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Innerlichkeit - This Mortal Coil |
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Donnerstag, 2. November 2006
Julien Torma (1902 - 1933)
rabe489, 20:46h
der Dichter, der der pataphysischste aller Pataphysiker genannt wurde. Ob er je existierte ist ungewiß, obwohl von Julien Torma im Juni 2003 seine "Écrits - définitivement incomplets" (definitiv unvollständige Schriften), 800 Seiten, vom Collège de 'Pataphysique herausgegeben wurden. Von ihm stammt der Ausspruch "Hört auf zu denken!" nach welchem er ab 1927 auch zu leben schien, denn er veröffentlichte nach seinem langen Gedicht mit dem Titel "Krawall" nichts mehr, sondern ging wie Arthur Rimbaud auf Reisen. Im Februar 1933 kehrte er von einer langen Bergwanderung im Ötztal nicht zurück und wurde nie aufgefunden. Allerdings barg man 1991 genau an diesem Ort den "Ötzi". Ist der Ötzi Julien Torma, immens gealtert?
"Es gibt keine Schlüssel, weil es keine Schlösser gibt" (Julien Torma) ... link Arrau spielt Beethoven
rabe489, 17:04h
... link "wirklich und wahrhaftig" ca. 1992
rabe489, 02:45h
Das gibt es auch: bislang unpubliziert: "wirklich und wahrhaftig" ca. 1992, 120 x 160cm
... link Mittwoch, 1. November 2006
Walt Whitman !
rabe489, 02:09h
Ich bin mit Dir
Diese Tage sind auch Deine Und es folgen Werke Die Dir auch so folgen Eingeschrieben in mir Dein Sonnengesang Mit flammenden Buchstaben Denn "Glorreich ist alles!" ... link Walt Whitman: Gesang bei Sonnenuntergang
rabe489, 02:03h
Leuchten verendeten Tags flutet und füllt mich,
Prophetische Stunde, Vergangenheit schauende Stunde. Meine Kehle weitend, singe ich dich, erhabener Alltag, Dich, Erde und Leben, solange der letzte Strahl noch glüht. Offener Mund meiner Seele, Freude verkündend! Augen ihr meiner Seele, Vollendung schauend! Leben in mir, naturhaft, das treulich die Dinge preist, Triumph aller Dinge für ewig bejaht! Glorreich ist alles! Glorreich, was Raum heißt, Sphäre unzähliger Geister, Glorreich das Rätsel Bewegung in allen Wesen, selbst in dem winzigsten Insekt, Glorreich die Gabe der Sprache, die Sinne, der Leib, Glorreich das gleitende Licht, - glorreich der blasse Widerschein auf dem neuen Mond im westlichen Himmel, Glorreich was immer ich sehe, höre, berühre, bis zuletzt. Gutes in allem, - In der Zufriedenheit und Würde der Tiere, In der Wiederkehr der Zeiten des Jahrs, In der Heiterkeit der Jugend, In der Stärke und Frische der Mannheit, In der Hoheit und Zartheit des Alters, In dem herrlichen Blick in den Tod. Wundervoll, hinzuscheiden! Wundervoll hier zu sein! Im Herzschlag zu treiben das all-gleiche, unschuldige Blut! Die Luft zu atmen, wie köstlich! Zu reden - zu gehen - etwas mit der Hand zu ergreifen! Sich zu bereiten für Schlaf und Bett, auf mein rosafarbenes Fleisch zu blicken! Bewußt zu sein meines Körpers, so breit und zufrieden! Dieser unbegreifliche Gott zu sein, der ich bin! Gewandelt zu sein unter anderen Götter, den Männern und Fraun, die ich liebe. Wundervoll, wie ich dich und mich selber preise! Wie meine Gedanken innig spielen um die Erscheinungen ringsumher! Wie die Wolken schweigend droben vorüberziehn! Wie die Erde dahinfliegt fort und fort! und wie Sonne, Mond, Sterne dahinfliegen fort und fort! Wie das Wasser spielt und singt (sicherlich ist es lebendig!), Wie die Bäume wachsen und ragen mit starken Stämmen, mit Ästen und Laub! (Sicherlich steckt in jedem der Bäume noch mehr, eine lebende Seele.) O Wunder der Dinge, - auch des geringsten Teils! O Geist der Dinge! O Melodie, die durch Zeiten und Länder strömt und jetzt zu mir und Amerika kommt! Ich nehme deine starken Akkorde auf, verwebe sie und sende sie fröhlich weiter. Auch ich singe die Sonne, vor Aufgang oder um Mittag oder, wie jetzt, wenn sie sinkt, Auch ich pulsiere mit Geist und Schönheit der Erde und allem Wachstum der Erde, Auch ich habe den unwiderstehlichen Ruf meiner selbst gefühlt, Da ich dampfte den Mississippi hinab, Da ich wanderte über die Steppen, Da ich lebte und schaute durch die Fenster meiner Augen, Da ich ausging im Morgen und das Licht sah, das in den Osten brach, Da ich badete am Strand der östlichen See und wiederum am Strand der westlichen See, Da ich strich durch die Straßen von Binnland-Chikago, - durch welche Straßen immer ich strich, Oder Städte und Wälder, oder mitten in Bildern des Kriegs, Wo immer ich war, habe ich mich befrachtet mit Befriedigung und Triumph. Ich singe bis zuletzt die Gleichheit von Neu und Alt, Ich singe allen Dingen das Finale ihrer Unendlichkeit, Ich sage, Natur bleibt bestehn und alle Herrlichkeit bleibt bestehn, Ich lobsinge mit elektrischer Stimme, Denn ich sehe nicht eine Unvollkommenheit im Weltall, Und nicht eine Ursache oder Wirkung im Weltall, die zu beklagen wäre, O sinkende Sonne! Obwohl meine Stunde erfüllt ist, Schmettre ich doch unter dir, wenn keiner es tut, unbändige Gebete. (1860) ... link Mittwoch, 1. November 2006
Gute Nacht!
rabe489, 00:11h
... link Religion und Eros (II)
rabe489, 23:45h
(Walter Schubart, a. a. O.) Im Anfang war die Ganzheit. Das Absolute ist das Ganze. Das Heilige ist das Heile, Ungeteilte. Sich selbst genügend ruhte Gott in der geschlossenen Fülle seines absoluten Seins, bis sich aus freiem Wille die Weltseele von ihm schied und in die zersplitternde Stoffwelt stürtzte, die unter dem Gesetz der Spaltung seufzte. Diesen vormenschlichen Sündenfall - so lehrt die Mystik - ließ Gott zu, weil er weiß, daß die All-Einheit des göttlichen Lebens in einer von ihm abgefallenen und freiwillig zu ihm zurückgekehrten Welt vollkommener verwirklicht wird als in einer Welt, die von Anbeginn und für immer mit ihm verschmolzen bleibt. "Gott will, daß außer ihm noch eine andere Natur da sei, die stufenweise das werde, was er von Ewigkeit her ist, das absolut All-Eine" (Solowjoff). Er sehnt sich danach, ein Wesen zu erzeugen, das er lieben und das ihn wiederlieben kann. Er schuf qualvolle Spannungen, weil ihn die Lust der Entspannung lockte. Er wollte einsam werden, um die Einsamkeit in der Gegenliebe seines eigenen Geschöpfes zu überwinden. Seitdem durchflutet Gottes erotischer Wille das All und alles Werden.
Stumm war alles, still und öde, ... link Der "geradlinige" Mensch
rabe489, 17:02h
Nennt man einen Menschen "geradlinig", so lobt man ihn. Welche Philosophie steckt dahinter? Ich fand diese Rede:"Aufrichtige, geradlinige Menschen (aufgerichtet und gerade) drehen keine krummen Dinge, durch die sie auf die schiefe Bahn geraten (krumm, schief, verdreht)." S. a. Harmonie, Symmetrie, Gerade, Rechter Winkel, Oben und Unten, Links und Rechts, Ordnung, Einfachheit, Schwarz-weiß.
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Letzte Aktualisierung: Fr, 26. Okt, 16:45 status
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