"Entweder - Oder" (2.)
In seinem Hauptwerk "Entweder - Oder" hat Kierkegaard durch die Charakterisierung der Personen A (dem Ästhetiker) und B (dem Ethiker) die Grundzüge des modernen Menschen (Angst, Sinnlosigkeit, Verzweifelung) beschrieben und in der Person des GerichtsratsWilhelm (B) Hinweise für die Überwindung der Lebenskrisen gegeben.
Letztendlich geht es um eine Wahl - nicht zwischen Gut und Böse - sondern um die Wahl zu wählen oder nicht zu wählen. Der Mensch vor die Entscheidung der Wahl gestellt (Sartre!), sollte das Wählen wählen und nicht die ästhetische Indifferenz. Wer sich für eine Wahl entscheidet, verhält sich schon ethisch und bekennt sich letztendlich zu seinem Innersten und eigentlich auch zum Nächsten.
Es sind im Grunde zwei nicht vergleichbare Alternati-
ven, die der Gerichtsrat hier kontrastiert: Entweder denken
oder leben, das scheint die Botschaft zu sein, die aus seinen
Worten klingt. Nicht der Verzicht des einen zugunsten des
anderen bildet jedoch das Ziel, auf dessen Verwirklichung
er die Bewegung des menschlichen Daseins hingeordnet
sieht. Die Verbindung beider - im Denken leben und das
Leben denken - stellt für Wilhelm die Herausforderung an
jeden Menschen dar, die ihn seine Persönlichkeit unter Ein-
beziehung aller ihrer Vermögen selbst entwerfen läßt. We-
der spaltet das Entweder-Oder das Individuum, noch ver-
langt es von ihm, sich gegen einen Aspekt seines Seins zu
entscheiden, sondern es ruft zur Entfaltung der Möglich-
keiten im Bewußtsein ihres Ursprungs und ihrer Bedeu-
tung auf.
»Für die Freiheit kämpfe ich daher .... für die künftige Zeit, für
das Entweder-Oder. Das ist der Schatz, den ich denen zu hin-
terlassen gedenke, die ich in der Welt liebe. Ja, wenn mein klei-
ner Sohn in jenem Augenblick schon in dem Alter wäre, daß er
mich recht verstehen könnte, und mein letztes Stündlein ge-
kommen wäre, so würde ich zu ihm sagen: Ich hinterlasse dir
nicht Vermögen, nicht Titel und Würden; aber ich weiß, wo ein
Schatz begraben liegt, der dich reicher machen kann als die gan-
ze Welt, und dieser Schatz gehört dir, und du sollst mir nicht
einmal dafür danken, damit du nicht Schaden nehmest an deiner
Seele dadurch, daß du einem Menschen alles zu verdanken hät-
test; dieser Schatz ist in dein eigenes Innere gelegt: es gibt ein
Entweder-Oder, das den Menschen größer macht als die
Engel.« (S. 726f.)
Aus: Schillinger-Kind, Kierkegaard für Anfänger, Entweder - Oder (dtv 30656)
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Letzte Aktualisierung: Fr, 26. Okt, 16:45
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Am Ende des Kreises ist...
http://www.gelsenkirchene r-geschichten.de/viewtopi c.php?p=362050&sid=8e 879fa0f83f02e8d353a3ff64f 94b92#362050
http://www .gelsenkirchener-geschich ten.de/viewtopic.php?t=11 640...
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Zukunft
Zukunft
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1.Mai 2012_3
...
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1.Mai2012_2
..
by rabe489 (Di, 1. Mai, 18:37)
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by rabe489 (Di, 24. Apr, 01:33)
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