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Innerlichkeit - This Mortal Coil
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Samstag, 30. September 2006
Michele Najlis: Elegie
ELEGIE
"Sie machten mich zur Weinbergshüterin.
Da hab ich meinen eigenen Weinberg nicht hüten können."
Hohelied Salomos 1, 6
Und ich begann, Tag um Tag zu sterben.
Tag um Tag gab ich mich hin und wurde verschlungen.
Und wenn es Nacht wurde, was blieb von meinen Träumen
außer diesem gierigen unbefriedigten Weinen?
Was blieb
von meinem Hals, der sich morgens freudig streckte
um die Sonne zu grüßen?
Was blieb von meinem Hören, das immer
im Gesang der Vögel erwachte?
Was blieb von meinen Füßen, die einst
tanzen wollten
den Tanz des Lebens?
Was wurde nur aus meinen Händen, die Girlanden
flechten wollten
um abends meinen Kopf zu schmücken?
Was, außer Elend, täglich bohrendes Leid
Rost des Schmerzes, Termitenfraß der Illusionen?

Wie Prometheus bin ich, der jeden Morgen
das Feuer von den Göttern raubte
um abends - o Sisyphos! - zu entdecken
daß es ein Traumbild war.

http://www.uni-klu.ac.at/ipg/alt/publ/art/najlis.htm

http://www.patriagrande.net/nicaragua/michele.najlis/biografia.htm

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Schlafloses Herz
Warum kann Stille so laut sein?
Warum kann Schweigen so beredt sein?
Warum kann Nichts dieses starke Herzklopfen bewirken?
Warum sieht man in der Nacht alles überdeutlich?
Warum sieht man das Bild erst, wenn man die Augen schließt?

WORTE DES SCHLAFLOSEN HERZENS


"Ich schlief, doch mein Herz war wach."
Hohelied Salomos 5, 2
Es schläft nicht, Liebster, mein schlafloses Herz
nicht schlafen meine Hände, die deine Gesten wiederholen
es schlafen nicht meine Füße
nicht schläft meine Stimme, die dir folgt und dich umgibt
es schläft nicht meine Haut, denn die deine
ist ihr eingeprägt in jeder Pore
nicht schläft mein Kopf, der nass ist vom Tau
mein erregtes Herz ruht nicht
weil es den Durst am Spiegel stillt
Oase, Sinnestäuschung von Durst in der Wüste.

Es schläft nicht, Liebster, mein Herz, sonnengefüllt
mit Mond gefüllt, mit Licht, mit Frühling.
Es schläft nicht mein Feuerherz
mein zerbrechliches Tränenherz, es ruht nicht.

Es schläft nicht, Liebster, mein unheilbar schlafloses Herz
das deine Ankunft erwartet
(Michele Najlis, Die Gesänge der Iphigenie)

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Freitag, 29. September 2006
Sankt Georg. 2005
120 x 160cm, Öl

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Der Bischöfe scharfer Ton
In außergewöhnlich scharfem Ton haben die katholischen Bischöfe in Deutschland auf die jüngsten Angriffe aus der muslimischen Welt auf die katholische Kirche und die westliche Wertegemeinschaft reagiert. „Wir erwarten von den muslimischen Autoritäten überall auf der Welt, daß sie alles unterlassen, was zu einer neuerlichen Verschärfung der Situation Anlaß geben könnte“, heißt es in einer Erklärung, die die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in den vergangenen Tagen verabschiedet hat und die der Vorsitzende der Konferenz, der Mainzer Kardinal Lehmann, am Freitag vorstellte. (Beginn eines Artikels auf der Titelseite der morgigen FAZ)

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Frankreich: Islamkritischer Philosoph unter Polizeischutz
Satanische Tirade
Nach seiner Islam-Kritik steht der Philosoph Robert Redeker unter Polizeischutz

GENF, 29. September

Es begann mit Todesdrohungen auf dem Anrufbeantworter. Dann kamen die ersten Briefe. Sie enthielten Fotos und Lagepläne – von seiner Wohnung, von der Schule in der Banlieue von Toulouse, wo Robert Redeker Philosophie unterrichtet. Redeker gehört seit Jahren zu den Herausgebern der von Jean-Paul Sartre begründeten Zeitschrift „Les Temps modernes“. Er hat viele Bücher geschrieben und publiziert regelmäßig Kommentare in den großen Zeitungen. In „Libération“ hat er oft über den modernen Sport, seine Helden und das Doping nachgedacht. Aufsätze von ihm erschienen in „Le Monde“.

Im „Figaro“ veröffentlichte er am 19. September einen Beitrag über die Reaktionen auf die Rede des Papsts in Regensburg: „Wie soll die freie Welt auf die islamistischen Einschüchterungen reagieren?“ Schon mit den ersten Zeilen machte Redeker deutlich, daß er den Protest gegen Benedikts Ausführungen keineswegs für ein harmloses Mißverständnis hält, das man auf eine oberflächliche Lektüre zurückführen könne: „Die Reaktionen sind Teil des Versuchs, das Wertvollste, was der Westen hat, zu ersticken und was es in keinem islamischem Land gibt: Die Gedanken- und die Meinungsfreiheit.“ So beginnt ein Artikel dazu in der morgigen FAZ.

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Alles in Gefahr
"Der diesjährige Bücherherbst der Sachbücher zeigt eines ganz klar: daß die unmittelbare Gegenwart einen fest am Wickel hat, daß man sich aus ihr ohne große Verluste nicht herauswinden kann. Gegenwart – das ist in hohem Maße wieder Politik, und die Politik, die wir machen, entspricht unserer gelebten Kultur.

Doch unsere Lebenswelt ist durchgehend porös geworden, überall zeigen sich Risse; was festgefügt erschien, driftet mit ungeheurem Tempo auseinander; was aussah, als würde es noch eine Weile funktionieren, funktioniert nicht mehr. Das gilt für die Kreise im Großen, das gilt für die Kreise im Kleinen. " So beginnt in der morgigen FAZ eine Sachbuchrezension im Feuilleton der Zeitung.
"In diesem Herbst wird die Zeit knapp. Wir leben unter Bedrohungen unserer Freiheit und unserer Kultur. Wir haben keine Zeit mehr für Diskussionen, die am Leben vorbeilaufen. Die Existenz ist das Argument, das zählt." heißt es dort weiter.

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Der Theologe und die Liebe
Thomas von Aquin ist zweifellos der bedeutendste Theologe des Abendlandes. In seiner "Summe der Theologie" wird die gesamte Gottes-, Welt- und Menschenordnung durchdacht. Mit welcher Genauigkeit das geschieht, wird hier an einem Absatz über Positives und Negatives der Liebe belegt (II, 28,5):
Ist die Liebe eine versehrende Leidewegung im Liebenden?

Abhandlung
. 1. Scheinbar ist die Liebe eine schadende Leidewegung. Die Schwermut (languor) bezeichnet nämlich eine Art Beschädigung im Schwermütigen. Nun aber verursacht die Liebe Schwermut: es heißt nämlich im Hohen Lied 2, 5: "Stärket mich mit Blüten, labet mich mit Äpfeln, denn krank vor Liebe bin ich." Also ist die Liebe eine schadende Leidewegung.

2. Ferner, Zerschmelzung (liquefactio) ist eine Art Auflösung. Nun aber macht die Liebe zerschmelzen: es heißt nämlich Hohes Lied 5, 6: "Meine Seele ist dahingeschmolzen, als mein Geliebter redete." Also ist die Liebe auflösend. Sie bringt also Verderbung und Versehrung.

3. Ferner, Glut (fervor) bezeichnet eine gewisse Ausschreitung in der Warmheit, und zwar ist dies Ausschreitung verderblich. Nun aber wird die Glut aus der Liebe verursacht: Dionysius führt nämlich 7. Cael. Hier. unter anderen Eigentümlichkeiten, die zu der Liebe der Seraphim gehören an: "das Warme" und "das Scharfgespitzte" und "das Überglühende". Und Hohes Lied 8, 6 heißt es von der Liebe, "ihre Leuchten sind Feuerflammen und Lohe". Also ist die Liebe eine schädliche und verderbliche Leidewegung.

Aber dagegen spricht, was Dionysius 4. De Div. Nom. sagt: "Das Einzelne liebt sich zusammenhaltig (contentive)", das heißt erhaltig (conservative). Also ist die Liebe nicht eine schädige, sondern eher eine erhaltige und vervollkommnende Leidewegung.

Ich antworte: Wie oben (26, 1f., 27,1) gesagt, bezeichnet die Liebe eine gewisse Anpassung der begehrhaften Wirkkraft an irgend ein Gut. Nichts aber, das an etwas angepaßt wird, was zu ihm stimmt, wird eben dadurch versehrt: vielmehr macht es eher einen Fortschritt und wird besser. Was dagegen an etwas angepaßt wird, was nicht zu ihm stimmt, wird gerade dadurch versehrt und verschlechtert. Die Liebe eines zukömmlichen Gut ist als für den Liebenden auf Vervollkommnung und Verbesserung gerichtet: die Liebe zu einem Gut aber, das nicht auf den Liebenden stimmt, hat die Eigenschaft, den Liebenden zu schädigenden und schlechter zu machen. Im höchsten Grade findet deswegen der Mensch seine Vervollkommnung und seine Verbesserung in der Liebe zu Gott (...).

Zur Liebe aber gehört, dass die Begehr sich einer gewissen Hereinnahme des geliebten Gut anpaßt, wie ja doch das Geliebte im Liebenden ist, wie bereits oben (Art. 2) gesagt wurde. Deswegen ist die Erstarrung oder Verhärtung des Herzens eine der Liebe sich widersetzende Zurüstung. Dahingegen besagt die Verflüssigung eine gewisse Auflockerung des Herzens, mit welcher sich das Herz gefügig erweist, dass das Geliebte mählich hineintreten kann.-
Wenn also das Geliebte gegenwärtig und in Besitz ist, so wird Freuung oder die Genußfreude (fruitio) verursacht. Ist es aber nicht da, so folgen zwei Leideheiten: nämlich die Traurigkeit über die Abwesenheit, die durch "Schwermut" angezeigt wird (...); und das angestrengte Verlangen nach dem Gewinn des Geliebten, das durch die "Glut" bedeutet wird.-
Weitere Untersuchungen der Liebe in II, 26 (Die Leidewegungen der Seele im besonderen: Die Liebe, 1. Art.: Gibt es die Liebe im Begehrmut? 2. Art.: Ist die Liebe eine Leidewegung? 3. Art.: Ist Liebe (amor) und Gernhaben (dilectio) dasselbe? 4. Art.: Wird die Liebe richtig in die Freundschaftsliebe und die Begehrliebe eingeteilt?) Bei Interesse an einer dieser Fragestellungen kann hier ergänzt werden

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Seele
Eine bedenkenswerte Sichtweise auf Körper und Seele war Thomas von Aquin eigen:
Unsere Seelen sind nicht in unseren Körpern, unsere Körper sind in unseren Seelen.

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Engel, Mitte der 90er Jahre, Öl.
(nach Pontormo) Eine Studie zur Farbe

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Freitag, 29. September 2006
"Himmel und Erde" (Titel)
Meine Zweitseele malte dieses Bild ca. 1990. Ein Arzt auf der Durchreise sah das Bild sonntags im Galeriefenster (geschlossen). Am übernächsten Tag kam er extra aus Hamburg ins Ruhrgebiet, um das Bild zu kaufen. Was interessierte den Arzt und was veranlaßte den Künstler zu diesem gnostischen Bild?

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Leib und Seele, ca. 1991, Öl.

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Clan Of Xymox: Louise

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Clan Of Xymox: Obsession

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"In Darkness Let Me Dwell" (John Dowland)
IN DARKNESS LET ME DWELL
(Lass mich die Finsternis bewohnen)
In darkness let me dwell; the ground shall sorrow be,
The roof despair, to bar all cheerful light from me;
The walls of marble black, that moist'ned still shall weep;
My music, hellish jarring sounds, to banish friendly sleep.
Thus, wedded to my woes, and bedded in my tomb,
O let me dying live, till death doth come, till death doth come.

My dainties grief shall be, and tears my poison'd wine,
My sighs the air, through which my panting heart shall pine:
My robes my mind shall suit exceeding blackest night,
My study shall be tragic thoughts, sad fancy to delight.
Pale ghosts and frightful shades shall my acquaintance be:
O thus, my hapless joy, I haste to thee, I haste to thee.

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"O Ravishing Delight"!(O entzückende Wonne)
"Save me from excess of joy!"

Nach der gestrigen One-Man-Party verbringe ich den Morgen mit dem Countertenor Alfred Deller. "O Ravishing Delight" ist eines seiner schönsten Alben (auch als CD 1987, p 1969). Von den 21 Titeln ist fast jeder ein großes "Highlight" des 17. und 18. Jahrhunderts. Ein paar Texte kann ich wohl hier veröffentlichen. Komischerweise fehlt das Copyright auf der CD. Sie ist natürlich bei dem legendären Label "harmonia mundi s.a. (France)" erschienen.






Leider fehlt das erschütternde "In Darkness Let me Dwell" (In Finsternis lass mich verweilen)

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1.Mai 2012_3
...
by rabe489 (Di, 1. Mai, 18:38)
1.Mai2012_2
..
by rabe489 (Di, 1. Mai, 18:37)
Glut
http://rabe500.lima-city.de/
by rabe489 (Di, 24. Apr, 01:33)

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