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Sonntag, 12. November 2006
Wie hält man es mit dem "Erhabenen"
rabe489, 23:00h
Den obligatorischen Sonntagstatort im deutschen Fernsehen mißachtend und Carpenters "Das Ding aus einer anderen Welt" für nach Zehn vormerkend, habe ich heute abend die Frage nach dem "Erhabenen" (wiedereinmal) gestellt. Diese Leitsätze führen dahin:
Die Kunst soll den zeitgenössischen Menschen "aufheben" im Sinne von aufbauen und hochheben: erheben. Der "Homo abyssus" (s.u.) soll einen Halt in der Kunst - aber nicht als Religionsersatz - finden, um nicht in den Abgrund zu stürzen. Eine Kunst mit Grund und Boden ist eine positive Kunst und daher meist gegen die verschiedenen Kunstarten der (negativen) Moderne gerichtet. Die Kunst, die erhebt, nämlich durch das Erhabene, macht den Menschen nicht größer im Sinne von Nietzsches "Übermenschen", sondern vielmehr zu dem, was er eigentlich ist. 1. ModerneDie Gegenwartsliteratur definiert die Moderne u. a. so:"Wir plädieren für einen mittleren Begriff der Moderne, der durch folgende Aspekte skizziert werden kann: durch die großräumige Umstellung der Gesellschaft auf eine kapitalistische Produktionsweise, die nicht nur das Manufaktur- und Handelswesen, sondern die industrielle Produktion insgesamt betrifft; durch ein Reflexisvwerden des säkularisierten Selbstbewußtseins im Denken der Aufklärung; und durch eine Befreiung der Künste aus religiösen und politischen Heteronomien zu tendenziell autonom agierenden Sektoren ästhetischer Produktivität. Richtet man sich nach diesen Kriterien, wird man Ende des 18. und den Beginn des 19. Jahrhunderts als jene Zeit sehen können, in der gesellschaftlich, philosophisch und ästhetisch jene Dimensionen bestimmend geworden sind, die zu den Konstitutionsbedingungen des modernen Subjekts und seiner Lebenswelten gehören." (K. P. Liessmann, Philosophie der modernen Kunst, Wien 1999 UTB 2088]) 2. Das ErhabeneWer sich auf das Erhabene einläßt und es für die neue Kunst fruchtbar machen möchte, wird es mit Widersinnigkeiten zu tun bekommen:"Man kann über das Erhabene nichts aussagen, ohne gleichzeitig das Gegenteil behaupten zu müssen....(Eine Theorie des Erhabenen) müßte eine Theorie des Paradoxes sein" Christine Pries in: dies.(Hrsg.), Das Erhabene, Zwischen Grenzerfahrung und Größenwahn, Weinheim 1989. Jean-Francois Lyotard - einer der Denker der Postmoderne - entwickelte einen originellen Standpunkt zum Erhabenen. Er beschreibt es überhaupt als die "Darstellung des Nichtdarstellbaren". Er votiert für die künstlerischen Avantgarden, indem er schreibt(in:Was ist postmodern): "Als Malerei würde die (erhabene Malerei) zwar etwas "darstellen", aber nur in negativer Weise, sie würde alles Figurative und Abbildliche vermeiden, sie wäre 'weiß' wie ein Quadrat von Malewitch, sie würde nur sichtbar machen, indem sie zu sehen verbietet, sie würde nur Lust bereiten, indem sie schmerzt." Und: "In diesen Unterweisungen sind die Axiome der künstlerischen Avantgarden in dem Maße wiederzuerkennen, als sie darauf abzielen, durch sichtbare Darstellungen auf ein Nicht-Sichtbares anzuspielen." Nun für jede Ideenkunst und für jeden Symbolismus, für jede mittelalterliche Kunst und für jede Romantik gilt ein Anderes - oder doch nicht (?): Wo Ideen veranschaulicht werden, stellt die Kunst doch etwas direkt Nichtdarstellbares (die Idee) in eine Darstellungsweise (Form). Oder ist das zu allgemein gedacht und was meint Lyotard genau? Zwischendurch etwas für's Auge: Claude Lorrain, Heroische Landschaft, Mitte 17. Jh. ... link "Sterben" 1970
rabe489, 20:20h
Darin u. a. : ... link ... older stories
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