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Innerlichkeit - This Mortal Coil: 2007-02-16
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Freitag, 16. Februar 2007
Huhn oder Ei?
Bei dem großen Altphilologen Karl Kerényi findet man im Vorwort zu Band 1 seiner Werke in Einzelausgaben mit dem Titel "Humanistische Seelenforschung" (München, Wien 1966) auf Seite 12 die Feststellung: "[...] dass alle Aussagen von der Seele - alle Vorstellungen von ihr - Äußerungen der Seele selbst sind - es sei denn, dass sie schon zu Lehren entwickelt wurden und eine spekulative Bearbeitung erfuhren."

"-dass alle Aussagen von der Seele Äußerungen der Seele selbst sind -"

Ebenso muß man sich vorstellen, dass alle Bestimmungen von Innerlichkeit gültig nie von außen erfolgen können, sondern aus einem Inneren heraus vollzogen werden.

Beides aber gilt vom Verhältnis Mensch und Welt, Geist und Materie insgesamt: Welt, wo sie statthat, ist immer schon geistig-seelische Wahrnehmung von Welt, auch da, wo man sich sozusagen positivistisch dumm stellt.
Nachtrag:
Das Zitat im Zusammenhang:
„...Erwin Rohdes
»Psyche«, mit dem Untertitel: »Seelenkult und Unsterblichkeits-
glaube der Griechen«. Da war das Gebiet so umgrenzt, daß man
ihm gegenüber sich überlegen fühlen und auch völlig ablehnend
verhalten konnte. Die philologische Methode erlaubte, bei den
Vorstellungen und Handlungen zu bleiben, die die Seele und ihre
Erlebnisse zum Gegenstand hatten und verbaute auf diese Weise
den Weg für eine Forschung, die den Namen »Seelenforschung«
erst verdient hätte.
Ein solcher Weg kann nur von der Annahme ausgehen, daß alle
Aussagen von der Seele - alle Vorstellungen von ihr - Äußerun-
gen der Seele selbst sind - es sei denn, daß sie schon zu Lehren
entwickelt wurden und eine spekulative Bearbeitung erfuhren.
Selbst in jenen Lehren spricht sich aber in letzter Analyse die
Seele aus. Sie ist vor allem nicht Gegenstand, sondern ein sich
betätigendes und aussprechendes Subjekt, das es zu beachten gilt.
So kann der methodische Standpunkt der Tiefenpsychologie mit
allen seinen Konsequenzen angegeben werden. Unabhängig von
der Psychoanalyse, eher durch den Dichter D. H. Lawrence an-
geregt, hatte ich diesen Standpunkt eingenommen und die Seele
als Subjekt aufgefaßt...“

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Ottorino Respighi: Stornellatrice

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Romantischer Wahn
Die vier wahnsinnigen Brüder aus dem Bericht M. Claudius über seinen Besuch im Irrenhaus von St. Hiob (Wandsbecker Bote):

Justinus Kerner dichtete entsprechend:
Ausgetrocknet zu Gerippen,
Sitzen in des Wahnsinns Haus
Vier; - von ihren bleichen Lippen
Gehet keine Rede aus,
Sitzen starr sich gegenüber,
Blickend immer hohler, trüber.

Doch schlägt Mitternacht die Stunde,
Sträubet sich ihr Haar empor,
Und dann tönt aus ihrem Munde
Jedesmal im dumpfen Chor
"Dies irae, dies illa
Solvet scela in favilla".

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Buxtehude: Jubilate Domine (Ian Howell)

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Lauritz Melchior sings Schubert "Ständchen"
("Leise flehen meine Lieder...")

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"Lehrstunde der Nachtigall" 1804 (Ausschnitt)
Eines der komplexesten Gemälde des Romantikers Philipp Otto Runge (hier die zweite Fassung von 1804 im Ausschnitt):

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Allegorie - Symbol - Metapher (Merkblatt)
die Allegorie
griech. allegorein = anders, bildlich reden

Definition:Ausdehnung der Metapher auf einen größeren Textzusammenhang; ein ganzer Gedanke wird bildlich ausgedrückt und muss vom Leser gedeutet (entschlüsselt) werden. (Allegorese)
die Metapher

Definition: Eine bekannte Wortbedeutung wird in übertragener (bildlicher) Bedeutung gebraucht.

Das eigentliche Wort wird ersetzt durch ein Wort (einen Ausdruck) aus einem anderen Sachbereich, der zu dem eigentlichen Wort (Ausdruck) in einem Analogieverhältnis steht.

Beispiel:

"Da steh ich, ein entlaubter Stamm!" sagt Wallenstein, als er von allen Anhängern verlassen ist. Hier wird ein Sachverhalt aus dem Bereich des Menschenlebens anschaulich gemacht durch einen Sachverhalt aus dem Pflanzenbereich. Die Situation, abstrakt gefasst, ist die gleiche: Verlust lebenswichtiger, aber doch ersetzbarer Anhängsel.
Das Symbol

Ein Symbol (v. griechisch: sym zusammen ballein werfen, das Zusammengefügte; Kennzeichen) genannt ein Zeichen, das über sich selbst hinausweist.
Für die Kunst und Malerei wurde die Allegorie besonders bei dem Romantiker Philipp Otto Runge zum Gegenstand künstlerischer Auseiandersetzung. Peter-Klaus Schuster schreibt und zitiert im Katalog "Runge in seiner Zeit" (Hamburger Kunsthalle 1977) S. 104:

"»Alle Kunst ist allegorisch«, sagte der Ma-
ler. »Was kann der Mensch darstellen, ein-
zig und für sich bestehend, abgesondert und
ewig geschieden von der übrigen Welt, wie
wir die Gegenstände vor uns sehen? Die
Kunst soll es auch nicht: wir fügen zusam-
men, wir suchen dem einzelnen einen all-
gemeinen Sinn aufzuheften, und so entsteht
die Allegorie.« Diese Belehrung wird in
Ludwig Tiecks 1798 erschienenem Roman
Franz, Sternbald Wanderungen dem ange-
henden Maler Franz zuteil. Der sie aus-
spricht ist ein alter Maler, der in völliger
Waldeinsamkeit auf seinen Bildern eine in
der Natur verborgene göttliche Chiffren-
schrift festzuhalten sucht, denn »so hat sich
der großmächtige Schöpfer heimlich - und
kindlicherweise durch seine Natur unseren
schwachen Sinnen offenbart, er ist es nicht
selbst, der zu uns spricht, weil wir dermalen
zu schwach sind, ihn zu verstehn; aber er
winkt uns zu sich, und in dem Moose, in jeg-
lichem Gestein ist eine geheime Ziffer ver-
borgen, die sich nie hinschreiben, nie völlig
erraten läßt, die wir aber beständig wahr-
zunehmen glauben.« 1
Diese Auffassung vom durchweg geheim-
nisvoll allegorischen Charakter von Welt
und Kunst, ausgesprochen in einem Buch,
von dem Runge 1798 bekannte, »Mich hat
nie etwas so im Innersten meiner Seele er-
griffen«2 widerspricht gänzlich dem, was
Goethes gleichzeitig erschienene, mit glei-
cher Macht auf Runge einwirkende Einlei-
tung zu den Propyläen über die Allegorie
kundtat: »Wer [...] allegorisch interessant
sein will, der wird, in der Hälfte seiner Ar-
beit, oft bei unerwarteten Hindernissen
stocken oder nach Vollendung derselben
seinen schönsten Zweck verfehlen. Wer zu
den Sinnen nicht klar soricht- redet auch
nicht rein zum Gemüt [...]<<"

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Josef Madlener (1881-1967): Neue Monographie!
"Josef Madlener (1881–1967) was a German artist and illustrator. He was born near Memmingen, Swabia. His work was published in various newspapers, magazines, and a few children's Christmas books, e. g. Das Christkind Kommt (1929) and Das Buch vom Christkind (1938). Madlener's Christmas art also appeared in several postcard series. The monograph by Eduard Raps (1981) published for the artist's centenary, shows a sampling of Madlener's art.

The most famous of Madlener's paintings is "Der Berggeist" ("the mountain spirit"), from similarities in style dated to the period around 1925–30. The painting is reproduced on a postcard that was in the possession of J. R. R. Tolkien, marked "the origin of Gandalf"." (zit. WIKIPEDIA)

Eine neue Monographie ist jetzt über den Künstler erschienen:
Joseph Kiermeier-Debre und Fritz Franz Vogel (Hrsg.): "Josef Madlener". Mein Kosmos. Böhlau Verlag, Köln 2007, 320 S., br., 29,90 €

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