Maler zuletzt einen Trost und Heiterkeit mitteilen, den er auf keine andre Art zu erlangen imstande ist.“ Welchen Erfolg aber die Theorien Vitruvs, Albertis, Leonardo da Vincis, Dürers, Winckelmanns, Goethes usw. immer haben konnten, entscheidend ist hier was sie voraussetzten und in dessen Namen sie unternommen worden sind.

Die Kritik am Akademismus und dessen Auffassung klassischer Grundlagen ist spätestens seit Romantik und Realismus fester Bestand maßgeblicher Kritik. An die Stelle der Ergebnisoffenheit von Kunst tritt im Schulverständnis des Akademismus die “Wahrung des Schönen“. Courbet etwa kritisiert die Akademie beispielhaft: „Man muß sich durch die Tradition durcharbeiten, wie ein guter Schwimmer einen Strom durchschwimmt. Die Akademiker ertrinken darin.“ "(Wikipedia)

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Dienstag, 10. Juli 2007
Hagar vom Engel getröstet




"Hagar - Eine Magd, ein Schicksal

Hagar
[hebr.] die Vornehme (hebr.)
Stammmutter der Volkes Isral. Lebte ca. 2000 v. Chr.
Gedenktag
katholisch, 9. Oktober

In der Bibel ist Hagar die Magd von Sara. Sie ist auch die Mutter des Ismael. Abraham verstößt sie jedoch nach der Geburt seines Sohnes.

Im Neuen Testament deutet Paulus den Namen der Hagar allegorisch aus und versteht darunter den "Stein" (Berg) der mosaischen Gesetzgebung.

Viele Fabeln über Hagar finden sich bei den Moslems, die sie als Stammmutter der ismaelitischen Araber verehren und zu ihrem angeblichen Grabe in Mekka wallfahren.

Hagars Geschichte ist eine Vorwegnahme der Geschichte der Israeliten. Sie enthält die Elemente des Judentums - obwohl doch Hagar ausgestoßen wird. Eine weitere Bedeutung des Namen "Hagar" ist die "Fremde". Das klingt vielleicht für deutsche Ohren negativ. Aber Juden sehen sich selbst in ihrer Geschichte als "Fremde".

Es gehört zum Judesein, "anders" zu sein. Darauf baut die jüdische Ethik auf. Gott selbst sagt zu den Israeliten: "Achte den Fremden, denn Fremde seid ihr in Ägypten gewesen". Moses, der ein Fremder am ägyptischen Hof geblieben ist, nennt seinen Sohn: "Gerschom" - "ein Fremder bin ich dort". Die Menschen, die ins Judentum übertreten, sind die "Gerim" - die "Fremden", die wir aufnehmen - und für die spezielle Schutzregelungen gelten.

Hagars Namen trägt also bereits eine prototypisches Bedeutung jüdischen Selbstverständnisses in sich. Die Bibel bezeichnet sie als die ägyptische "Magd" Saras. Es ist möglich, dass Hagar ursprünglich eine ägyptische Sklavin war. 400 Jahre lebten die Israeliten als Sklaven in Ägypten. Die Erfahrung der Sklaverei, das "Ganz-unten-Sein" in der Gesellschaft, an seinem Gott festzuhalten und die Hoffnung nicht aufzugeben - auch das ist einer der Bausteine der jüdischen Geisteshaltung. Um oben zu sein und dabei ethisch zu bleiben, muss man das "ganz-unten-Sein" auch kennen.

Den Weg "nach oben", den die Israeliten gegangen sind, ist Hagar bereits Jahrhunderte zuvor gegangen. Ihr Leben beginnt in jener Sklavenhaltergesellschaft Ägyptens, in der man in einen Stand hineingeboren wird, aus dem man den Rest des Lebens nicht mehr heraus kommt, und in der sich der Pharao als ein Gott wähnt. Hagar wird jedoch in die Familie Abrahams aufgenommen und kommt dort in Berührung mit dem Monotheismus. Sie wird aber auch hineingezogen in die Familienkonflikte von Abraham und Sara. Im Zuge dieser Verwicklungen gebiert sie Abrahams ersten Sohn - und wird aus Eifersucht von Sara in die Wüste geschickt.

Das klingt hart und ungerecht - so ungerecht, wie das Leben unter Menschen eben sein kann. Aber man sollte die Bibel nicht im Sinne von historisch wahren Begebenheiten lesen. Sie ist eine besondere Literatur mit einer dynamischen Botschaft. Auch in Hagars Leben steckt etwas, das allen Juden vertraut ist. So wie später die Israeliten am Berg Sinai, erfährt Hagar Jahrhunderte zuvor eine Offenbarung. Als eine von ganz wenigen Frauen in der Bibel erlebt sie eine direkte Gottesbegegnung - und zwar in dem Moment, in dem sie sich "ganz unten" wähnt, als es ihr scheinbar am schlimmsten ergeht. Sie erhält die Verheißung, dass auch ihr Sohn Vater eines großen Volkes wird - also, dass sie die Stammmutter der Ismaeliten, der Araber wird. So ist es gekommen: Hagar ist die Mutter aller Araber - Ur-Mutter von Millionen von Menschen. Für eine ursprünglich ägyptische Sklavin ist dies eine beachtliche Karriere.

Hagar - die Fremde, erlebt also ein jüdisches Schicksal - nicht als Mann, als Patriarch, sondern als Frau, als Mutter. Und obwohl sie ausgestoßen und verdrängt wird - kommt das Verdrängte wieder zurück. Ein paar Geschichten später kommt es zur ersten Begegnung von Ismaeliten und Israeliten.

Es gibt viele Stellen in der Bibel - sprachliche und narrative - die zeigen, wie verflochten das Schicksal Saras und Hagars, Isaaks und Ismaels, letztlich der Juden und der Araber ist.

Nehmen wir zum Beispiel das Wort "hören". Es hat in der jüdischen Religion eine große Bedeutung. "Höre Israel, der Ewige unser Gott ist eins" - "Schma Jisrael". Nicht sehen - sondern hören. Gemeint ist ein umfassendes Hören, auch ein nach innen Hören. Es sind die Israeliten, die Gott hören, und es ist regelmäßig Gott, der Israel hört. Hagar nennt ihren Sohn Ismail - Jischma el - Gott hat gehört/ Gott hört. Und Gott sagt zu Abraham, dem es nicht gefiel, dass Sara Hagar und Ismail verstoßen will: "Höre auf ihre Stimme" - "Schma bekolah". So sagte auch Rebekka zu Jakob: "Höre auf meine Stimme, in allem, was ich dir gebiete" - "Schma bekoli" - so redet sonst nur Gott zu den Israeliten.

Hagar ist also die "Fremde", die "Andere". Sara ist die "Gebieterin" und die "mit Gott Ringende". Hier haben wir in den beiden Frauen zwei jüdische Leitmotive, die es erlauben, einen direkten Bogen in die Gegenwart zu schlagen. Eine Kultur sollte diese Leitmotive nehmen: das Anderssein, ebenso wie das kämpferische Starksein. Die Geschichten sind wie sie sind. Niemand wird Hagars Schmerz ungeschehen machen können. Es ist ihr Recht, dass ihre eigene Erfahrung und ihr Umgang damit als "anders" gegenüber den Erfahrungen anderer anerkannt werden.
Hagar und Sara

Hagar - Saras Magd (Gen 16 und 21, 9-21)
Sara, die Frau von Abraham, kann lange Zeit kein Kind bekommen. Sie ist schon eine alte Frau. Aber Gott hat versprochen: Abrahams Familie soll zu einem großen Volk werden. Doch wie soll das gehen, wenn sie gar kein Kind haben? - Sara hat eine junge Magd aus Ägypten, Hagar. Sara sagt: Abraham soll Hagar nehmen. Vielleicht wird sie schwanger. Hagars Kind soll dann als Saras Kind gelten. - Gesagt, getan. Hagar wird schwanger. Aber dann kommt alles ganz anders, als Sara sich das vorgestellt hat. Denn Hagar hat auch ihren Stolz.."

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Dienstag, 10. Juli 2007
Morgenlied
Conrad Ferdinand Meyer

Morgenlied

Mit edeln Purpurröten
Und hellem Amselschlag,
Mit Rosen und mit Flöten
Stolziert der junge Tag.
Der Wanderschritt des Lebens
Ist noch ein leichter Tanz,
Ich gehe wie im Reigen
Mit einem frischen Kranz.
Ihr taubenetzten Kränze
Der neuen Morgenkraft
Geworfen aus den Lüften
Und spielend aufgerafft -
Wohl manchen ließ ich welken
Noch vor der Mittagsglut;
Zerrissen hab ich manchen
Aus reinem Übermut!
Mit edeln Purpurröten
Und hellem Amselschlag
Mit Rosen und mit Flöten
Stolziert der junge Tag -
Hinweg, du dunkle Klage
Aus all dem Licht und Glanz!
Den Schmerz verlorner Tage
Bedeckt ein frischer Kranz.







Entstehungsjahr: 1865

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Hölderlin: Die Zufriedenheit
Die Zufriedenheit

Wenn aus dem Leben kann ein Mensch sich finden,

Und das begreifen, wie das Leben sich empfindet,

So ist es gut; wer aus Gefahr sich windet,

Ist wie ein Mensch, der kommt aus Sturm und Winden.



Doch besser ists, die Schönheit auch zu kennen,

Einrichtung, die Erhabenheit des ganzen Lebens,

Wenn Freude kommt aus Mühe des Bestrebens,

Und wie die Güter all' in dieser Zeit sich nennen.



Der Baum, der grünt, die Gipfel von Gezweigen,

Die Blumen, die des Stammes Rind' umgeben,

Sind aus der göttlichen Natur, sie sind ein Leben,

Weil über dieses sich des Himmels Lüfte neigen.



Wenn aber mich neugier'ge Menschen fragen,

Was dieses sei, sich für Empfindung wagen,

Was die Bestimmung sei, das Höchste, das Gewinnen,

So sag' ich, das ist es, das Leben, wie das Sinnen.



Wen die Natur gewöhnlich, ruhig machet,

Er mahnet mich, den Menschen froh zu leben,

Warum? die Klarheit ist's, vor der auch Weise beben,

Die Freudigkeit ist schön, wenn alles scherzt und lachet.



Der Männer Ernst, der Sieg und die Gefahren,

Sie kommen aus Gebildetheit, und aus Gewahren,

Es geb' ein Ziel; das Hohe von den Besten

Erkennt sich an dem Sein, und schönen Überresten.



Sie selber aber sind, wie Auserwählte,

Von ihnen ist das Neue, das Erzählte,

Die Wirklichkeit der Taten geht nicht unter,

Wie Sterne glänzen, gibts ein Leben groß und munter.



Das Leben ist aus Taten und verwegen,

Ein hohes Ziel, gehaltener's Bewegen,

Der Gang und Schritt, doch Seligkeit aus Tugend

Und großer Ernst, und dennoch lautre Jugend.



Die Reu, und die Vergangenheit in diesem Leben

Sind ein verschiednes Sein, die eine glücket

Zu Ruhm und Ruh', und allem, was entrücket,

Zu hohen Regionen, die gegeben;



Die andre führt zu Qual, und bittern Schmerzen,

Wenn Menschen untergehn, die mit dem Leben scherzen,

Und das Gebild und Antlitz sich verwandelt

Von einem, der nicht gut und schön gehandelt.



Die Sichtbarkeit lebendiger Gestalt, das Währen

In dieser Zeit, wie Menschen sich ernähren,

Ist fast ein Zwist, der lebet der Empfindung,

Der andre strebt nach Mühen und Erfindung.

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Lebenslauf
Größers wolltest auch du, aber die Liebe zwingt
All uns nieder, das Leid beuget gewaltiger,
Doch es kehret umsonst nicht
Unser Bogen, woher er kommt.

Aufwärts oder hinab! Herrschet in heilger Nacht,
Wo die stumme Natur werdende Tage sinnt,
Herrscht im schiefesten Orkus
Nicht ein Grades, ein Recht noch auch?

Dies erfuhr ich. Denn nie, sterblichen Meistern gleich,
Habt ihr Himmlischen, ihr Alleserhaltenden,
Daß ich wüßte, mit Vorsicht
Mich des ebenen Pfads geführt.

Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,
Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern
Und verstehe die Freiheit
Aufzubrechen, wohin er will.

Friedrich Hölderlin

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Zwei Schriften die überflüssig sind
Manchmal hat man nicht die Zeit in der Buchhandlung die ausgesuchten Bücher vor dem Kauf näher anzusehen. So ging es mit diesen beiden Publikationen:


Das Manifest links strotzt vor Wissenschaftsgläubigkeit und Atheismus, die Dokumentation über die SI spannt den Bogen von der abstrakten Kunst bis zur Gewaltverherrlichung aus dem Pariser Mai 1968:

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Jean Marie Mathias Philippe Auguste Graf von Villiers de L’Isle-Adam
Auguste Villiers de L’Isle-Adam entstammt einem alten französischen Adelsgeschlecht, das schon zu seinen Lebzeiten verarmte. Die Eltern siedelten nach Paris über, wo Villiers de L’Isle-Adam von wenigen Reisen abgesehen sein restliches Leben verbrachte. Er lebte und arbeitete dort als Schriftsteller unter kärglichen Bedingungen. Seinen Lebensunterhalt fristete er durch den bescheidenen Erfolg seiner Grausamen Geschichten und journalistischer Arbeit.

Villiers de L’Isle-Adam war mit Charles Baudelaire und Stéphane Mallarmé befreundet. Mit seinen phantastischen Romanen und Novellen gilt Villiers de L’Isle-Adam als einer der Begründer des französischen Symbolismus.

Villiers de L’Isle-Adam starb in der Nacht vom 18. zum 19. April 1889 in einem Pariser Krankenhaus an Krebs.






"Back to the future: Villiers’ »Die künftige Eva« führt uns mitten hinein in das Zeitalter von Technikbegeisterung und Fortschrittsgläubigkeit, zu den Anfängen der Science-Fiction und ihrer Darstellung des alten, immer wieder neuen Traums vom künstlichen Menschen. Nach achtzig Jahren erstmals wieder neu übersetzt, ist dieser frühe Klassiker des phantastischen Genres nun neu zu entdecken.

Im Labor seines abgeschiedenen Landsitzes Manlo Park, umgeben von seltsamen Gerätschaften, brütet der legendäre Forscher Thomas Alva Edison über neuen Erfindungen. Zu dem Wissenschaftler kommt der englische Lord Ewald und klagt ihm sein Leid: Er ist unsterblich in eine junge Sängerin verliebt. Deren Körper gleicht zwar der Venus von Milo, aber ihre Seele ist so platt-gewöhnlich, dass der romantisch veranlagte Lord diese Diskrepanz nicht zu ertragen vermag. Edison bietet seine Hilfe an. Er will dem Gast einen menschlichen Automaten erschaffen, der dessen Wunschbild von der idealen Geliebten in jeder Hinsicht gerecht wird. Ein absonderliches Experiment beginnt.

Auf faszinierende Weise werden bei Villiers zeitgenössische Geistesströmungen wie Fortschrittsglaube und Technikhörigkeit aufgenommen und ironisch gebrochen. Der Leser von heute, in Zeiten der Biotechnologie, erkennt, dass die aktuellen Fragen die alten sind, und genießt eine Lektüre mit doppeltem Boden."

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by rabe489 (Fr, 26. Okt, 16:45)
Zukunft
Zukunft
by rabe489 (Mi, 17. Okt, 22:25)
1.Mai 2012_3
...
by rabe489 (Di, 1. Mai, 18:38)
1.Mai2012_2
..
by rabe489 (Di, 1. Mai, 18:37)
Glut
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by rabe489 (Di, 24. Apr, 01:33)

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