Liebe WAZ,
anläßlich der Ausstellung „Vom Trost der Malerei“ in den Evangelischen Kliniken, Munckelstrasse, war die WAZ-Besprechung unter dem Titel erschienen: „Idyllen mit ironischer Brechung“ (WAZ v. 7.8.). Das ist ein schlimmes Mißverständnis meiner 38 ausgestellten Bilder.
Eine „ironische Brechung“, wie es der Zeitgeist so gern formuliert, findet in meiner Malerei nicht statt. Auch „Idyllen“ greift viel zu kurz .Alles was heutzutage positiv und farbig in der Kunst angelegt ist, seien es Landschaften oder Szenen, die dem Alltag enthoben sind, gleich als „idyllisch“ oder vielleicht sogar als „Heile Welt“ abzutun, zeugt nur von einer lichtlosen, pessimistischen Weltsicht, die zutiefst trostlos ist. Solche Trostlosigkeit hat im Grunde die Epoche der Moderne hinterlassen, die in den geraden Flächen und rechten Winkeln der betonierten Stadtlandschaft ihre Menschenferne versinnbildlicht.
Ausserdem bedaure ich sehr, dass der von den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen herausgegebene Katalog, der beim Publikum des Eröffnungsabends in seiner Aufmachung so begeistert aufgenommene Katalog mit einem Grußwort unseres Oberbürgermeisters keine Würdigung bzw. Kritik in der WAZ erfährt. Die an diesem Katalog mitgearbeiteten Dr. Heiko Ullrich und Pfarrer Klaus Bombosch von den EKG hätten eine Erwähnung verdient, da sie auch die Ausstellungskonzeption mitbestimmten.
Da meine ungewohnt gegenständliche Malerei für den kunstinteressierten Zeitgenossen sicher
kein einfach zu konsumierbares Objekt darstellt, hätte ich es begrüßt, wenn das, was ich zu dieser Kunst sagen kann, deutlicher und richtiger in ihre Besprechung eingeflossen wäre.
Mit freundlichem Gruß
Jürgen Kramer
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Letzte Aktualisierung: Fr, 26. Okt, 16:45
Am Ende des Kreises ist...
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