Under Dekonstruktion
siehe vorläufig Leib und Seele
Dezember 2024 |
||||||
Mo |
Di |
Mi |
Do |
Fr |
Sa |
So |
1 |
||||||
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
20 |
21 |
22 |
23 |
24 |
25 |
26 |
27 |
28 |
29 |
30 |
31 |
|||||
Innerlichkeit - This Mortal Coil |
Donnerstag, 23. November 2006
Der Maler Felix Zdziuch und seine "planetarische Revolution"
rabe489, 01:27h
vor seinem Bild "Pegasus" ... link Dienstag, 21. November 2006
Paris, London, New York, Berlin
rabe489, 04:13h
Worüber kann man um drei Uhr nachts nachdenken?
Zum Beispiel über das Verhältnis der westlichen Metropolen zu den Provinzen ihrer Länder. Mir scheint, die Situation in diesen Metropolen ist reichlich orientierungslos, wenn man ihre Informationsmedien durchforstet. Wesentliche Werte kultureller Produkte werden doch in der Provinz erzeugt. Namhafte Schriftsteller, Musiker, Künstler aller Art ziehen sich aufs Land oder in namenlose Städte zurück. Was die Metropolen vermögen, ist lediglich eine Bündelung von durch Vorurteile und Traditionen zensierte Präsentation bereits bekannter und im grunde uninteressanter Erzeugnisse, Das soll niemanden verärgern und auch keinem Größenwahn im Verhältnis zur Provinz zusprechen. In solchen Fällen schreibt man am besten gleich dazu: "Ausnahmen bestätigen die Regel"... Aber wenn man z. B. das in London und New York aufmerksam gelesene neue Kunstjournal "Modern Painters" durchblättert, stellt sich bei der dritten Ausgabe spätestens Langeweile und Überdruß ein: In den Berichten aus den Grossstädten bewegt sich doch kaum noch etwas. Gesättigt und saturiert konzentrieren sich die großen Kulturinstitutionen auf das Altbewährte und bereits Anerkannte. In der Literatur ist der Fall allerdings noch etwas anders gelagert. Alles in allem könnte man den innovativen "Schub" in den westlichen Hauptstädten auch mit dem Begriff Retrozession charakterisieren. Entschuldigung für den Feuilletonstil, aber meine Konzentration läßt um diese Uhrzeit doch etwas nach ... link Montag, 13. November 2006
Leitsätze der modernen Kunst (Ortega y Gasset 1925)
rabe489, 11:31h
"1. Die Kunst ist von menschlichen Inhalten zu befreien.
2. Lebende Formen sind zu vermeiden. 3. Ein Kunstwerk ist ein Kunstwerk und 4. die Kunst ein Spiel - sonst nichts. 5. Die Ironie wird zum durchgehenden Kunstmittel. 6. Restlose Ehrlichkeit und reinlich genaue Darstellung sind anzustreben. Endlich ist 7. nach den jungen Künstlern die Kunst eine Angelegenheit ohne transzendente Bedeutung irgendwelcher Art." ... link Barnett Newman und das Erhabene
rabe489, 08:16h
Kant nennt für das Erhabene in der Natur "drohende Felsen", "am Himmel sich auftürmende Donnerwolken", "Vulkane in ihrer ganzen zerstörenden Gewalt", "der grenzenlose Ozean, in Empörung gesetzt", "und ähnliches als Beispiele , deren Anblick umso anziehender ist, je furchtbarer er ist - aber nur, 'wenn wir uns in Sicherheit befinden'" (K.P. Liessmann, Philosophie der Kunst...).Im Gegensatz oder in Weiterführung von Kant, der in seiner "Kritik der Urteilskraft" das Schöne und das Erhabene untersucht, geht Lyotard davon aus, dass das Erhabene nicht nur in der Natur, sondern auch in einem Kunstgegenstand sich zeigen (ereignen) kann. Aber das Erhabene in der Kunst ist - so Lyotard - nicht in einer Anhäufung von Attributen (Bildgegenständen) zu finden mit denen z. B. die Götter im Bild des Olymp in eine Abbildform gebracht werden: Bei der Darstellung der All-macht handelt es sich vielmehr um eine Idee, der keine Darstellung entsprechen kann: "Die Einbildungskraft kann keine Form 'schöpfen', die ihm angemessen ist, weil alle Form Umgrenzung ist und die All-Macht als Absolutes begriffen wird, das alle Begrenzung ausschließt" [J.-F. Lyotard, Analytik des Erhabenen, 90, zit. n. Dominik Portune: I. Kant - J. - F. Lyotard: Die Analytik des Erhabenen, 87, in: R. Esterbauer, Orte des Schönen, Würzburg 2003]. Lyotard geht also beim Erhabenen in der Kunst von einem Darstellen des Nichtdarstellbaren aus. Die Ästhetik des Erhabenen bedeutet deshalb für Lyotard "eine abstrakte oder minimale Ästhetik des "Beinahe-Nichts". Diese ist eine Ästhetik des Erhabenen im Sinne der Darstellung des Nicht-Darstellbaren, wie sie in der abstrakten Malerei vorkommen kann." (D. Portune, a. a. O.) Hier ist allerdings nicht die klassische Abstraktion eines Mondrian oder Kandinsky angesprochen. "Diesen Künstlern ging es - verkürzt gesagt - darum, die Natur zu transzendieren, um eine spirituelle Welt zu errichten. Das heißt, die abstrakten Maler der klassischen Moderne übersteigen das Objekthafte der empirischen Welt und gelangen so zu einer anderen objekthaften Realität, nämlich der der ideal geometrischen Formen. Diese Realität der ideal geometrischen Formen ist eine spirituelle und stellt sozusagen den quasi-metaphysischen Grund der empirischen Welt dar. Das Transzendieren mündet also wieder in einem "Realismus" (D. Portune, a. a. O. 88). Jedoch in einem Bild etwa wie das "Weisse Quadrat" von Malewitch ereigne sich das Undarstellbare, jeden Vernunftbegriff Übersteigende. Der Künstler, der vor einem halben Jahrhundert sich vor allem mit der "Darstellung" des Erhabenen beschäftigt hat, ist Barnett Newman (s. Abb.). Seine Werke besitzen keinen Repräsentationscharakter und verweisen deshalb auch auf nichts, was außerhalb des Werkes liegt. "Die Botschaft 'spricht' von nichts, sie geht von niemanden aus. Nicht Newman 'sagt' oder zeigt etwas durch seine Malerei. Die Botschaft (das Bild) ist der Bote (...) Die Botschaft ist die Präsentation, aber von nichts, das heißt von der Präsenz" (Lyotard, Das Inhumane, zit. n. D. Portune, a. a. O.). ... link Samstag, 11. November 2006
Eine kleine Ausstellung:
rabe489, 06:25h
... link Dienstag, 7. November 2006
Salon-malerei (III)
rabe489, 11:09h
Der Fall der Salonkunst gegen die sich vorgeblich die Avantgarde des 20. Jahrhunderts richtete, ist doch etwas vielschichter, als man annimmt. Salonkunst trug auch wesentlich die Entwicklung der Kunst des 19. Jahrhunderts. Sie einfach als "bürgerlich" abzutun greift eigentlich nicht, wenn man nicht den Klassenkampf predigt.
"The word "Salon" on virtually every page of the vast bibliography devoted to painting and sculpture in nineteenth-century France. In the first half of the century, the Salon was the annual arena in which the period's greatest (!) painters fought for pre-eminence before a vast, opinionated audience. During these years, this governmentsponsored exhibition was the setting for reowned battles between Théodore Géricault and the classicist students of Jacques Louis David; between J. A. D. Ingres and Eugène Delacroix; and between the conventions of the French Academy of Fine Arts and Gustave Courbet's realism, Edouard Manet's bold innovations, and the "New Painting" championed by the Impressionists.Richard R. Brettell, French Salon Artists 1800 - 1900, The Art Institute of Chicago and Abrams New York 1987, 3 ... link Samstag, 4. November 2006
Mitgehört
rabe489, 09:25h
Hörte ich doch jemanden kunstphilosophieren: "Wie kann man von einem Künstler mit überdurchschnittlichem Talent erwarten, dass er im gewöhnlichen Leben und Lieben durchschnittlich ist"?
(Rechtfertigung von Obsessionen?) ... link Anselm Kiefer ist kein Maler ...
rabe489, 07:27h
He said: "I'm not talented enough to be a painter. I'm not like Picasso or Matisse. I need nature to collaborate with me."
In: Modern Painters, November 2006 ... link art cologne 2006
rabe489, 02:58h
besucht und wie immer sehr viel Kram übersehen. Jedoch zwei Künstler mit sehr schönen Arbeiten (wieder-)entdeckt. Ein wunderbares Doppelbild im Stil der 50er Jahre von Albert Oehlen gefunden. Und wohl den besten deutschen Maler der Gegenwart wiedergesehen: Norbert Tadeusz, u. a. mit einem vorzüglich idyllischem Gartenteich-Bild mit Goldfischen (s.a. http://www.tadeusz.de/ )
... link Freitag, 27. Oktober 2006
Ausstellung Thomas Grötz, Forum Bergmannsglück, Gelsenkirchen
rabe489, 09:05h
Einführung zur Ausstellung "Bestelle Dein Haus" (Thomas Grötz), Okt.-Nov. 2006
Von Jürgen Kramer „Bestelle Dein Haus“ so nennt Thomas Grötz seine Ausstellung von Gemälden aus hauptsächlich den letzten beiden Jahren. „Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben“, so spricht der Herr durch Jesaja zu König Hiskia. Wie bestellt man sein Haus? Und was ist das Haus des Menschen? Bevor ich diese Fragen beantworte, einen kurzen Hinweis auf das Menschenbild, das hier vorausgesetzt wird. Zitat: „Der Mensch ist nicht Erzeugnis der Sinnenwelt, und der Endzweck seines Dasein kann in derselben nicht erreicht werden. Seine Bestimmung geht über Zeit, und Raum, und alles Sinnliche hinaus“, so schreibt Johann Gottlieb Fichte in seiner Schrift „Die Bestimmung des Menschen“ von 1800, die von den Romantikern gelesen wurde Im Übersinnlichen finden wir das Wesen des Menschen und zwar in seinem Selbstbewußtsein, seinem Ich. „Ursprünglich ist nichts als das Ich, und zwar als oberste Bedingung gegeben“ (Schelling). Aber dieses Ich, dessen sich der Mensch bewußt ist, also dieses sein Wesen, deckt sich nicht mit dem Alltags-Ich und einem gewissen Egoismus. Dieses Ich in den Tiefen des menschlichen Seins verborgen, ist eher die Seele. Also zurück zu der Frage: “Was ist das Haus des Menschen, das bestellt werden soll“. Es ist seine übersinnliche Seele. Das Haus des Menschen ist seine Seele, die „innere Burg“, wie Teresa von Avila sagt. Wenn der Mensch, vielmehr sein Wesen, sein Selbst und das Ich (jenseits aller Psychologie) im Innern, in der Seele aufgehen und wohnen, dann bedeutet das Wort Jesajas nichts weniger, als das dieses Innewohnen in Ordnung gebracht werden muß, „denn du wirst sterben“. Das Seelenleben in Ordnung bringen, welche wesentlichere Aufgabe könnte der Kunst noch zufallen. Kunst als spirituelle Therapie. Da gibt es allerdings die feinen Unterschiede. Ich glaube nicht, das Andy Warhols Suppendose als spirituelle Therapie gedacht ist. Es ist eine andere Kunst, die dieser hohen Aufgabe erst gerecht werden kann und die wir bevorzugt in unserem Forum präsentieren. Thomas Grötz’ Gemälde, könnte man unter einem Titel zusammenfassen, nämlich z.B. „Innere und äußere Räume und der Übergang zwischen ihnen“, die Schwelle also, die Schwellensituation. Nur in zwei Lexika habe ich etwas zur Schwelle gefunden. Im „Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens“, ein faszinierendes zehnbändiges Werk voller Imaginationen, ist der Artikel zur Schwelle ca. 30 Spalten lang. Ich möchte hier nur den Anfang zitieren: „Die Schwelle ist mit der Tür und der Oberschwelle als Eingang des Hauses eine wichtige Grenze, die die fremde feindliche Außenwelt, von der geschützten häuslichen trennt. An der Schwelle sammeln sich allerhand Geister, die das Haus bedrängen und die durch die verschiedensten Maßnahmen und Zauber zurückgehalten werden müssen.“ Soweit das Handwörterbuch, in dem auch vermerkt ist, das es in früheren Zeit üblich war, unter der Schwelle zu bestatten. Im spirituellen Sinn ist die Schwelle der Übergang zwischen einem Diesseits und einem Jenseits. In einem anderen Lexikon, dem ABC der Anthroposophie, wird ebenfalls die Schwelle aufgeführt. Es heißt dort: „Schwelle der geistigen Welt ist bei Steiner eine immer wiederkehrende Bezeichnung für die Übergangsstelle vom Diesseits zum Jenseits, die der Geistesschüler auf dem Weg in die höheren Welten zu passieren hat“ Und weiter: “Sie ist diese Stelle als Grenze welche Sinneswelt von Geisteswelt trennt. Sie wird bewacht vom Hüter der Schwelle (dessen kompliziertes Wesen ich hier nicht beschreiben kann), der Unvorbereitete vor den übermächtigen Eindrücken der geistigen Welt schützt.“ Usw. Der Maler, Thomas Grötz, den ich nun vor ca. 15 Jahren zum ersten Mal begegnete, ist so ein Geistesschüler – und sicher auch –Meister – von dem Rudolf Steiner spricht. Insofern Thomas Grötz sich zu dem Weg eines Adepten bekennt – und in seiner Malerei sind viele Indizien, die dafür sprechen – ist er ein Lernender, ein Suchender, ein Wachsender. Er befindet sich auf einen spirituellen Weg, er ist ein Pilger des Geistes. Sein Buch über Morandi nennt Phillipe Jaccottet „Der Pilger und seine Schale“ und hat dabei den Künstler Morandi im Blick. Es gibt also die Idee des Künstlerpilgers. Ich vermute, dass dieser Gedanke schon bei Stefan George und seinem Kreis aufgetaucht ist. Der Künstlerpilger ist in seiner Arbeit am Kunstwerk unterwegs. Er ist auch unterwegs zu sich selbst. Er überschreitet ständig neue Schwellen und entdeckt neue Räume, die wie die „innere Burg“, die Seelenburg der Teresa von Avila sich um den zentralen geheimnisvollen Seelenraum gruppieren. Die erste mystische Vision dieser „Seelenburg“ beschreibt die heilige Teresa mit folgenden Worten: „Gott zeigte ihr eine wunderbare Kristallkugel nach Art einer Burg mit sieben Wohnungen. In der siebten, die im Mittelpunkt sich befand, war der König der Herrlichkeit im vollsten Glanz, der die Wohnung bis zum Umkreis erleuchtete und verschönte. Je mehr sie am Licht teilhatte, um so näher war sie dem Mittelpunkt.“ Usw. Wenn Sie nun die Gemälde des Thomas Grötz betrachten, liebe Freunde des Forums, dann ist die Auseinandersetzung mit dem einzelnen Werk erst wirklich fruchtbar, wenn Sie dessen Symbolismus zu Haus, Kosmos und Türen mit dazusehen und dazudenken. Ein mittelalterlicher Dichter um 1250 wußte schon zu sagen: „Wir sind Pilger alle und ziehn ferne hin. In der Sünden Falle steckt tief mein Sinn, das ich ihn draus nicht zu brechen vermag.“ Ich wünsche viel Vergnügen bei der spirituellen Reise durch Thomas Grötz’ Bildwelten. Danke schön ... link ... nächste Seite
|
Online seit 6846 Tagen
Letzte Aktualisierung: Fr, 26. Okt, 16:45 status
Menu
Suche
Kalender
Letzte Aktualisierungen
Am Ende des Kreises ist...
http://www.gelsenkirchene by rabe489 (Fr, 26. Okt, 16:45) |