Under Dekonstruktion
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Innerlichkeit - This Mortal Coil: 2007-08-09
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Donnerstag, 9. August 2007
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Streit mit dem Islam....?
"Im Dialog mit dem Islam auch dem Streit nicht aus dem Weg gehen"
(idea.de) Der Dialog mit dem Islam darf auch einem handfesten Streit nicht aus dem Wege gehen. Streit sei immer auch ein Ausdruck von Interesse, betonte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider (Düsseldorf), am 8. August beim Sommergespräch mit Journalisten in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Der Deutsche Evangelische Kirchentag Anfang Juni in Köln habe, so Schneider, die Notwendigkeit eines offenen und ehrlichen Dialogs unterstrichen. Zugleich stellte sich der leitende Geistliche der mit knapp drei Millionen Mitgliedern zweitgrößten deutschen Landeskirche hinter das von Muslimen heftig kritisierte bemängelte EKD-Papier „Klarheit und gute Nachbarschaft“. Die Muslime sagten nie, was an dieser Schrift konkret falsch sei. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland wirft der EKD vor, den Islam unsachlich dargestellt zu haben. Laut Schneider müssen sich die islamischen Verbände in Deutschland auch fragen lassen, wie man in islamischen Ländern mit Christen und ihren Einrichtungen umgeht. Niemand bestreite in Deutschland den Muslimen das Recht auf den Bau von Moscheen. Aber beispielsweise müsse die Türkei zur Kenntnis nehmen, dass Christen auf Kirchen und anderen kirchlichen Einrichtungen dort bestehen.

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Mimikri-Modernität und Provinz-Avantgarde
"ben die vielen anderen, in denen die Richtschnur der künstlerischen
Haltung sich erst herausbilden müßte. Für sie bleibt für eine wirk-
liche Auseinandersetzung mit den rasch wechselnden Vorbildern
keine Zeit. Dann kommt es zum Kurzschluß einer Mimikri-Moder-
nität. Nicht der künstlerische Weg, der zu dieser und jener Form
des Vorbilds geführt hat, ist dann maßgebend, sondern nur das
Resultat, das in äußerlicher Weise, sei es wörtlich, sei es abgewan-
delt, imitiert wird. Selbstverständlich gibt es verschiedene Grade
dieser Abhängigkeit: Mimikri ist das eine Extrem, stilistische An-
lehnung aus echten künstlerischen Gründen das andere. Stilistische
Abhängigkeit als solche, uns aus allen Epochen vertraut, ist selbst-
verständlich legitim, denn wem sich durch ein großes Vorbild und
unter seinem Einfluß Möglichkeiten der Gestaltung offenbaren, die
er zu realisieren vermag, wird, auch wenn er sich nicht weit von
der Formenwelt des Vorbilds entfernt, durchaus echte Kunst schaf-
fen. An den großen Modestilwellen, welche das Schaffen der
Provinz-Avantgarde jeweils überfluten, ist jedoch nicht nur solche
echte Abhängigkeit beteiligt, sondern auch der Wille, up to date zu
sein. Man konnte das an den Wellen verfolgen, die seit anfangs
der Fünfzigerjahre Europa überschwemmten: zuerst „Ecole de
Paris "-Abstraktion in verschiedenen Spielarten, danach „Tachis-
mus", „Lyrische Abstraktion", „Informel" und „Pop-Art", seither
neue Geometrie von „Op" zu „Minimal".


Das viele nur Epigonale dieser akzelerierten Nachfolge bedeutet
kein großes Unglück, da es ja immer rasch vergessen wird. Mehr
Gewicht hat, daß auch das Schöpferische selbst vom Aktualitäts-
kult bedroht wird. Schon die Star-Rolle, die dem begabten jungen
Künstler zugeschoben wird, wenn er mit einer erfundenen oder
eben gerade in seinen Wirkungskreis importierten Form aufzuwar-
ten hat, stellt psychologische Probleme. Daß sich der allesver-
schlingende Aktualitätshunger bei der nächsten Schraubenbewe-
gung mit einer ebenso betonten Kaltstellung an ihm rächt, stellt
wiederum andere psychologische und meist auch ökonomische Pro-
bleme, die der ruhigen künstlerischen Entwicklung nicht förderlich
sind. Es kann sich dann die künstlerische Kraft, wo ihr keine
entsprechende Gesinnung zur Seite steht, in einer verzweifelten
Anpassung an den modischen Stilwandel geradezu aufzehren. Ein
solcher Verschleiß echter schöpferischer Möglichkeiten muß unter
den negativen Aspekten der Integration der Kunst und des Kunst-
betriebes in die modische Konsumwelt aufgeführt werden."

Zitiert aus: Franz Meyer, Bildende Kunst und Aktualität, in: Rudolf W. Meyer (Hrsg): Das Problem des Fortschrittes - Heute. Darmstadt (Wiss. Buchgesell.) 1969

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