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Innerlichkeit - This Mortal Coil |
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Donnerstag, 9. November 2006
Die Gruppe "TRISOMIE 21"
rabe489, 08:15h
"Eine Band, die seit ihrer Gründung 1980 dem experimentellen Klangdesign stets die Treue hält, ist die französische Formation Trisomie 21. Noch voll in der Pubertät steckend, gründen die beiden Brüder Hervé und Philippe Lomprez in der Nähe der nordfranzösischen Metropole Lille die Band Trisomie 21. Stark beeinflusst von Psychedelic-Bands wie Pink Floyd, aber auch von expertimentierfreudigen New Wave Acts wie Yello und The Residents schart das Brüderpaar Lomprez weitere Mitstreiter um sich, und debütiert 1983 mit dem Album "Le Repos Des Enfants Heureux".
In ihren Sounds zwar stark elektronisch ausgerichtet, verstehen sich Trisomie 21, benannt nach einem Chromosomendefekt, dennoch als Band, was bei Live-Performances deutlich wird. Hier streichen sie auch die Nähe zu verwandten Künsten allen voran Film, Theater und Tanz heraus. Das benachbarte Ausland zeigt sich von der Band begeistert, die den Schwermut von Joy Division, den Forscherdrang von Throbbing Gristle und die Melodieverliebtheit von The Cure unter einen Hut bringt. Ähnlich vielfältig sind die Genres, die man den Franzosen anzuheften versucht. Sie reichen von Industrial über Wave bis zu Pop. Letzteres nicht einmal zu Unrecht, schließlich finden sich Trisomie 21 mit dem Song "La Fête Triste" von ihrem 84er Album "Passion Devisée" genauso in den Charts wie mit "The Last Song" vom zwei Jahre später veröffentlichten Album "Chapter IV". Bis zum Ende des Jahrzehnts festigen Trisomie 21 ihren Status in der Independet-Szene mit zahlreichen Auftritten, die dank ihres theatralischen Charakters zu den stärken der Band zählen. Danach ziehen sich Trisomie 21 erst einmal zurück. Zwar veröffentlichen sie in den Neunzigern weiterhin regelmäßig neues Material, die große Aufmerksamkeit können sie jedoch nicht mehr auf sich ziehen. Das ändert sich erst wieder mit dem 2004er Remix-Album "The Man Is A Mix", bei dem sich Acts aus der Techno- und Electroecke der Vorlagen von Trisomie 21 annehmen. Neben prominenten Repräsentanten der französischen Techno-Schule wie The Hacker, Jack De Marseille und David Carretta lassen es sich auch Electric Indigo aus Wien und The Horrorist aus NYC nicht nehmen ihren alten Idolen zu huldigen. Zeitgleich kommt der Longplayer "Happy Mystery Child" in die Plattenläden, auf dem Trisomie 21 mit zehn frischen Songs beweisen, dass ihre Tage längst noch nicht vorbei sind." (Aus einem Feature) Werner Gilles, Landschaft mit drei Bäumen, 1954 ... link Spruch des Tages
rabe489, 07:04h
Auch die sichtbare Natur ist weithin demoliert. Man muß zum Waldgang auch ohne Wald imstande sein.
Ernst Jünger, Sgraffiti,1960, 121 ... link Mittwoch, 8. November 2006
"Schule von Chartres" 12. u. 13. Jh.
rabe489, 22:13h
... link Irgendwie
rabe489, 22:07h
sind diese meine Notizen doch reichlich abseitig. Aber für wen und wie kommt das? Liegt's am Fernsehprogramm oder an Frau Merkel? Am Standard der Dichter und Denker? Das alles wird mir immer fremder. Dafür höre ich die neueste Trisomie 21: The Man Is A Mix... (Leider nichts bei Youtube). Draussen macht schon der "Blätterblaser" seine Runden. Und ich experimentiere wieder mit Coffeinum wie die Technofreaks. Muß das alles sein?
Doch wie sagt man: ein neuer Tag - neues Glück! Daher suche ich in den Gebeten von Guardini und fand: "Als Du, o Gott, den Menschen schufst, hast Du ihm die Gabe der Freiheit gegeben. Was sonst lebt, ist gebunden in die Gesetze der Natur. Die Pflanze wächst wie sie muß, und das Tier folgt der Notwendigkeit seines Wesens; dem Menschen aber hast Du das Geheimnis des inneren Anfangs gegeben. Er vermag aus sich selbst zu handeln; so gehört sein Tun ihm, und in seinem Tun gehört er sich selbst. In dieser Freiheit soll er Dir dienen, aber er hat sie gebraucht, um sich wider Dich zu empören. Da ist sie verdorben, und er ist zum Knecht geworden. ... link Der göttliche Nus beschreibt den zu schaffenden Menschen
rabe489, 22:02h
Bernhard Silvestris (12.Jh. Schule von Chartres)Dass die empfindende Welt - von besserer Welt die Erscheinung -Ganzheit werde, so wie ganz ihre Teile schon sind, möge ein Bild, den Göttern verwandt und all meiner Werke heilig-glückliches Ziel, möge der Mensch nun entstehn. Zieh er vom Himmel die Seele, aus Elementen den Körper, dass auf Erden sein Leib wohne, in Höhen sein Geist. Göttlich sei er und irdisch, und beides sei ihm zur Sorge: Welt seinem planenden Sinn, Äther der ehrenden Scheu. Mit den Göttern hab er gemein das Gut des Gedankens - Trenne ein schmaler Streif Menschen von höherem Los. Plumpes Getier zeigt dumpferen Sinn am offenen Merkmal: Mit dem gesenkten Maul trägt es zum Boden den Blick. Aber beim Menschen bezeuge das Antlitz geistige Hoheit: Hebe zu den Sternen allein er das geheiligte Haupt, dass er des Himmels Gesetze und unabwendbare Gänge nehmen könne als Ur- prägung des eigenen Seins. Götter droben und Sterne und Himmel sollen ihm reden, sehen soll er im Licht Gründe, die Nebel verhüllt. Sein sei jedes Element. Ihm, will ich, brenne das Feuer, gleiße die Sonne, das Land sprieße ihm, flute die See. Alles nehm' er in Dienst: er walte, gebiete dem Erdkreis; ihn zum Fürsten und ihn mach ich zum Priester der Welt. Wenn seine Zahlen jedoch sich einstens lösen und wankend seines Leibes Gebäu endlich sinkt und verfällt, steige zum Äther der Mensch, ein lang schon traulicher Gastfreund, und er finde sein Heim, wo das Gestirn es ihm weist. ... link Théodore Rousseau: Frühling 1860
rabe489, 19:40h
Die Frage nach dem Realismus: Anfänglich hatte die Schule von Barbizon, zu der Rousseau und auch Corot zählte, Schwierigkeiten um in den "Salon" aufgenommen zu werden. Es war üblich Landschaft im idealisierten italienischen Stil im Atelier zu malen. Rousseau u. a. malten dagegen im Freien, wie später die Impressionisten. Bevorzugt diente der Wald von Fontainebleau als Motiv. Um 1860 aber gab es Sammler aus Frankreich, England und Amerika, die diese Malerei unterstützten. Mit Courbet, der aufgrund seines Realismus und Naturalismus und der Zensur von offizieller Seite sich vom Salon zurückzog und in einem eigenen Pavillon zur Weltausstellung 1855 seine Werke zeigte, verwandelte sich der Salon zunehmend in eine für die MODERNE Kunstentwicklung unwichtige Institution.
1853 stellte die Regierung Courbet in Aussicht, für die Weltausstellung 1855 ein großformatiges Bild zu malen, falls er vorher einen Entwurf zur Begutachtung einer Jury vorlegen würde. Courbet lehnte dies jedoch empört ab, da er sich in seiner künstlerischen Freiheit nicht beschneiden lassen wollte. Nachdem drei der vierzehn von ihm zur Ausstellung eingereichten Bilder für die Weltausstellung abgelehnt wurden (darunter die Allegorie Das Atelier des Künstlers), errichtete er parallel dazu mit der finanziellen Unterstützung seines Freundes und Förderers Alfred Bruyas seinen eigenen Pavillon du Réalisme. In diesem wurden zusätzlich zu den elf aus der Weltausstellung gezeigten weitere vierzig Gemälden gezeigt.(Wicki) ... link Krise und Homo abyssus
rabe489, 07:45h
Der Mensch der Gegenwart ist ein Mensch in der Krise.
[gr. krisis > lat. crisis "Entscheidung, entscheidende Wendung". Im 18. Jh. beginnt unter dem Einfluß von frz. crise der übertragene allgemeine Gebrauch des Wortes im Sinne von "entscheidende, schwierige Situation; Klemme", soweit die Etymologie]Er steckt mit Leib und Seele in der "Klemme" und erwartet, dass dieses sein Environment das auch veranschaulicht, dass sein Lebensumfeld die Krise auch ausdrückt. Das gilt z. B. für die Kunst (Literatur, Musik, Bildende Kunst). Das ist die eine Möglichkeit. Die andere Möglichkeit für den "Homo abyssus"(Mensch am Abgrund, abgründiger, bodenloser Mensch) ist die Inanspruchnahme seiner Imagination und Erinnerung für eine Überschreitung der Krise. Das heißt, bildlich gesprochen, der Mensch, der droht von einem Sumpf verschlungen zu werden, greift mittels der Kraft der Erinnerung und der Imagination nach dem rettenden Seil, mit dem er sich aus dem Morast ziehen kann. Hier hat die Kunst eine entgegengesetzte Aufgabe, hier ist die Kunst dieses Seil, d.h. die Kunst wird zur Antizipation des Heilen, des Krisenüberwindendem. Hierhin gehört die Imagination des verlorenen Paradieses (Garten!), die Erinnerung und deren Verbildlichung von präkrisenhaftem Leben, von Idylle, Wohlstand und Schönheit. Da ist Kunst nicht mehr Ausdruck (und Verdoppelung!) der Krise selbst, sondern deren Transzendenz auf ein Positives hin. An dieser Kunst soll sich der Mensch festhalten, um nicht vollständig vom "Abgrund" verschlungen zu werden. ... link Dienstag, 7. November 2006
Kumari (II)
rabe489, 22:42h
A Kumari is believed to be the bodily incarnation of the goddess Taleju until she menstruates, after which it is believed that the goddess vacates her body. Serious illness or a major loss of blood from an injury are also causes for her to revert to common status. Patrick Bahners kommentiert in der morgigen FAZ: "Auch in Nepal ist diese Bewegung angekommen, und eine Anwältin für Familienrecht hat jetzt erwirkt, daß der Oberste Gerichtshof untersuchen läßt, ob der Kumari-Kult die Menschenrechte der Mädchen verletzt. Ist die Göttin denn auf Menschenrechtsschutz angewiesen? Mindestens auf vorsorglichen, denn mit der ersten Regelblutung kehrt die Kumari in die Gesellschaft der Menschen zurück. Die Kumari von Patan warnt vor tödlichen Konsequenzen des Rüttelns an alten Bräuchen: „Wenn jemand die Kumari beschmutzt, könnte er sterben. Daher muß die Tradition bewahrt werden.“ Wie kann eine solche absolute Tradition vor einem weltlich-westlichen Recht bestehen, das alle Bindungen auf Willenserklärungen zurückführt? Zum Verfahren der Auswahl der Kindsgöttinnen gehört die Zustimmung der Eltern. Es wird hierzulande gerne als Vorenthalten gleicher Rechte bezeichnet, wenn Eltern für ihre Töchter die Befreiung vom Sexualkundeunterricht erwirken. Dabei gibt es auch ein Recht jedes Kindes, von den eigenen Eltern nach deren eigenen Begriffen, auch von Rein und Unrein, erzogen zu werden. Berichte ehemaliger Kumaris sprechen dafür, daß die elterliche Freigabe häufig de facto erzwungen wird. Eine Reform, die dem Elternwillen zur Wirkung verhülfe, brächte auch das Kinderrecht zur Geltung. " ... link Die Göttin Kumari von Patan
rabe489, 22:32h
"Das dreizehnjährige Mädchen, das in der alten nepalesischen Königsstadt Patan als Inkarnation der Göttin Taleju verehrt wird und seine Wohnung nur an achtzehn Festtagen im Jahr verläßt, sprach sich in einem Interview mit dem „Daily Telegraph“ gegen ein Ethos des anything goes aus: „Als Kumari bin ich gehalten, weder mit Hunden noch mit Lederschuhen oder menstruierenden Frauen in Berührung zu kommen. Wenn alles erlaubt ist und ich vor die Tür gehen darf, welchen Sinn hat es dann, eine Kumari zu sein?“" - Man spricht von Kindesmißbrauch http://www.sgipt.org/gipt/entw/bindung/Kumari/goetinaz.htm
... link Salon-malerei (III)
rabe489, 11:09h
Der Fall der Salonkunst gegen die sich vorgeblich die Avantgarde des 20. Jahrhunderts richtete, ist doch etwas vielschichter, als man annimmt. Salonkunst trug auch wesentlich die Entwicklung der Kunst des 19. Jahrhunderts. Sie einfach als "bürgerlich" abzutun greift eigentlich nicht, wenn man nicht den Klassenkampf predigt.
"The word "Salon" on virtually every page of the vast bibliography devoted to painting and sculpture in nineteenth-century France. In the first half of the century, the Salon was the annual arena in which the period's greatest (!) painters fought for pre-eminence before a vast, opinionated audience. During these years, this governmentsponsored exhibition was the setting for reowned battles between Théodore Géricault and the classicist students of Jacques Louis David; between J. A. D. Ingres and Eugène Delacroix; and between the conventions of the French Academy of Fine Arts and Gustave Courbet's realism, Edouard Manet's bold innovations, and the "New Painting" championed by the Impressionists.Richard R. Brettell, French Salon Artists 1800 - 1900, The Art Institute of Chicago and Abrams New York 1987, 3 ... link ... older stories
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Letzte Aktualisierung: Fr, 26. Okt, 16:45 status
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Am Ende des Kreises ist...
http://www.gelsenkirchene by rabe489 (Fr, 26. Okt, 16:45) |