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siehe vorläufig Leib und Seele

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Innerlichkeit - This Mortal Coil
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Dienstag, 29. August 2006
Johann Georg Hamann
Johann Georg Hamann
Sokratische Denkwürdigkeiten
für die lange Weile des Publicums
zusammengetragen
von einem Liebhaber der langen Weile.
Mit einer doppelten Zuschrift
an Niemand und an Zween.

Hier der Text

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"Der romantiker kommt insofern nicht ohne klassiker aus (und umgekehrt), als er sich sonst gar nicht wahrnehmen könnte."(Herr beguinthebeguine)
Wenn hier vom Widerspruch zwischen "Klassik" (eigentlich Vernunft, Verstand und Aufklärung) und der Romantik (eigentlich Gefühl, Empfindung, Intuition und Glaube) gesprochen wird, dann steht das Bild des Menschen zur Diskussion, das versteht sich von selbst, und mit ihm verhandelt man das Bild der Welt. Ich plädiere hier nicht für das Sowohl-als-auch (wie Sie, Herr beguin...)und dem Entweder-oder, sondern für die Setzung von Prioritäten, in meinem Fall "Empfindung geht über Verstand".

Der erste, der die Maximen der Aufklärung ankratzte und leise Zweifel sähte, war David Hume. Hume fragte sich, "wie er denn wissen könne, dass es überhaupt eine äußere Welt gibt, (und er kam) zu dem Schluß, dass er diese nicht logisch herleiten könne: Es gibt keine Möglichkeit, logisch zu beweisen, dass Tische existieren. Es lässt sich nicht beweisen, dass ich in diesem Augenblick ein Ei esse oder ein Glas Wasser trinke. In der Geometrie lässt sich etwas beweisen. (...) Ich kann jedoch nicht mit mathematischer Sicherheit beweisen, dass irgendetwas existiert. (...) Folglich muss ich die Welt als eine Glaubenssache akzeptieren, auf Treu und Glauben." (Isaiah Berlin, Die Wurzeln der Romantik, Berlin 2004, S. 73)

Der erste, der der Aufklärung den entscheidenden Schlag versetzte und die Romantik ins Rollen brachte, war Johann Georg Hamann. Ich darf noch einmal Berlin zitieren, wobei anzumerken ist, dass die Auseinandersetzung zwischen Aufklärung und Romantik im wesentlichen eine Auseinandersetzung zwischen Franzosen - meist Adlige - und Deutschen war - die meistens aus bescheidenen Verhältnissen kamen. Berlin: "Die Franzosen hielten sich an die allgemeinen Aussagen der Wissenschaften, die aber niemals die tatsächliche und pulsierende Wirklichkeit des Lebens zu erfassen vermögen. (...)" Was die analytische Wissenschaft insgesamt mit ihrem Vorsatz der Zergliederung des Untersuchungsgegenstandes betrifft, erkannte Hamann, "dass es einen Lebensfluss gibt, der durch den Versuch, ihn in einzelne Segmente zu zerteilen, versiegt" (vgl. Bergson). Die Naturwissenschaften können über das Phänomen des Lebendigen keine erhellende Auskunft geben, weil ihre Methoden den Untersuchungsgegenstand abtöten.

Soweit eine erste Stellungnahme, Herr beguinthebeguine; wahrnehmen und wahrhaft sehen, welches mit dem Herzen geschieht, sind anscheinend zwei verschiedene Paar Schuhe, die nicht von ein- und derselben Person getragen werden können. Klassik und Romantik sind zwar nach ihren historischen Vätern sehr gut genießbar, wer allerdings heute eine Orientierung sucht, der wird diese im Zeitalter der Wissenschaft und Technik, nur in einer (subversiven) romantischen Grundhaltung finden. Dennoch macht es mir - um persönlich zu werden - großen Spaß mathematische Rätsel zu lösen...

Das Herz steht am Steuerrad, der Verstand ist der Rudersklave, das Schiff heißt Zukunft. Aber ein Schiff dagegen mit zwei Kapitänen würde sich nicht von der Stelle bewegen.

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Montag, 28. August 2006
Böser Spuk
Als ich vor einigen Jahren in Murnau wanderte, kam ich an ein Haus. Von diesem Haus ging eine ganz eigenartige negative Kraft aus. Ich vermochte nicht, mich dem Haus weiter anzunähern, als bis zu dem Fotostandpunkt. Ich spürte deutlich, das ist ein böses Haus. Es beobachtete mich. Es schien menschenleer. Es ging nicht alles mit rechten Dingen zu, was das Haus betrifft. Klopfenden Herzens und voller Furcht verließ ich den verwunschenen bösen Ort. Das Haus befindet sich am nordöstlichen Ortsrand von Murnau, direkt hinter einer Kirche. Niemals möchte ich es wiedersehen. Für den bösen Spuk an diesem Ort habe ich einen Zeugen. Sie empfand genau das Gleiche. Wenn Sie sensibel sind, dann bemerken Sie die böse Ausstrahlung des Objektes selbst durch das hier abgebildete Foto.
Halt, was ist das da im linken Fenster? Eine graue Gestalt? Ich vergrössere den Bildausschnitt: Das kann nicht wahr sein!

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"Woran arbeiten Sie gerade, Herr Maler?
Und überhaupt, gibt es nichts Sinnvolleres zu tun? Zum Beispiel Holz hacken - da ist wenigstens für den Winter vorgesorgt. Außerdem, wenn Sie schon malen, dann doch bitte nicht so ein vollkommen uninteressantes Thema, wie eine Landschaft. Porträtieren Sie oder geißeln Sie die Missstände unseres sozialen Alltags. Das macht Sinn. Und verlieren Sie sich nicht immer in irgendwelche Romantizismen, die haben ja weder Hand noch Fuß. Kommen Sie mal auf den Boden der Tatsachen zurück. Nebenbei noch einen Tipp: Lesen Sie Brecht, dann wissen Sie worum es geht, Herr Künsteler!"

Sommerlandschaft 1. Fassung
1. Fassung "Sommerlandschaft", 27. August 2006,110 x 140 cm

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Gerhard Richter: An Herrn Beginthebeguine
In allem Sagen und Tun ist Gerhard Richter ein verkappter Pessimist: "Hoffnung ist die Verblendung der Vernunft", schreibt Richter in seinen Notizen 1992. Und weiter: "Sie wird von einem physisch und psychisch intakten Organismus als eine Art Wahn auslösende Droge entwickelt, um die realistische (!) Sicht, die unseren Lebenswillen schwächen würde, zu verfälschen." Ich bin skeptisch, ob sich die Beschäftigung mit diesem Kunstmarktkünstler überhaupt lohnt.
@Herr Beginthebeguine zitierte Richter - (ich wüßte gern die Herkunft des Zitats, falls das möglich ist):
Sagte nicht der maler gerhard richter einmal, ein künstler solle als mensch möglichst normal sein?
Ich diskutiere gern über die Forderung nach Normalität (Genormtheit), möchte aber darauf hinweisen, das es mit dem Bekenntnis zur Norm bei Richter auch nicht weit her sein kann, denn er ist ja gleichzeitig ein Verächter der genormten "Masse", der wir die "potentiell katastrophischen" Verhältnisse zu verdanken haben,, wie man liest:
"4.9.90 Die 'Diktatur des Proletariats' ist längst Wirklichkeit geworden, vor allem hier in den westlichen Demokratien, und hier in der erträglichsten Weise. Massengesellschaft ist der bessere Begriff, denn die Masse hat keinen Klassenfeind mehr, und die Diktatur verwandelt sich in Sachzwänge. Die Masse schafft durch ihr Vorhandensein und Sosein eine quasi natürliche Gestaltung der Verhältnisse und Geschehnisse, die relativ planlos abläuft, oft chaotisch und potentiell katastrophisch."

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Samstag, 26. August 2006
Modern Ballett

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Lärm als Umweltverschmutzung
Ich wohne in einer Fußgängerzone der Innenstadt. Die Vermutung liegt nahe, die Umgebung sei autofrei. Weit gefehlt. Der Lieferverkehr, die besonders intensive Straßenreinigung, Motorenlärm, Motorenlärm ab vier Uhr morgens. Ich hasse diese Beschallung aus dem letzten Jahrhundert. Daher auch ein Grund sich in die stillen, die vergangene Jahrhunderte zu vergraben, wo es den Lärm als Umweltverschmutzung in diesem Ausmaß noch nicht gab. Jedenfalls träumerisch. Wer die hiesigen Zustände nicht mehr erträgt, darf sich wegträumen. Das ist eine Flucht und enthält zugleich revolutionäres Potential. Diese flüchtende Seele wird auf Dauer den Status quo nicht mehr hinnehmen und rebellieren. Und überhaupt: Zurück zu den Anfängen und 'Back to the roots'...

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Vor zwanzig Jahren
Malerei 1986

Wie war der denn drauf?


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by rabe489 (Fr, 26. Okt, 16:45)
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