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Innerlichkeit - This Mortal Coil: 2007-02-17
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Samstag, 17. Februar 2007
Neo Rauch
Randnotiz

Absurdes Gerede als malerisches Prinzip-NeoPop und postkommunistischer Surrealismus - Banalität fragmentierter und widersinnig komponierter Comicwelten - Gehaltlose Kombinatorik von Versatzstücken verbrauchter "Realitäten" - Exzesse nihilistischer Absurditäten gepaart mit sinnlosem Hantieren der Bildfiguren - Erfolg durch Befriedigung wertezerstörender Relativismen -

Das soll reichen.


Nachsatz
Hohle Worte von NeoPop im Wolfsburger Katalog: "Die mir wichtigen Qualitätsmerkmale in der Malerei sind Eigentümlichkeit, Suggestivität und Zeitlosigkeit." - "Eigentümlichkeit" = Originalität - "Suggestion" = Beeinflussung - "Zeitlosigkeit" einer Comicwelt der 50er und 60 Jahre???

Neo Rauch

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Es ist
ganz und gar reaktionär, von der Kunst zu erwarten, sie müsse den Istzustand, die gegebene Wirklichkeit abbilden und sogar widerspiegeln. Das führt zu einer Konserve des Status quo. Kunst muß träumen! Und wer spricht gegen die Fantasie von "Heiler Welt", wenn diese "die bestehenden Verhältnisse zum Tanzen bringt"
(Marx).

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Ludwig Richter: Brautzug im Frühling, 1847 (Ausschnitte)


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Daily Soap
Wenig Zeit für die wichtigen Arbeiten, zuviel Organisatorisches, zuviel Alltagsnotwendigkeiten, zuviel Nebensächliches.
Aber da draussen macht sich wohl das blaue Band des Frühlings bereit. Das kann ja heiter werden. Die Narren haben den Frohsinn nicht gepachtet, nur verdächtig gemacht. Nun, die Welt will aufleben, heitere Tage stehen ins Haus, auch wenn noch ab und an Frostnächte aufziehen. Das Gefühl, dass das neue Jahr erst mit den Wärmestrahlen der Sonne beginnt. Vergessen, die dunklen Nächte im Sonnenschein, im Sonnenschein.

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Düsseldorfer Malerschule

Benjamin Vautier, Die Nähschule, 1859


Wilhelm von Schadow, Die Kinder des Künstlers, 1830

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Die Unterordnung der Kunst unter die Politik
Z.B. die "Realismusrezeption" und "antiromantische Polemik" durch die Kunstwissenschaft des nicht mehr real existierenden Sozialismus der DDR.

Die Düsseldorfer Malerschule war eine im wesentlichen romantische Bewegung unter der Künstlerschaft des Rheinlandes in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In der sogenannten "DDR" - "sogenannt" weil dieses Staatengebilde alles andere als demokratisch war - polemisierte man gegen den romantischen Geist dieser Schule. Wolfgang Hütt hat in seiner Dissertation und in dem 1984 nocheinmal erweiterten Buch zum Thema detailliert die Künstlergestalten der "Düsseldorfer Malerschule" versammelt.
Allerdings heißt es im Klappentext dieses Buches von 1984 (Leipzig) verfälschend: "Vor allem die antiromantische Tendenz (!sog,"Tendenzmalerei" wird hier assoziiert -rabe489) war es, die im Zusammenhang mit einer neuen, farbenkräftigen Genremalerei dem Namen dieser Schule im In- und Ausland Klang verlieh." Die Genremalerei galt dieser Kunstgeschichtsschreibung als Vorläufer des Realismus, in dem jene letztendlich die Keime zur klassenkämpferische Doktrin vom "sozialen und sozialistischen Realismus" angelegt fand. Sie sollte als Parteilichkeit des Proletariats im Feld der Kunst wirksam werden. Und so schreibt auch Wolfgang Hütt in seinem Buch (S. 50): "Denn letzlich lenkte das romantische Genre vom gesellschaftlichen Kampf ab, förderte die allgemeine Resignation und führte durch das Überbewerten literarischer Stoffe selbst noch die nachfolgende Malergeneration auf Wege, die einen konsequent angewandten Realismus hinderlich waren," Abgesehen davon, dass solche Äußerungen hart an der Grenze zum stalinistischen Kunstverständnis liegen, muß hier in der Kunstgeschichte eine Neubewertung kunstwissenschaftlicher Forschungsfelder, die die DDR dominiert hat - z.B. im weiten Feld der Formen einer antifaschistischen Kunst, wenn es denn eine solche gibt - vollzogen werden. Und um Mißverständnisse vorzubeugen, die Leistung der DDR-Kunstwissenschaftler, wie Wolfgang Hütt, Ulrich Kuhirt oder Erich Frommhold (H.Bosch!), soll garnicht in Abrede gestellt werden, aber "dem Primat der Kunst vor dem Leben" (M. Reich-Ranicki in der heutigen FAZ) sollte den neuen Maßstab bilden. Und das ist romantisch im eigentlichen Sinne.
Nachtrag:
Bei WIKIPEDIA findet man folgende Einschätzung der Person Wolfgang Hütts: "Hütt trug gerade auch wegen seiner Konflikte mit den Dogmatikern in der DDR zu einer objektiven Betrachtung der Kunstgeschichte der DDR bei.

Noch heute setzt er sich für den wissenschaftlichen Nachwuchs ein"

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