Under Dekonstruktion
siehe vorläufig Leib und Seele

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Innerlichkeit - This Mortal Coil: 2006-09-24
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Sonntag, 24. September 2006
Schöne kleine Dinge, Folge 3
Glückwunschkarte (an Wen gerichtet?)

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Marie-Claire Alain spielt Messiaen
Les Bergers ("Die Hirten" aus: "Die Geburt des Herrn")
)

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Angst - Verzweifelung - Einsamkeit
Manche Kunstliebhaber nennen diese menschlichen Zustände als Befindlichkeiten, die sie etwas angehen und die in der Kunst veranschaulicht und gebannt werden. Eine Analyse der Angst als "Grundstimmung" unseres Daseins erfolgt bekanntich in Martin Heideggers Hauptwerk "Sein und Zeit" von 1927. Bei dem Wort "Angst" denkt man auch unwillkürlich an Sören Kierkegaard.
Angst, Verzweifelung und Einsamkeit erzeugen im Betroffenen eine "Grundstimmung" der Schwermut (milder: "Melancholie"). Man zählt den künstlerischen Menschen zum schwermütigen Typus. Diese Schwermut, die nicht kontinuierlich vorhanden sein muß, muß augehalten werden, d. h. der künstlerische Mensch der, insofern er ernst zu nehmen ist, trägt an einer Bürde und an einer Not im Schaffen, die Voraussetzung hoher künstlerischer Betätigung ist.
"Schaffen ist ein freies Bilden. Freiheit ist nur, wo das Übernehmen einer Bürde ist. Im Schaffen ist je nach seiner Art diese Bürde ein Muß und eine Not, an der der Mensch schwer trägt im Gemüt, so daß ihm schwer zumute ist. Alles schöpferische Handeln ist in der Schwermut" (Martin Heidegger, GA 29/30, 270).
Im Zeitalter des Weltkapitalismus ist die Kunst in einen
Betrieb gefangen, der den schöpferischen Prozeß pervertiert. "Schwermut" ist unaufrichtiger Verkaufsschlager. Der wahrhaft schwermütige schöpferische Mensch sieht sich ausgebeutet, prostituiert und oft als Lachfigur der Spaßgesellschaft.
Von hier aus erklärt sich meine These der Rebellion in der Affirmation ("Idylle"). Die alten künstlerischen Konzepte, die noch glaubhaft und echt Angst, Verzweifelung und Einsamkeit zu bewältigen vermochten (Kunst als Therapie u. a.) sind in der Profitgier des Kunstbetriebes längst entschärft und zur Billigware verkommen. Dadaistische usw. Gesten der Revolte sind heute Amusement von Late-Night-Shows, mehr nicht.
Was heute provoziert ist genau das Gegenteil und es soll provozieren, weil der künstlerische Mensch, der immer noch an der Schwermut leidet - das kann integren Menschen eben nicht "abgekauft" werden - kundtun muß, dass er mit dieser seiner Welt der Angst, Verzweifelung und Einsamkeit nicht einverstanden ist - immer noch nicht. Vielleicht sollte man von Camouflage sprechen.
Was tun, um der Banalisierung und den Vermarktungen existentieller menschlicher Verfassungen und ihrem künstlerischen Ausdruck zu entgehen? Hier darf noch einmal Cioran zitiert werden: "Das Einzige, was man für seine Zeit tun kann, ist zu beweisen, dass man nicht zu ihr gehört".

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