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Innerlichkeit - This Mortal Coil
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Freitag, 5. Januar 2007
Der Kunstkritiker der FAZ, Eduard Beaucamp, seit langem schon Fürsprecher der Kunst des Ostens, widmet sich in einem heutigen Artikel in jener Zeitung dem "Trotz der Maler". Er bezieht sich auf Künstler wie Baselitz, die in der Abstraktion und Reduktion der künstlerischen Konzepte in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Malerei durchgehalten haben, wenn auch im Kopfstand. Dieses "Trotzdem" gipfelte in den 80er Jahren in der Malerei einiger "junger Wilder". Die gleichzeitige "Arte Cifra" aus Italien wäre im internationalen Blick zu nennen. Aber Beaucamp spricht nur von der deutschen Malerei in Ost und West. Er schreibt mit Blick auf die Gegenwart:
"Gerade die deutsche Gegenwartsszene, großartig erweitert nach der Wende, ist von einzigartigem Reichtum. Sie ist vielfältiger, als es heute der Markt und der Betrieb mit ihren einseitigen Favorisierungen und der Vorliebe für das jeweils jüngste Segment suggerieren. In der DDR war die Hegemonie der Malerei unbestritten. Aber auch hier war sie eine Kunst des "Trotzdem"! - gegen gesellschaftliche Verpflichtungen und materialistische Erniedrigungen, die am Ende in einer vielfach hochgebildeten, spirituellen, zum Teil sogar religiös motivierten Malerei verdampft waren..."

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Donnerstag, 4. Januar 2007
Daily Soap
Was machen Sie so um diese Uhrzeit, rabe489? Ich gestehe, ich begebe mich auf das "Liegesofa" und lausche Händels "Ariodante": Feierabend. Gebloggert wird später. Bis dann :-))

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Darf man heute so malen?

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Mittwoch, 3. Januar 2007
Wofür es sich zu sterben lohnt:
Viel zu sentimental, wenn man bedenkt, dass ich acht Tabletten nehme, um fit zu sein! Auf zur Arbeit. Ruhe sanft, Mitbürger.


Beethoven, Pathetique , 2

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Krieg dem rechnendem Verstande.

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Daily Soap
Nie wieder aufwachen in dieser Bauhaus-Gegenwart

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Ewige Jugend und Schönheit
im Jungbrunnen der "Kinder der Venus" (1450)


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Herrin Schau auf meine Qual (Heinrich von Morungen)
XX Vrowe, mime swaere sich
137,17 - 22 A, 64 C
Vrowe, mime swaere sich,
e ich Verliese minen llp.
ein vort du spraeche wider mich:
verkere daz, du saelic wip!
Du sprichest iemer neinä neinä nein,
neinä neinä nein.
daz brichet mir min herze enzwein.
mäht du doch eteswenne sprechen ja,
ja ja ja ja ja ja ja?
i daz llt mir an dem herzen nä.


Herrin, schau auf meine Qual, bevor mein Leben dahin-
schwindet. Du sagtest einst ein Wort zu mir: Nimm es
zurück, gepriesene Frau, die auch Glück zu schenken
vermag. Du sagst immer nein, nein, nein, nein, nein,
nein, das bricht mir das Herz. Kannst du nicht doch zu-
weilen ja sagen, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja? Das liegt mir so
am Herzen.

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Arme wunderschöne Seele:
„Es waren in einer Stadt ein König und eine Königin, die hatten
drei Töchter von bedeutender Schönheit. Aber die älteren, ob-
gleich gar lieblich anzusehen, glaubte man dennoch mit Men-
schenlob angemessen feiern zu können; dagegen des jüngeren
Mädchens über die Maßen herrlich-hehre Holdseligkeit auszu-
drücken und auch nur annähernd zu preisen, war die mensch-
liche Rede zu arm. Viele Bürger also und zahlreiche Fremde,
welche das Gerücht von der ausnehmenden Sehenswürdigkeit
in neugierigen Scharen herbeitrieb, bewunderten staunend die
unerreichte Wohlgestalt und huldigten ihr, die Hand zum Mun-
de geführt und dabei den Zeigefinger auf den ausgestreckten
Daumen gesenkt, mit frommer Anbetung, als ob sie geradezu
die Göttin Venus persönlich wäre. Und schon hatte sich in den
nächsten Städten und angrenzenden Gebieten die Kunde ver-
breitet, die Göttin, welche der blaue Meeresgrund geboren und
schäumender Flutentau gespeist hat, wandle jetzt mitten unter
dem Volksgewimmel und erteile allenthalben ihren göttlichen
Liebessegen; oder auch wohl, es hätten aus einem neuen Keim
himmlischer Tropfen nicht Meere, sondern Länder eine zweite
Venus von blühender Jugend sprießen lassen. So wächst der
Glaube unaufhörlich von Stunde zu Stunde, so läuft und läuft
schon die Kunde durch die Inseln in der Runde und lauter
Länder und aller Munde. Schon beginnen Menschen um Men-
schen über lange Straßen und tiefe Meerpfade zu dem herr-
lichen Wunder des Jahrhunderts zusammenzuströmen. Keiner
nach Paphos, keiner nach Knidos, selbst nach Kythera segelte
keiner; die Göttin Venus zu schauen. Man vertagt die Opfer,
läßt Tempel verfallen, Polster verschleißen, den Dienst ver-
kümmern. Ohne Kränze die Bilder und die Altäre verwaist,
mit kalter Asche geschändet. Vor einem Mädchen beugt man
die Knie, huldigt im Menschenantlitz der hohen Himmelsmacht.
Und beim morgendlichen Ausgang der Jungfrau fleht man mit
Opfer und Mahl ohne Liebesgöttin um Liebessegen, und wenn


meinsten Menschen verlieren, der an Ehre und auch Besitz und
selbst Gesundheit vom Schicksal geschlagen ist und so tief steht,
daß er auf der ganzen Erde an Jammer nicht seinesgleichen
findet!"
Nachdem sie sich so ausgesprochen und ihrem Sohn mit lechzen-
den Lippen lange, innige Küsse gegeben hat, eilt sie zum
brandenden Strand des nächsten Gestades und betritt mit rosi-
gen Sohlen wogender Fluten schaumige Krone. Da, nun läßt
sie sich nieder auf heiterer Wölbung der Meerestiefe, und wie
sie es eben wünschen will, nein, sofort, als hätte sie es längst
befohlen: das Gefolge des Meeres läßt nicht auf sich warten.
Zur Stelle sind die Nereustöchter mit Chorgesang, Portunus in
struppig schwarzen Zotten, von Fischlast gebauscht Salacia und
als Delphinlenker das Bürschlein Palämon. Schon hüpfen aller-
orten Tritonenscharen durch die Fluten: einer tutet sanft auf
tönender Muschel, der zweite hält einen seidenen Schirm gegen
die stechend heiße Sonne, der dritte hebt der Herrin einen
Spiegel vor Augen, zu zweit schwimmen andere zu ihren
Füßen im Wagengeschirr. Solche Heersdiaren geleiten Venus
auf ihrer Reise zum Ozean.
Inzwischen spürt Psyche in ihrer ganzen ätherischen Schönheit
keinen Gewinn von ihrer Anmut. Betrachtet wird sie von allen,
gelobt von allen; aber keiner, nicht König noch Königssohn,
nicht einmal einer aus dem Volk begehrt sie und kommt, um ihre
Hand anzuhalten. Man bewundert ihre göttliche Erscheinung,
aber jeder bewundert sie wie ein kunstreich vollendetes Stand-
bild. Längst schon hatten die beiden älteren Schwestern, von
deren begrenzter Schönheit nichts über die Erde hin verlautet
war, es zur Verlobung mit königlichen Freiern und zu glück-
licher Hochzeit gebracht; doch Psyche sitzt als Mädchen ohne
Mann zuhause, weint sich blind über ihre Verlassenheit und
Einsamkeit, siech am Leibe und wunden Herzens, und haßt ihre
eigene Schönheit, mag sie auch aller Welt gefallen.
So befragt der arme Vater der unglücklichen Tochter, weil er
Göttergrimm vermutet und Himmelszorn befürchtet, das uralte
Orakel des Gottes von Milet und bittet den hohen Helfer mit
Gebet und Opfer für das verschmähte Mädchen um Hochzeit


und Gatten. Da antwortete Apollo, wiewohl Grieche und lonier,
dem Autor des milesischen Romans zuliebe mit einem Spruch
auf lateinisch:
„Hoch auf Gebirges Felsen, König, stelle das Mädchen,
angetan mit dem Schmuck, wie er der Todesbraut ziemt!
Nicht erwarte du dir einen Schwiegersohn sterblichen Stammes,
sondern ein grausam-wild frevelndes Viperngezücht!
Durch die Lüfte flatterts daher und stört jeden Frieden,
bringt mit Flamme und Stahl alle Geschöpfe zu Fall.
Jupiter selbst erzittert vor ihm, die Götter erbeben,
und es schaudert der Pfuhl, schaudert die stygische Nacht."
Als der Vater, einst ein glücklicher König, das heilige Seher-
wort empfangen, reist er voll Mißmut und Traurigkeit nach
Hause zurück und enthüllt seiner Gemahlin die Weisungen des
Unglücksspruches. Kummer, Weinen, Klagen tagelang l Aber
schon drängt des grausamen Orakels entsetzliche Verwirk-
lichung. Schon wird dem ärmsten Mädchen mit Gepränge die
Todeshochzeit zugerüstet; schon trübt sich der Fackel Licht in
rußig-schwarzer Asche, wandelt sich der Hochzeitsflöte Ton
in klagende Lyderweise, endet des Festlieds fröhlicher Sang mit
dumpfem Wehgeschrei und trocknet gar das Mädchen zum Ehe-
beginn ihre Tränen mit dem Brautschleier. An dem traurigen
Los des so geschlagenen Hauses nahm auch die gesamte Bürger-
schaft mit Seufzen teil, und sofort wird zum Ausdruck der all-
gemeinen Betrübnis Landestrauer verkündet.
Aber gegen den Spruch des Himmels war Gehorsam notwendig
und die arme Psyche mußte sich der festgesetzten Buße stellen.
Als also die Feierlichkeiten der Todeshochzeit unter tiefster
Trauer vollzogen waren, wird im Geleit des ganzen Volkes die
lebendige Tote hinausgeführt, und in Tränen schwimmend wan-
delt Psvche nicht in ihrem Hochzeits-, sondern in ihrem Leichen-
zug. Und wie die Eltern bekümmert und leidverstört zögern,
die Schmach und Schande der Tat zu vollenden, macht ihre
Tochter selbst ihnen Mut und spricht:
„Was martert ihr euch auf eure armen alten Tage mit Weineil..

Apuleius, Amor und Psyche...

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Verschwende Dich!
"Nutzlose Schönheit, immer sinnst du nur,
Auf dich verliehne Schätze zu verwenden!
Doch nichts verschenkt, es leiht nur die Natur
Freigebig denen, die gern weiterspenden!
O süßer Geizhals, du entziehst der Welt
Ein Gut, das dir gegeben, um zu geben;
Du Wucherer, der zwecklos Geld auf Geld
Zusammenträgt und nicht versteht zu leben!
Ziehst du dich einsam in dich selbst zurück,
Betrügst du dich um dein geliebtes Bild;
Was sagst du, wenn dich abruft das Geschick,
Wenn Rechenschaft es darzubringen gilt?
Die Schönheit wird mit dir zu Grab gelegt,
Statt daß genützt sie reife Früchte trägt."

Shakespeare, Sonette, 4 (Wolff)

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Green Dolphin Street Jarrett

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1.Mai 2012_3
...
by rabe489 (Di, 1. Mai, 18:38)
1.Mai2012_2
..
by rabe489 (Di, 1. Mai, 18:37)
Glut
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by rabe489 (Di, 24. Apr, 01:33)

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