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Innerlichkeit - This Mortal Coil: Das Staunen ("Wissenschaft denkt nicht")...
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Donnerstag, 15. Februar 2007
Das Staunen ("Wissenschaft denkt nicht")...
Kardinal Lehmann (2003): "Es ist nicht zu übersehen, dass das Denken im 20. Jahrhundert in mancher Hinsicht hier eine Änderung des Ranges des Staunens mit sich bringt. Für E. Husserl ist das Staunen noch weitgehend eine Vorstufe zur „Theoria eigentlicher Wissenschaft“ und eine „Abwandlung der Neugier“. M. Scheler unterscheidet die Verwunderung von Erschrecken und Verblüffen. Diese Verwunderung kann durch den gewohntesten Gegenstand hervorgerufen werden. M. Heidegger hat bereits in „Sein und Zeit“ das Staunen grundlegend von der Neugierde abgegrenzt. „Die Neugier hat nichts zu tun mit dem bewundernden Betrachten des Seienden, dem ‚thaumazein‘, ihr liegt nicht daran, durch Verwunderung in das Nichtverstehen gebracht zu werden, sondern sie besorgt ein Wissen, aber lediglich um gewusst zu haben.“ Nicht wenige Philosophen wie E. Bloch, E. Fink, J. Pieper und W. Weischedel sowie K. Jaspers haben die Deutung des Staunens für die Frage nach Ursprung und Wesen des Denkens kräftig hervorgehoben. Nach H. Arendt erfährt das „erschütterte Staunen angesichts des Wunders des Seins“, das zunächst sprachlos macht, eine Klärung durch das Denken, jedoch ist – nun gewiss in anderer Weise – Ende und Ziel des Philosophierens ein begrifflich und philosophisch geklärtes Staunen, das der wahren „Theoria“ entspricht. Für E. Lévinas ist schließlich die Sprache eine Möglichkeit, zuvor absolut Fremdes zu erfahren, in diesem Sinne „reine Erkenntnis“ oder, wie er formuliert, „Trauma des Staunens“."

Das Staunen geht der Wissenschaft voraus und übertrifft diese, wenn das Staunen quasi zur Form innerlicher Erkenntnis sich verdichtet, das Staunen zu einer Schau, zur Beschauung wird. Das ist das auf die Tiefe des anschauenden Denkens des "andenkenden Denkens" sich einlassen. Da "die Wissenschaft nicht denkt" (M. Heidegger), insofern sie bloß "rechnendes Denken" vollzieht, gehört die grundsätzlichste und ursprünglichste Form der Erkenntnis für den Menschen in den Bereich von Kunst, Religion und einer bestimmten Philosophie. Wir wissen was Leben ist, wenn wir es staunend "wahrnehmen". Die Biologie dagegen kennt nur die Zergliederung des lebendigen Organismus (und seine in der Recherche lebenszerstörerischen Kadavererzeugung) bis auf die niedrigste Stufe der genetischen Prozesse. Und eins sei auch noch ausgesprochen: ohne Zuwendung (Liebe) zum lebendigen Gegenstand des staunenden Forschens hat man von vorneherein die Wesenskraft des Lebendigen ausgelöscht und ist - das versteht sich dann von selbst - bloßem Schein von toter Materie ausgeliefert.

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