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Innerlichkeit - This Mortal Coil: 2008-04-29
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Mittwoch, 30. April 2008
Die unbedingte Seite:
http://buecherei.philo.at/ideal.htm
und:
http://www.thur.de/philo/as22.htm
Ein kleiner Auszug aus letzter Seite über den Ganzheitsgedanken im Deutschen Idealismus:

3. Die Ganzheit

Wenn man die Debatten der ersten Menschen verfolgt, die als Philosophen bezeichnet wurden, fällt eine Konzentration auf ein Thema auf: Eine der ersten und wichtigsten philosophischen Fragen war die nach dem Verhältnis von Vielen zu dem Einen, von dem Mannigfaltigen zu dem Einheitlichen, von den Teilen zum Ganzen.

Speziell der Begriff des Ganzen ist gar nicht denkbar, ohne daß auch Teile gedacht werden.

Ken Wilber versucht, mit dem Begriff des Holons (den er von Arthur Koestler übernimmt) die Situation zu bezeichnen, daß die gesamte Realität aus Teilen aufgebaut ist, die Ganzheiten bilden, welche wiederum Teile übergreifenderer Ganzheiten sind. Jedes Holon muß dann seine eigene Tätigkeit als Ganzes erhalten und sich als Teil eines Ganzen bewähren.

Auch der Systembegriff kann in dieser Weise verstanden werden. Im Systembegriff nach Herbert Hörz wird bestimmt, daß ein System (als Ganzes) diejenigen Materiebereiche umfaßt, die sich durch gemeinsame wesentliche (auf das qualitative Wesen zielend!) Zusammenhänge - also Gesetzmäßigkeiten - auszeichnen. Jedes System besteht dabei aus Elementen/Komponenten, die selbst Systeme darstellen - und jedes System ist Element/Komponente anderer übergreifender Systeme. System sind dabei qualitativ bestimmt (und nicht nur quantitativ, wie in vielen kybernetischen oder Selbstorganisations-Systemtheorien) und nicht nur auf stoffliche Körper beschränkt, sondern bezeichnen auch Komplexe von Prozessen o.ä.

Diese Zusammenhänge werden im modernen Denken oft einseitig interpretiert. Der Eindruck des Überwiegens von Getrenntem, Isoliertem, Geteilten ruft als Gegenreaktion die Überbetonung des Ganzen, "Heilen", "Harmonischen" hervor.

Die moderne Wissenschaft seit Descartes wird abgelehnt, weil in ihr das Ganze und das Lebendige nicht zu verstehen sei. Die auf diesem Wissen beruhende Praxis der Menschheit (Technik) wird abgelehnt, weil sie erstens theoretisch auf falschen Prämissen beruhe (Vernachlässigung des Ganzen) und zweitens ökologisch für die Menschheit selbstmörderisch (wobei der Menschenselbstmord moralisch meist noch weniger verurteilt wird, als die Veränderung und Zerstörung vorher "unberührter" Natur).

Tatsächlich entwickelte sich die menschliche Praxis in diese zu kritisierenden Richtungen. Warum sich aber welches Denken wann durchsetzt, ist damit nicht beantwortet. Die Quelle der Fehlentwicklungen wird i.a. in falschem Denken gesehen - der Ausweg also auch nur in dieser Richtung gesucht.

Abgesehen von diesem Problem, bei dem ich eine andere Meinung habe, führt jedoch auch der Vorwurf des falschen Denkens nicht zu einer richtigeren Alternative. Einfach nur das Gegenteil des Kritisierten zu machen - also jetzt statt des unterscheidenden (isolierenden, trennenden...) Denkens nur noch in undifferenzierten Ganzheiten zu denken - bringt nicht weiter.

Man muß etwas genauer hinschauen, wenn von den Ganzheiten gesprochen wird. Ich denke, daß man die oben besprochenen Unterschiede von "Fusion" und "Integration" nach Wilber gut verwenden kann. Eine undifferenzierte, breiartige Verwaschung aller Unterschiede führt zurück in die Fusion. Eine neue Integration des Ausdifferenzierten führt zu einer Synthese (Dialektik).

Ken Wilber sieht durchaus die wesentlichste Aufgabe der Menschen darin, geistig neue Stufen des Seins zu erklimmen. Er betont aber, daß der Spirit nicht zurück in die Fusion ("flatland") will, sondern hinauf in höhere Ebenen der Synthese.

Eben erwähnte ich den Spirit. Scheinbar widersprüchlich verwendet Wilber ihn als "Geist", der das Sein durchdringt und zu immer neuen Ebenen führt/drängt. Andererseits ist er auch das letztendliche Ziel aller Entwicklung = das Holon, das alle anderen enthält und selbst in keinem enthalten ist. Hier sind beide Darstellungen noch recht unvermittelt. Ken Wilber braucht diesen Spirit, um eine Quelle für die Entwicklung zu haben. Er hat die Holons, aber damit diese sich bewegen und entwickeln, muß er den Spirit (was nur ein anderer Name für Kreativität ist) zusätzlich als Triebkraft und Ziel der Entwicklung.

Bei Schelling und Hegel taucht dasselbe Prinzip auf.

Das Absolute ist das letzte Ziel aller Bewegung und gleichzeitig das in allem Sein die Bewegung Antreibende.

Wie kann man das sinnvoll denken?

Das Gemeinte erschließt sich nicht einfach.

Bei Schelling ist es das außer aller Zeit vorhandene Absolute, was allen Dingen einbeschrieben ist (als Seele). Das Absolute ist als das einzige Wesen in allen Dingen. Die Dinge selbst haben kein eigenes Wesen. Alle Entwicklung hat als ihr Ziel das Absolute schon immer in sich.

Hegel sieht auch ein Absolutes als Ziel der Entwicklung. Im Fortgang seiner Argumentationen jedoch wird deutlicher herausgearbeitet, daß sich die einzelnen Entwicklungsschritte aus einer jeweils bestimmten Negation des Vorhandenen heraustranszendieren.

Hier zeigen sich die inneren Widersprüche als Triebkräfte der Entwicklung, wobei Hegel verschiedene wesentliche Qualitäten unterscheidet, die im Laufe der Entwicklung von den beteiligten Dingen (nach dem Überschreiten des Maßes) überschritten werden.

Innere Widersprüchlichkeit als innere Triebkraft der Entwicklung und das Absolute , bzw. die Totalität als Ziel sind zur Erklärung der Entwicklung komplementär.

Dies erklärt sich daraus, daß die Teile nur Teile in Bezug auf das Ganze sind und die Widersprüche nur bewegend wirken in einem ganzen Zusammenhang - und das Ganze nur ein Ganzes von Bestandteilen ist und die Totalität/ das Ganze sich nur erhält und entwickelt in der widersprüchlichen Einheit dieser Teile.

Aus diesem Grund gibt es keine Ganzheit, die ewig dieselbe bleiben würde. Ihre innere Widersprüchlichkeit treibt sie in eine sich selbst überschreitende Bewegung. Zurück in die "Fusion" führt kein Weg. Die Differenzierungen müssen aber tatsächlich immer wieder neu integriert werden. Darauf zu verweisen, ist das gute Recht aller Ganzheitlichkeits-Konzepte! Nur ihre aktuelle Tendenz zur Reduktion auf diese Ganzheit, die Verabsolutierung der Harmonien ohne alle Widersprüche wird nicht weiterführen. Die Forderung der Rückkehr in die Fusion stellen sich den Lauf der Dinge eher als Kreislauf vor, bei dem nichts Neues entsteht, sondern sich Eines immer wieder reproduziert. Widersprüche sind dann zu eliminieren und nicht auf neuen Wegen zu lösen; Differenzen werden nur in ihrer zerstörenden Rolle gesehen und nicht als Anlaß, neue Synthesen zu suchen und zu gestalten.

Aber die Welt bewegt sich nicht in Kreisläufen. Irreversible Veränderungen bringen immer Qualitätsänderungen mit sich, die in Entwicklungsprozesse münden.

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Lommrevoltee
"'Mithin', sagte ich ein wenig zerstreut, 'müßten wir wiederum vom Baum der Erkenntnis essen, um in den Stand der Unschuld zurückzufallen?' - 'Allerdings', antwortete er; 'das ist das letzte Kapitel von der Geschichte der Welt.'"

(Heinrich von Kleist: Das Marionettentheater)

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Deutscher Idealismus
»Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus«

Im März 1913 erwarb die Königliche Bibliothek in Berlin bei einer Auktion einen Hegel-Autographen von der Firma Leo Liepmannssohn, die keine genauere Auskunft über die Herkunft des fragmentarischen Manuskripts geben konnte. (Es ist nur das letzte Blatt erhalten, welches mit dem Ende eines Satzes beginnt: »... eine Ethik.«). 1917 wurde der Text als das »Älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus« von Franz Rosenzweig herausgegeben, der, obgleich die Handschrift eindeutig von Hegel stammt, die Verfasserschaft Schelling zuschrieb. Fast zehn Jahre später wurde Hölderlin als Autor erwogen, was eine Debatte auslöste, die Anfang der 30er Jahre zu der landläufigen Meinung führte, daß Schelling zwar der Autor gewesen sei, Hölderlin jedoch entscheidende Gedanken beigesteuert habe; Hegel hingegen habe den Text nur abgeschrieben. Die nun bis heute nicht widerlegten Gründe dafür, daß doch Hegel der geistige Vater des Systemprogramms sei, wurden erst 1965 von Otto Pöggeler vorgetragen.

Wer immer der Autor gewesen sein mag, das Systemprogramm verweist – wenn auch in jeweils anderer Hinsicht – auf die drei berühmten Tübinger Stiftler Hegel, Hölderlin und Schelling.

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Ausstellung



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