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siehe vorläufig Leib und Seele

2012-10-26 16:45
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Innerlichkeit - This Mortal Coil: Die drei Magier (Heiligen Drei Könige)
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Samstag, 6. Januar 2007
Die drei Magier (Heiligen Drei Könige)
Da unser Herr geboren war, da kamen die drei Magier gen Jerusalem. Sie hießen auf hebräisch Appellius, Amerius, Damascus; auf griechisch Galgalat, Magalat, Sarachin; auf lateinisch Caspar, Balthasar, Melchior. Was fürMagier sie aber waren, des sind drei Meinungen, nach dem dreifachen Sinn, dendieser Name haben mag. Denn magus ist gesprochen der Betrüger, der Zauberer oder der Weise. Sie sind Betrüger genannt, als etliche sprechen, von dem,was durch sie geschah; denn Herodes ward von ihnen betrogen, da sie nicht
wieder zu ihm kehrten. Darum heißt es von Herodes >Da er sah, daß ihn dieWeisen betrogen hatten<. Zu dem ändern heißt magus der Zauberer, darumman auch die Zauberer des Pharao Magier nennen mag. Also meint Chrysostomus, daß sie von ihrer Zauberei Magier waren genannt, und spricht, daß sie
Zauberer waren, darnach aber bekehrt sind worden, und machte ihnen der Herr seine Geburt offenbar, daß sie zu ihm würden geführt und alle Sünder da-
von eine gute Zuversicht hätten. Zum dritten heißt magus der Weise. Denn Magier ist ein persisch Wort und heißt auf hebräisch der Schreiber, auf grie-
chisch der Philosoph, zu latein sapiens, das ist der Weise. Also waren sie Magier genannt, das ist: Weise; darum ist Magier auch soviel als >welche groß sind
in Weisheit<.


Als sie aber in das Haus traten, und das Kind fanden mit Marien, seiner Mutter, da knieten sie nieder, und opferten ihm ein jeglicher seine Gaben, als
Gold, Weihrauch und Myrrhen. Hier ruft Augustinus aus, >0 du Kindheit, der die Sterne sind Untertan, wie bist du geehrt so hoch und herrlich, daß die Engel
bei deinen Windeln wachen, daß alles Gestirn dir dienet, daß die Könige vor dir erzittern und die Durchgründer der Weisheit vor dir knieen! 0 glückliche Hütte, Thron Gottes nächst dem Himmel, hier leuchtet keine Laterne, sondern ein Stern. 0 himmlischer Palast, da kein König wohnt, geziert mit edelem Gestein, sondern ein fleischgewordener Gott; er liegt nicht auf weichen Polstern, sondern in einer harten Krippe, er ruht nicht unter goldenem Getäfel,
ihn deckt ein rauchgeschwärztes Strohdach; aber der dienende Stern leuchtet ob ihm. Ich verwundere mich, so ich schaue die Windeln und betrachte den
Himmel, ich empfange von Wunder eine brennende Hitze, so ich einen Bettler sehe in der Krippe, und sehe ihn doch herrlich über alle Sterne<. Und Sanct
Bernhard spricht >0 ihr Weisen, wie tut ihr wunderlich, daß ihr ein säugend Kind anbetet in armer Hütte, in schlechten Windeln: ist er ein Gott? Wie tut ihr
wunderlich, daß ihr ihm Gold opfert: ist er ein König? Wo ist dann sein königlicher Saal, wo ist sein Thron, wo ist sein königlich Gesinde? Ist der Stall sein
Königssaal, die Krippe sein Thron, sein Hofgesinde Joseph und Maria? Ja, diese Weisen sind töricht worden, auf daß sie weise werden<. Davon spricht
auch Hilanus in dem zweiten Buche von der Dreifaltigkeit >Eine Jungfrau ge-
biert, die Geburt ist von Gott, das Kindlein weint, die Engel singen, schlecht sind die Windeln, Gott wird angebetet. So wird göttliche Würdigkeit nicht ge-
schwächet davon, daß die Schnödigkeit des Fleisches wird erzeiget; also sehen wir, daß in Christo dem Kindlein nicht allein sind gewesen menschliche
Schwäche und Niedrigkeit, sondern auch Zeichen göttlicher Hoheit<. Hieronymus spricht, da er über den Hebräerbrief schreibt >Schauest du auf die
Wiege Christi, so schau auch auf zum Himmel; hörest du das Kindlein weinen, so lausche auch dem Lobgesang der Engel; Herodes wütet, aber die Könige beten an; die Pharisäer erkennen sein nicht, aber der Stern kündet ihn; er wird vom Geringern getauft, aber die Stimme des Vaters wird im Donner von oben gehöret; er wird ins Wasser getaucht, aber die Taube kommt vom Himmel herab, der heilige Geist<.
Warum die Könige solche Gaben opferten, des sind mancherlei Ursachen.Spricht Remigius, daß es eine Gewohnheit war der Alten, daß niemand vor
Gott oder vor den König ging ohne eine Gabe. Und war es die Gewohnheit des Volkes von Persien und Chaldaea, solcherlei Gaben darzubringen. Denn die
Könige kamen von den Enden von Persien und Chaldaea, wie es in der Historia Scholastica heißt; daselbst fließt der Fluß Saba, davon das Land auch Sabaea genannt ist. Sanct Bernhard aber spricht, daß sie Gold opferten für, die Armut Marien, Weihrauch wider den bösen Geruch des Stalles, Myrrhen um des Kindes Glieder zu kräftigen und die bösen Würmer zu vertreiben. Oder sie opfer-
ten Gold zu einem Zins, da er der oberste König war, Weihrauch zu einem Opfer, da er Gott war, Myrrhen zu einem Begräbnis, da er ein sterblicher
Mensch war. Oder Gold bezeichnet göttliche Liebe, Weihrauch ein andächtigGebet, Myrrhen Ertötung des Fleisches: also sollen wir geistlich Christo op-
fern. Oder es sollen dadurch bezeichnet werden drei Dinge, die in Christo waren: die edle Gottheit, die andächtige Seele, der reine Leib. Diese Drei sind
vorgedeutet durch die Drei, die in der Bundeslade waren: die Rute, welche blühete, ist das Fleisch Christi, das auferstand; davon spricht der Psalter >Und mein Fleisch ist wieder blühend worden< (PS. 27,7); die Tafel, darauf die Gesetze geschrieben waren, ist die Seele, darein der Schatz aller Weisheit und Wissenheit Gottes verborgen war; das Manna ist die Gottheit, die allen Geschmack und alle Süßigkeit in sich hat. Das Gold aber bezeichnet die edle
Gottheit, weil es edler ist denn alles andre Metall; der Weihrauch bezeichnet die andächtige Seele, denn Weihrauch bedeutet Andacht und Gebet, davon
spricht der Psalm >Laß mein Gebet wie Weihrauch vor dein Angesicht kommen (PS. 140,2); die Myrrhe bezeichnet den reinen Leib, denn sie schützt vor
aller Unreinigkeit.
Darnach wurden die Könige im Schlaf ermahnt, daß sie nicht wieder zu Herodes zögen, und kehrten durch einen ändern Weg wieder heim in ihr Land. Sehet hier, wie die Könige haben zugenommen an ihrer Fahrt: der Stern geleitete ihre Herfahrt, Menschen, ja Propheten wiesen sie zu der Stadt, der Engel geleitete sie zu der Heimfahrt, und Christus wird sie ins ewige Leben empfangen
auf ihrer letzten Fahrt. ihre Leiber waren vor Zeiten zu Mailand in der Kirche, die nun den Pre-
digermönchen gehört, jetzt aber ruhen sie zu Cöln.

Nach der "Legenda Aurea"


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