Under Dekonstruktion
siehe vorläufig Leib und Seele

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Innerlichkeit - This Mortal Coil: Schicksal
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Samstag, 6. Januar 2007
Daily Soap
Heute geht es gemeinsam nach Köln zu Pierre Klossowski, der erst mit 67 Jahren zu malen begann, zu Klee, dem Dom (Gebeine der Heiligen Drei Könige), König usw.: Ich hoffe auf neue Ideen.
Ich hatte das Glück, am Ende der Messe im Dom Kardinal Meisner zu begegnen, Erzbischof von Köln, der sich sichtlich Mühe gab, offen für alle Stimmungen zu sein

In Kardinalsrot! Gotik für Herrn Mark: Ich habe nur Weihrauchschwaden und diverse Geister, Naturgeister, Elementageister der Luft, gesehen. Sag ich ausdrücklich.
Noch zweimal Köln außerdem: Glockengasse Nr. 4711 (Napoleon!)

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Montag, 18. Dezember 2006
Schreckliche Schönheit
Mitte des Lebens noch
Waldwege erwandernd
Zwischen Tannen und Traum
Unwegsames Gelände
Tausendfach
Wer wenn nicht sie
Lenkte den Schritt
Ins Abseits ins Weglose
Die Schwarzlockige
Mit silberner Stirn
Das Goldhaar blauäugig
Mit feinen Lippen
Wer wenn nicht sie
Sorgte für Aufruhr
Von Herz und Seele
Den Boden
Entzündend den Himmel
Entflammend
Steh still!
Rebellisches Herz verlische
Feuer der Seele
Nimm sie hinweg
In den Abgrund
Die Schönheit

[Aber
Dies Schreckliche
Längst ist es Heimat
Der Goldgelockten
Herkunft ihr und
Zukunft und also
Die meinige am
Ende
Der Wege]

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Donnerstag, 14. Dezember 2006
Klee: Zwei Fragen


http://www.kleemusik.de/
"Es riecht nach blühender Sommerwiese und schmeckt nach Küssen auf salziger Haut. Das Wolkenkuckucksheim öffnet seine Tore und der Planet Venus bekommt Besuch. KLEE sind wieder da und tummeln sich mit neuen Liedern in unserem Leben herum. Mit ihrem dritten Album, luftig leicht „Zwischen Himmel und Erde“ verortet, sind Suzie, Tom und Sten vielleicht endgültig dort angelangt, wo sie schon immer hin wollten. In den letzten zehn Jahren ist es der Kölner Band ohne riesigen Wirbel, aber mit enormer Selbstgewissheit gelungen, zu einer ganz großen Stimme in der deutschsprachigen Popmusik heranzureifen. Wenn es ein Reinheitsgebot für deutsche Popmusik gäbe, KLEE hätten sich mit den romantisch verträumten Songs ihrer beiden Alben „Unverwundbar“ (2003) und „Jelängerjelieber“ (2004) die höchsten Auszeichnungen verdient. Gleichwohl gehört das Trio zu den britischsten aller deutschen Bands. Ihre schwärmerischen Seelen sind tief verwurzelt im Mutterland der Popmusik. Da spürt man in jedem Moment, dass die drei Freunde allesamt selbst Fans sind. Sie haben die Popgeschichte der letzten zwanzig Jahre schlichtweg verinnerlicht. Was sie ganz besonders und vielleicht einzigartig macht, ist Suzies hypnotisch, ja erotisch wirkende Stimme, die entwaffnend ehrlich und gleichsam so geheimnisvoll klingen kann. Die Aura von Verträumtheit als Mastercard des gemeinsamen kreativen Schaffens.

Mit den zwölf Songs ihres neuen Albums haben KLEE nun eine erneute künstlerische Standortbestimmung vollzogen. An ihrer verträumt romantischen Natur gibt es nichts zu rütteln, auch in den neuen Songs wird das Private wieder zum treibenden Lebenselixier, steht der Kampf der Gefühle im Vordergrund. Es sind immer wieder die Grenzerfahrungen der Liebe, die KLEE in ihren Songs thematisieren: Herzflimmern, Flausen und Fluchten; Sehnsucht, Fernweh, Verlust und Schmerz; ein Stück Selbstfindung im Spiegel des anderen. Verzichtet haben KLEE hingegen diesmal auf jegliche elektronische Spielereien. Schon der Opener „Für immer“ ist binnen Sekunden als archetypischer KLEE-Song zu erkennen. Und dieses Gefühl enormer Vertrautheit bleibt bis zum letzten Ton erhalten. Ganz so, als hätten KLEE sich selbst aus dem Bauch heraus für all ihre Mühen mit einem besonders mühelosen Werk belohnt. Ein Geschenk auch für all jene Fans, denen ihre Songs zum kleinen Leitfaden in Lebensfragen und Liebesdingen geworden sind. "

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Dienstag, 5. Dezember 2006
"Schicksal"
"Alles geschieht in der Welt der Poesie wegen, die Geschichte ist der allgemeinste Ausdruck dafür, das Schicksal führt das große Schauspiel auf." - Achim von Arnim, an Clemens Brentano, 9. Juli 1802
"Die bittere Erkenntnis, dass es Gott nicht gibt, löscht den Begriff Schicksal aus. Doch es ist überheblich, an kein Schicksal zu glauben, und zu behaupten, dass wir die Baumeister unserer Existenz sind, ist Irrsinn: wenn man nicht an das Schicksal glaubt, ist das Leben nur noch eine Anhäufung verlorener Chancen, und man trauert dem nach, was nicht gewesen ist, das aber hätte sein können, was nicht getan wurde, aber hätte getan werden können, und die Gegenwart wird verschwendet, weil man auch sie zu einer verlorenen Chance macht." - Oriana Fallaci - Ein Mann
Wikiquote, dort auch Gegenteiliges

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Donnerstag, 9. November 2006
Spruch des Tages
Auch die sichtbare Natur ist weithin demoliert. Man muß zum Waldgang auch ohne Wald imstande sein.
Ernst Jünger, Sgraffiti,1960, 121

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Montag, 18. September 2006
das Haus
Blicke auf unruhige See
Wogen soweit das Auge sieht
trotz aller Zartheiten jetzt bis
zu den Hüften im Wasser
bis zum Hals und dennoch
ein Morgen der Leere
frei von Verbindlichkeiten
zurück ins Zimmer des
"Es hätte sein können"
der Leere die Vorhänge geöffnet

ich sehe Röcke voller Furcht
vor Auszehrung Feuer zu fangen
Sparkonten die den Flammen trotzen
gute Haushaltsführung in Herzensdingen
unter Verehelichten Mann Weib und Hund
in Nachmittagsspaziergängen
kein Tanz auf Gräbern
kein Wodka zuviel unter Brückenbögen
kein kochendes Blut in mancher Berührung
der Fluß ist eingedämmt die Rechnung gemacht
eingesargt das brennende Herz

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Mittwoch, 23. August 2006
...daß Fernsehen nur in homöopathischen Dosen zu vertragen ist.
steht morgen irgendwo in der FAZ

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Kurze Kaffeepause

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Mittwoch, 23. August 2006
Vierundsechzig Röcke
fanden einen Strand eines Tages
zwischen rußigen Häuserwänden
von Mal zu Mal stieg die Flut
Hals über Kopf das Rotlicht an den Wänden
herzklopfend hingen die Blicke
suchend im Glitzeraum schon
mit Sechzehn auf Barrikaden
karierten Stoffes graugrün dann
unerwartet eines Tage im Holzgewölbe
in ohnmächtiger Wärme verloren
schließlich lebenslange Messerschnitte ins
Endlose geschleifft das ist es

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