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Januar 2007 |
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Innerlichkeit - This Mortal Coil |
Mittwoch, 10. Januar 2007
Wintergesang
rabe489, 02:16h
Von Johann Wilhelm Simler (1605 - 1672)
Der kürtzest tag und längste nacht den grawen winter bringen: die Nordenwinde sich mit macht auß ihren kammern dringen: die ströhm und see vor frost und schnee sich schliessen allerdingen. Der grüne wald ist worden kal / das bundte feld entkleidet: kein zam- noch wildes thier zumal an seinem ort sich weidet: das federheer singt auch nicht mehr / ein theil von uns wegscheidet. Das einsam turturtäubelein nur seufftzend wird gehöret: die rabenstimm ist jetz gemein / und uns das ghör versehret: melancholey wohnt allem bey / und alle freud zerstöret. Was lebt und schwebt den winter scheucht / und suchet sich zu wärmen: der kriegsmann selber sich verkreucht / und machet keine lärmen: das alter jetz liebt ofenshitz / von wegen kalter Därmen. Der Weidmann doch / für seinen spaß / das hochgewilde hetzet: das eiß; wann es wie spiegelglaß; die Jugend auch ergetzet: man metzget eyn vil feißte schwein / und sich zum wurstmahl setzet. Der winter; alß des Jahres bauch; verzehrt was wir erworben mit saurer arbeit / zum gebrauch wann jetz die saat erstorben: wann überal zu berg und thal ist alles wie verdorben. Also; dem winter gleich; die zeit im alter uns verschlinget: doch ist vom tode nicht befreyt der jung / wie hoch er springet: drum haltet wacht bey tag und nacht / und so zum leben dringet! |
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Letzte Aktualisierung: Fr, 26. Okt, 16:45 status
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