Under Dekonstruktion
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Innerlichkeit - This Mortal Coil: I C H
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Sonntag, 11. Februar 2007
Daily Soap
(Eintrag vor der Arbeit)
Gratwanderung zwischen Selbstbezichtigung und Obsession, zwischen Schlafwandel und Dämonenzauber. Die Gedankenscheibe hat einen Sprung. Malen heißt Befreiung von Wirklichkeit, von der Wirklichkeit der Provinz auch. Kunst heißt, mit dem Herzen leben. Dieses altbackene Pathos bin ich. Sagte nicht Gottfried Benn, wer dichtet, steht gegen die ganze Welt? Das Pathos als Zeichen der Behextheit. Den Schöpfungsgott muß man sich als heiteren Gott vorstellen. Die Dämonenamortisation in der Freude des Machens. Na denn auf.

Leben lernen, das ganze Geschäft! Werde, wer du bist.

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Freitag, 9. Februar 2007
Daily Soap
Heute mal anders, aus Skepsis gegenüber der SPO-Satzbeziehungen:

Anästhesie

Stiller Tag in
Leerlauf und
Gedankenflügen
Und Fieberhitze
Verdreht ruhiggestellt -
Mark Murphys Melancholie
Tönt
Von Sucht und Sehnsucht -
Träume jetzt farbig
Zwischenwelten
Zeitlos als sei
Nur dieser Tag
Auf immer
Nur diese blaue Stunde
Wie Dalis Uhren
Verwandelt
Verformt und zerdehnt
Bleiernde Zeit
Empfindungslos
Im Halbschatten

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Dienstag, 6. Februar 2007
N.Y.C.


Dann
Im Hotel Lexington
Sechsunddreissigster Stock
Oder zweiunddreissigster
Dann heimatlose Unruhe
In schweren Strassen
Auf und ab
Ob jemand da sei
Im Central Park
Schneeig
Brüchiges Eis
Schwarzbraune Wege
Liquors dann
Auf zur Brooklyn Bridge
Mit Sicht auf alles
Chaos treppab
Der doppelstöckige Brandy
In doppelstöckiger Verzweifelung
Hilfe
Im Lexington
Zweiunddreissigster
Am Time Square
Mehrmals umgeschaut
Ist da wer?
Auch sie in allem
Weisses süsses Phantom
Nahe mir vielleicht
Fiebernd
In Rastlosigkeit
In Ratlosigkeit
Yellow Cabs
und Irrläufe
In diesen Strassenschluchten
Unerlöst

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Montag, 22. Januar 2007
Liebes Blogbuch,
seit 36 Stunden finde ich den Knopf zum Abschalten nicht. Ich bin gehalten, mich mit den Relikten meines "Erwachsenwerdens" zu beschäftigen durch jenes Projekt. Ausserdem schreit man nach meiner Kuratortätigkeit für eine Ausstellung Anfang Februar.

Würde gern Bukolische Verse lesen, finde aber keine Zeit. Außerdem lagert hier "Die göttliche Komödie" als Hörbuch seit Monaten. Nicht mal die Folie habe ich davon entfernt.

Habe heute sowohl im Keller als auch im Atelier nach den für Andere wichtigen Dokumenten gesucht und zum Teil gefunden. Das muß ich jetzt aufbereiten. Aber im Atelier überfiel mich ein Gefühl der Gelassenheit, obwohl ich ein paar Fehler in neuen Bildern entdeckt zu meinen glaubte (schöne abseitige Formulierung). Bin trotzallem von dem merkwürdigen gelassenen Gefühl bestimmt gewesen, dass die kommenden zwei drei Bilder "Wendebilder" werden, Wendebilder zum besseren. Wie immer.

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Hallo,
ich bin in diesen Tagen hier etwas rar, weil ich ausführlich bei einem hiesigen soziokulturellem Projekt poste. Aber ich vergesse die Blogger bestimmt nicht.

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Freitag, 19. Januar 2007
Klar
werde ich weiter bloggern. Der Spaß ist auf meiner Seite. Und die Bilder, die Herr K. malt, sollen auch nicht unbedingt auf positives Echo stossen.

Ach Du Schreck, jetzt senden Sie im Nachtprogramm des Radios aus Schuberts Winterreise "Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus... die Liebe liebt das Wandern..."

Ich schau mal nach dem Text.

Was ist mit diesem Sender? Jetzt wird auch noch Schuberts "Erlkönig" gesendet!

Winterreise, Erstes Lied:

Gute Nacht

Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh' ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauß.
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh', -
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.

Ich kann zu meiner Reisen
Nicht wählen mit der Zeit,
Muß selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten
Als mein Gefährte mit,
Und auf den weißen Matten
Such' ich des Wildes Tritt.

Was soll ich länger weilen,
Daß man mich trieb hinaus ?
Laß irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus;
Die Liebe liebt das Wandern -
Gott hat sie so gemacht -
Von einem zu dem andern.
Fein Liebchen, gute Nacht !

Will dich im Traum nicht stören,
Wär schad' um deine Ruh'.
Sollst meinen Tritt nicht hören -
Sacht, sacht die Türe zu !
Schreib im Vorübergehen
Ans Tor dir: Gute Nacht,
Damit du mögest sehen,
An dich hab' ich gedacht.

auch "Die Winterreise":

Die Nebensonnen

Drei Sonnen sah ich am Himmel steh'n,
Hab' lang und fest sie angeseh'n;
Und sie auch standen da so stier,
Als wollten sie nicht weg von mir.

Ach, meine Sonnen seid ihr nicht !
Schaut ander'n doch ins Angesicht !
Ja, neulich hatt' ich auch wohl drei;
Nun sind hinab die besten zwei.

Ging nur die dritt' erst hinterdrein !
Im Dunkel wird mir wohler sein.

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Sonntag, 14. Januar 2007
Ich gestehe
Frau dezentral bestrickte mich durch meine Fantasie. Das macht großen Spaß. Bloggern sind Fantasiereisen. Ich ziehe mich jetzt auf mich selbst zurück, hol mir ein "Söhnlein", weil das Rotkäppchen aus ist - und halte Zwiegespräche über vergebliche Lieben. Von Liebe bin ich übervoll, sonst wäre ich kein Maler.
allein

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Was meinen Sie
Kauf ich mir jetzt noch zwei Rotkäppchen am Büdchen oder bleibe ich normal?

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Donnerstag, 11. Januar 2007
Eine Frage, Herr Rabe,
Sie haben heute trotz Schlafmangels mit Berlin, mit Österreich, Hamburg, Münster und Lübeck telefoniert, andererseits sehe ich am Oberarm Ihres "Reisenden" im Bild "Der geflügelte Koffer" eine schwarze Armbinde mit einem roten Kreuz: Sind Sie manisch-depressiv? Antwort:Nein.

!

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Ein Gruß an die schwarzen Romantiker
Mein Gemälde von ca. 1988: Titel habe ich vergessen, (Privatbesitz)
Unbekannter Titel ca. 1988

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