Under Dekonstruktion
siehe vorläufig Leib und Seele
Oktober 2006 |
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Innerlichkeit - This Mortal Coil |
Freitag, 27. Oktober 2006
Die dunkle Seite
rabe489, 17:48h
Paulo César Fonteles de Lima (geb 1949) war Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts zusammen mit seiner schwangeren Frau unter der brasilianischen Militärdiktatur (1964 - 1985) wochenlang gefoltert worden. Er war Mitglied der Acao Popular. Fonteles' Gedichte zeugen von Grausamkeit und Gewalt unter der Diktatur und sind schwer zu ertragen und oft verstörend. Das Buch Wenn der Tod sich nähert, nur ein Atemzug ist im Matthes & Seitz Verlag Berlin gerade erschienen.
DämmerungGitter.Dicke Eisenstäbe. Blut. Geschmack nach Tod im Mund. Folter. Kapuze, Telefon, Papageienschaukel. Tod. Die Kälte der Waffe an den Schläfen. Dort draußen, rötet sich der Morgen. Und die Arbeiter gehen weiter zu den Baustellen. (Die Frage stellt sich, ob Kunst und Dichtung unmenschliches Grauen verdoppeln kann und soll und damit in Gefahr gerät, den Horror zu ästhetisieren. Oder ob solche Zustände nicht besser in einer schnörkellosen Dokumentation angeprangert werden müssen. Was wäre, wenn Lyrik das KZ-Grauen versuchte zur Sprache zu bringen. Ich fürchte, da muß Kunst schweigen. Andererseits haben ja Generationen von Künstlern die Kreuzigung versucht darzustellen...) |
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