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Innerlichkeit - This Mortal Coil: Gottes Geheimnis sehen
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Freitag, 21. März 2008

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Sonntag, 9. Dezember 2007
Was für ein Mysterium, dass Gott als Kind auf die Erde und unter die Menschen kommt. Anlaß zu jedweder spirituellen Feierlichkeit: Weihnachten.

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Donnerstag, 6. September 2007
"der das Logische denkt, welche Art Abgestorbensein von sich selbst dazu erforderlich sei..."
Die existentialphilosophische Position in Glaubensfragen des Kierkegaard referiert in dem Aufsatz von Arnold Gehlen (1933) Idealismus und Existentialphilosophie, in: Arnold Gehlen, Philosophische Schriften 1, Frankfurt a. M. 1978


So stellt er (Kierkegaard) gegen die Synthese Hegels das Paradox: undenkbar, ein Ärgernis des Verstandes, und doch die Aufgabe, denn das Haupt-paradox ist das Christentum selber, das er so bestimmt: »Hätte die gleichzeitige Generation nichts hinterlassen als die Worte: wir haben geglaubt, daß anno soundsoviel Gott in germger Knechtsgestalt sich gezeigt hat, unter uns gelebt und gelehrt hat und darauf gestorben ist - das wäre mehr als genug.« Denn das ist das Paradox, das jedes nähere Wissen nur noch unwahrscheinlicher macht. Hier gibt es nichts zu wissen, der Verstand wird abgestoßen, die objektive Ungewißheit steht fest, und nun wird doch gesagt: vom Glauben an dieses Absurde hängt deine ewige Seligkeit ab, für die man ja unendlich interessiert ist. »Glaube«, sagt Kierkegaard, »ist gerade der Widerspruch zwischen unendlicher Leidenschaft und objektiver Ungewißheit«, und daraus folgt, daß die einzige Weise, auf welche der Existierende in ein Ver-hältnis zu Gott kommt, die ist, daß der Widerspruch die Leidenschaft zur Verzweiflung bringt, und mit der Kategorie der Verzweiflung, dem Glauben, Gott ergreifen hilft. Noch nie ist die Aufgabe der Existenz in ähnlicher Deutlichkeit aus allem Schleier von Illusionen her-ausgehoben worden; sie besteht im Wagnis, auf ein Paradox hin zu leben, das nie zu begreifen ist, ja das den Verstand abstößt, und vor allem darin, sich immer in dieser Krise der Entscheidung zu halten, indem man alle Sicherungen und objektiven Ruhepunkte auflöst, denn die Wahrheit »besteht eben in dem Wagestück, das objektiv Unge-wisse mit der Leidenschaft der Unendlichkeit zu wählen«. Dann ist natürlich jeder Augenblick, in dem man nicht dieses Verhältnis aus-drückt, verloren, und »die Entscheidung so wichtig und dringend, als wäre die Gelegenheit schon unbenutzt vorübergegangen«. Denn ir-gend etwas Gedankenloses oder Gleichgültiges zu tun ist nur möglich, wenn ich weiß oder zu wissen mir einbilde, Gott ist da und ich bin Christ und getauft und Sonntag wird das Verhältnis wiederherge-stellt. Aber das kann ich ja gerade nicht wissen, der Glaube ist nicht ein bißchen Wissen, sondern die Verzweiflung des unendlichen Inte-resses an einem Paradox, und diese Haltung bezeichnet Kierkegaard mit dem einfachen Namen der Subjektivität. »Subjektiv zu werden, würde also die höchste Aufgabe sein, die jedem Menschen gestellt ist,... und das Subjektivwerden würde einem Menschen, solange er lebt, vollauf zu tun geben«, und dann würde er wohl keine Zeit haben, »wie ein phantastisches Wesen am Schreibtisch zu sitzen und zu schreiben, was man nie selbst getan hat«. Deshalb lebt nun der Existierende beständig in zwei Sphären, in der täglichen Unmittel-barkeit, wie jeder Mensch, und in dem unendlichen Interesse an sich, das am Paradox des Christentums verzweifelt und sich keinen Mo-ment in der Unmittelbarkeit verlieren darf, so wie sich der Speku-lierende und Hegelianer im Gedanken eines Weltprozesses verliert, in dem jeder seinen notwendigen Ort habe und die Wahrheit allmäh-lich zu sich kommt, durch eine Reihe notwendig unvollkommener Entwicklungsstufen hindurch, deren jede für sich angesehen ein Irr-tum ist - aber gerade da steht ein Einzelner und ist unendlich an der Wahrheit und an seiner Existenz interessiert, und es ist ihm we-nig geholfen, wenn der Idealist ihm sagt, die nächste Generation wür-de schon wieder näher daran sein. Deshalb sagt Kierkegaard, »es wäre zu wünschen, daß man sich psychologisch darüber orientierte, wie dessen Seelenzustand sei, der das Logische denkt, welche Art Abge-storbensein von sich selbst dazu erforderlich sei, und welche Rolle die Phantasie dabei spiele«. »Aber in Wahrheit existieren, also mit Bewußtsein in seine Existenz eindringen, zugleich ewig gleichsam weit über sich hinaus und doch in ihr gegenwärtig, und doch im Werden, das ist fürwahr schwierig.«


Gehlen selbst ist in seiner eigenen Theorie mit Vorsicht zu behandeln; der Herausgeber der Gehlen-Gesamtausgabe Rehberg nennt ihn einen "Extremisten der Ordnung"!

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Donnerstag, 30. August 2007
Gerhard Richter, Kölner Domfenster

Wird das Numinose sichtbar gemacht? Ich sehe wabernde Lichtenergiefelder ohne transzendentale Wurzel. Irgendwie vergleichbar bestimmten Aufnahmen des Elektronenmikroskops. Ich schätze, mit diesem Fenster hat der abstrakte Geist - und nicht der Heilige Geist - jener abstrakte Geist der modernen mathematischen Naturwissenschaften, der in diesem Glas die Kunst bestimmt, Einzug gehalten in einen christlichen Dom. Ich fürchte, er bestimmt schon lange Christentum, wie auch die Kunst der Neuzeit (vgl. Beuys' Gegenreformation).

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Mittwoch, 21. Februar 2007
Zerreißt Eure Herzen, nicht Eure Kleider
ERSTE Lesung

Joel 2, 12-18
Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider

Lesung aus dem Buch Joel

12So spricht der Herr: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen.

13Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte, und es reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat.

14Vielleicht kehrt er um, und es reut ihn, und er lässt Segen zurück, so dass ihr Speise- und Trankopfer darbringen könnt für den Herrn, euren Gott.

15Auf dem Zion stoßt in das Horn, ordnet ein heiliges Fasten an, ruft einen Gottesdienst aus!

16Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde! Versammelt die Alten, holt die Kinder zusammen, auch die Säuglinge! Der Bräutigam verlasse seine Kammer und die Braut ihr Gemach.

17Zwischen Vorhalle und Altar sollen die Priester klagen, die Diener des Herrn sollen sprechen: Hab Mitleid, Herr, mit deinem Volk, und überlass dein Erbe nicht der Schande, damit die Völker nicht über uns spotten. Warum soll man bei den Völkern sagen: Wo ist denn ihr Gott?

18Da erwachte im Herrn die Leidenschaft für sein Land, und er hatte Erbarmen mit seinem Volk.

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Montag, 11. Dezember 2006
Ich blogger mir ein Gute-Nacht-Bild

"Die guten und die bösen Engel", William Blake 1795

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Dienstag, 7. November 2006
Die Göttin Kumari von Patan
"Das dreizehnjährige Mädchen, das in der alten nepalesischen Königsstadt Patan als Inkarnation der Göttin Taleju verehrt wird und seine Wohnung nur an achtzehn Festtagen im Jahr verläßt, sprach sich in einem Interview mit dem „Daily Telegraph“ gegen ein Ethos des anything goes aus: „Als Kumari bin ich gehalten, weder mit Hunden noch mit Lederschuhen oder menstruierenden Frauen in Berührung zu kommen. Wenn alles erlaubt ist und ich vor die Tür gehen darf, welchen Sinn hat es dann, eine Kumari zu sein?“" - Man spricht von Kindesmißbrauch http://www.sgipt.org/gipt/entw/bindung/Kumari/goetinaz.htm

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Montag, 25. September 2006
Paul Gerhardt: Sommergesang (1683)
Geh aus, mein Herz, und suche Freud
In dieser lieben Sommerzeit
An deines Gottes Gaben;
Schau an der schönen Gärten Zier
Und siehe, wie sie dir und mir
Sich ausgeschmücket haben.

Die Bäume stehen voller Laub,
Das Erdreich decket seinen Staub
Mit einem grünen Kleide;
Narzissus und die Tulipen,
Die ziehen sich viel schöner an,
Als Salomonis Seide.

Die Lerche schwingt sich in die Luft,
Das Täublein fleucht aus seiner Kluft
Und macht sich in die Wälder;
Die hochbegabte Nachtigall
Ergetzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder.

(...)

Ich selbsten kann und mag nicht ruhn,
Des großen Gottes großes Tun
Erweckt mir alle Sinnen;
Ich singe mit, wenn alles singt,
Und lasse, was dem Höchsten klingt,
Aus meinem Herzen rinnen.

Ach, denk ich, bist du hier so schön,
Und läßt dus uns so lieblich gehn
Auf dieser armen Erden,
Was will doch wohl nach dieser Welt
Dort in dem reichen Himmelszelt
Und güldnem Schlosse werden?

(...)


(Insgesamt 15 Strophen)

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Donnerstag, 17. August 2006
Das Lebensmittel
Darauf wurde Jesus vom Geist in die Wüste hinaufgeführt, um vom Teufel versucht zu werden. Und nachdem er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. Und es trat der Versucher an ihn heran und sprach zu ihm: "Wenn Du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass diese Steine zu Brot werden." Er aber antwortete und sprach: "Es steht geschrieben: ‚Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt.’"(Mt 4,11)

"Unser tägliches Brot gib uns heute." (Mt 6,11; Lk 11,3)

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, aber doch auch.
Brot ist ein "Grundnahrungsmittel" und ein vorzügliches "Lebensmittel". Es ist ein Stoff, der wie kein anderes Nahrungsmittel durchgeistig ist und eine metaphysische Bedeutung hat. Lebensmittel Brot ist quasi ein ganzheitliches Lebensmittel, besetzt mit spirituellem Gehalt, Materie und Geist. Dem Geist des Brotes wird in allen Religionen gehuldigt. Man bricht (!) das Brot und dankt Gott für das Lebensmittel.

Das Brot lebt. Als die Frau das Brot unaufmerksam mehr aufriß als schnitt, sagt der Mann empört: "Quäl doch das Brot nicht so." Und insofern das Brot lebt, kann man folgern, vergibt es dem lebendigen Menschen Leben. Das Gottesgeschenk des Brotes, das in der Mühsal des Tagwerks erzeugt wird, wird zum Mysterium in der Hostie im katholischen Gottesdienst:

"Unmittelbar auf den Friedensgruß folgt nun das Brechen des Brotes.

Diese Brotbrechung war so lange notwendig, als ein Brotlaib konsekriert wurde, der nun zur Austeilung entsprechend der Zahl der Kommunikanten, geteilt wurde. Das Aufkommen der kleinen münzengroßen Hostien hätte an sich diesen Ritus überflüssig gemacht. Das funktional notwendige Brechen des einen Brotes bekam nun aber symbolische Bedeutung. Das verdeutlicht auch die Allgemeine Einleitung ins Messbuch:

"Das Brechen des Brotes hat nicht nur eine praktische Bedeutung, sondern zeigt, dass wir alle in der Kommunion von dem einen Brot des Lebens essen, das Christus ist, und dadurch ein Leib werden (1 Kor 10,17) (Allgemeine Einleitung ins Messbuch, 56c. zit. nach joerg-sieger.de)"

Hier in der Transsubstantiation wird das Brot zum zentralen Mysterium der Katholiken, unbegreiflich und höher als alle Vernunft ["Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. (Ph. 4,7)]
Weiterdenken

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Mittwoch, 2. August 2006
Gott sehen viertens: Manoppello II
In der morgigen FAZ schreibt Christian Geyer anläßlich des Papstbesuchs in Manoppello zum "Volto Santo":

"Rätselhaft darf man den durch viele Forscherhände gegangenen Schleier wohl nennen. Das hauchdünne, seidenähnliche Tuchbild wirkt weder gemalt noch gewoben. Die Wissenschaft häuft Hypothese auf Hypothese. Im Augenblick sagt sie, sie könne sich die Entstehung des „Volto Santo“ nicht erklären, seinen Stoff nicht, seine Farben."

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