Under Dekonstruktion
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Innerlichkeit - This Mortal Coil |
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Donnerstag, 23. November 2006
GOTT schauen
rabe489, 22:53h
"Unsichtbar ist Gottes Natur, nicht nur der Vater, sondern die ganze Dreifaltigkeit, der eine Gott. Und nicht nur unsichtbar, sondern auch unwandelbar. Darum erscheint Er den Menschen, wenn Er es will, in einer sichtbaren Gestalt nach seinem Belieben, in dem Sinne, daß davon unberührt bleibt sein ungesehenes, unwandelbares Wesen.
Freilich, wenn fromme Menschen Sehnsucht haben, Gott zu schauen, und innigst danach entbrennen, so ist's, wie mir scheint, nicht das Verlangen nach einer Erscheinung in dieser und jener Gestalt, die nicht Gott selbst ist, sondern nach seinem Wesen, wie Er ist in sich selbst. Dieser Sehnsucht Flamme gab Zeugnis der heilige Moses, sein treuer Knecht, da er zu Gott sprach, mit Ihm redend als Freund von Angesicht zu Angesicht: 'Habe ich Gnade gefunden vor Dir, so laß mich Dich schauen!' - Wie denn? Ist Er es denn nicht selber? Wäre Er es nicht, so würde Ihm Moses nicht sagen: 'Laß mich Dich schauen!' sondern : 'Zeige mir Gott!' Und doch, hätte er schon seine Natur und sein Wesen gesehen, so würde er noch viel weniger bitten: 'Laß mich Dich schauen!' Gott selbst also ist in jener Gestalt, in der Er erscheinen will. Doch erschien Er nicht in seinem eigenen Wesen, und dieses verlangte Moses zu schauen. Aber dies ist den Heiligen für das andere Leben versprochen. Demnach ist wahr, was Moses gesagt ward: 'Niemand kann Gott schauen und leben', das ist: niemand kann Ihn in diesem Leben schauen, wie er ist; niemand, solange er lebt.- Doch ist es möglich, daß der menschliche Geist von Gott aus diesem Leben entrückt werden kann zum Leben der Engel, bevor er durch den gemeinsamen Tod vom Leibe gelöst wird. So ward jener entrückt, der 'unaussprechliche Worte vernahm, die ein Mensch nicht aussprechen kann'. Da ward der innere Sinn so stark den Sinnen dieses Lebens abgewandt, daß er nicht mehr zu sagen weiß, ob er in diesem Leibe gewesen oder außerhalb, mit anderen Worten, ob er wie in starker Ekstase aus diesem Leben versetzt war in jenes andere, indes das Band des Leibes noch blieb, oder ob schon die völlige Lösung eintrat, wie es im Tode der Fall ist. So kann doch wahr bleiben jenes Wort: 'Niemand kann in mein Antlitz schauen und leben': weil der Geist abscheiden muß von diesem Leben, um aufgenommen zu werden in die Unaussprechlichkeit seines Schauens. Und es ist nicht unglaublich, daß etliche Heiligen auch vor dem leiblichen Tode so erhabene Offenbarung zuteil ward.-" Augustinus (354 - 430) zitiert nach: Otto Karrer, Der mystische Strom. Von Paulus zu Thomas von Aquin. München, Ars Sacra [1926] 451 S. ... link Daily Soap
rabe489, 21:57h
Bin wieder in mein nun ruhiges Heim zurückgekehrt. Habe aus der Nachbarstadt die 5bändigen Gesammelten Werke vom Dichter der "Inneren Emigration", von Rudolf Alexander Schröder , aus den 50er Jahren mitgebracht. Von ihm stammt das Zitat "Ein Dichter muß gegen seine Zeit sein". Das ist das eine. Bücher sind bei weitem aber nicht alles, was das Herz begehrt. Das andere ist, dass die Königin Nacht wieder ihre Tore geöffnet hat und womöglich ein, zwei wunderbare Stunden mit den eigenen Gedanken und Gefühlen auf mich zukommen. Kann man doch sagen, nicht wahr?
... link Daily Soap
rabe489, 11:42h
Da warte ich nun auf meine Haushaltshilfe und während im Radio von WDR3 das Klassikprogramm läuft, muss ich feststellen, dass die Moderatorin Frau Schwers (Heike?) ein wunderbares Programm zusammengestellt hat. Ab und an kehrt der Westdeutsche Rundfunk doch zu seiner ehemaligen Qualität zurück. Man kann staunen. Übrigens sagte man seinerzeit zum Westdeutschen Rundfunk auch Westdeutscher Rotfunk. Nur mal nebenbei bemerkt.
Nun habe ich noch nach Frau Schwers rechechiert: Heike Schwers geboren in Westfalen, aufgewachsen im Rheinland, hochgeschult in Göttingen, Berlin, Amsterdam und Karlsruhe. Studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Niederlandistik, im Aufbaustudium "Musikjournalismus im Rundfunk". Seit 1997 Klassikforum-Moderatorin. Daneben tätig als Übersetzerin aus dem Niederländischen und täglich beschäftigt mit der musikalischen Früherziehung ihrer kleinen Tochter. Ihre Moderation hatte folgendes Programm (Klassik Forum): Franz Schubert Horch, horch, die Lerch´ im Ätherblau! D 889, Ständchen Dietrich Fischer-Dieskau, Bariton Gerald Moore, Klavier (3' 53'') Franz Krommer Oktett Es-dur, op. 71 für 2 Klarinetten, 2 Oboen, 2 Hörner und 2 Fagotte mit Kontrafagott Bläserensemble Sabine Meyer (15' 58'') Johannes Brahms Ständchen, op. 106,1 Anne Sofie von Otter, Mezzosopran Bengt Forsberg, Klavier (1' 41'') Antonio Vivaldi Concerto C-dur für Mandoline, Streicher und Basso continuo "... con tutti li violini pizzicati" Duilio Galfetti, Mandoline Il Giardino Armonico, Leitung: Giovanni Antonini (8') Camille Saint-Saëns Sérénade d´hiver Männerchor "Orphei Drängar" Uppsala, Leitung: Eric Ericson (4' 36'') Claude Debussy Sérénade interrompue aus "Préludes, livre 1" Krystian Zimerman, Klavier (2' 30'') Johannes Brahms Vergebliches Ständchen, op. 84,4 Anne Sofie von Otter, Mezzosopran Bengt Forsberg, Klavier (1' 41'') Robert Schumann Sinfonie Nr. 3 Es-dur, op. 97 "Rheinische" Cleveland Orchestra, Leitung: George Szell (32' 14'') Gustav Mahler Revelge Rheinlegendchen Wer hat dies Liedlein erdacht?! Verlorne Müh´! Lob des hohen Verstandes aus "Des Knaben Wunderhorn" Thomas Hampson, Bariton Geoffrey Parsons, Klavier (18' 53'') Wolfgang Amadeus Mozart Konzert C-dur, KV 314 für Oboe und Orchester Academy of St. Martininthe-Fields, Solist und Leitung: Heinz Holliger (19' 52'') Wolfgang Amadeus Mozart Arie der Blonde "Welche Wonne, welche Lust" aus "Die Entführung aus dem Serail" Lotte Schädle, Sopran Orchester der Bayerischen Staatsoper, Leitung: Eugen Jochum (2' 32'') Nikolaj Rimskij-Korsakow Der junge Prinz und die junge Prinzessin aus "Scheherazade" Sinfonische Suite New Yorker Philharmoniker, Leitung: Leonard Bernstein (11' 10'') Franz Schubert Zögernd, leise, Ständchen, op. posth. 135, D 920 für Singstimme, Frauenchor und Klavier Anne Sofie von Otter, Mezzosopran Bengt Forsberg, Klavier Frauenstimmen des Schwedischen Rundfunkchors (5' 23'') Richard Strauss Schlagende Herzen, op. 29,2 Rita Streich, Sopran Erik Werba, Klavier (2' 41'') Johann Strauß, Sohn Herzenslust, op. 43 CSSR State Philharmonic Orchestra, Leitung: Alfred Walter (1' 46'') Claude Debussy Il pleure dans mon coeur aus "Ariettes oubliées" Juliane Banse, Sopran András Schiff, Klavier (2' 40'') Philipp Heinrich Erlebach Schwaches Herz Victor Torres, Gesang Stylus Phantasticus (4' 18'') Alexander Glasunow Chant du ménestrel, op. 71 Mstislaw Rostropowitsch, Violoncello Boston Symphony Orchestra, Leitung: Seiji Ozawa (4' 13'') Arnold Schönberg Geübtes Herz, op. 3,5 Dietrich Fischer-Dieskau, Bariton Aribert Reimann, Klavier (2' 49'') Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonia concertante Es-dur, KV 297b für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Orchester Diethelm Jonas, Oboe Sabine Meyer, Klarinette Bruno Schneider, Horn Sergio Azzolini, Fagott Staatskapelle Dresden, Leitung: Hans Vonk (29' 20'') Erwin Schulhoff Suite dansante en jazz Kathryn Stott, Klavier (13' 24'') Paul Hindemith Ragtime "wohltemperiert" Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Leitung: Gerd Albrecht (3' 26'') Johann Sebastian Bach Präludium und Fuge c-moll, BWV 847 aus "Wohltemperiertes Klavier, 1. Teil" Swjatoslaw Richter (2' 57'') Dmitrij Schostakowitsch Streichquartett Nr. 1 C-dur, op. 49 Borodin-Quartett (13' 50'') Franz Schubert/Hans Zender Auswahl aus "Schuberts Winterreise, eine komponierte Interpretation" Hans Peter Blochwitz, Tenor Ensemble Modern, Leitung: Hans Zender (26' 42'') Franz Schubert/Franz Liszt Wandererfantasie Louis Lortie, Klavier Residentie Orkest Den Haag, Leitung: George Pehlivanian (21' 02'') Gabriel Fauré Papillon, op. 77 Peter Bruns, Violoncello Roglit Ishay, Klavier (2' 44'') Giovanni Antonio Rigatti Magnificat Gabrieli Consort, Leitung: Paul McCreesh (7' 40'') Biagio Marini Sonata con tre violini in eco Gabrieli Players, Leitung: Paul McCreesh (5' 40'') Jean Sibelius Valse Triste Berliner Philharmoniker, Leitung: Herbert von Karajan (6' 03'') Antonio Vivaldi Agitata da due venti Arie Cecilia Bartoli, Mezzosopran Sonatori de la Gioiosa Marca (5' 37'') Gabriel Fauré Sonate Nr. 1 A-dur, op. 13 Jascha Heifetz, Violine Brooks Smith, Klavier (20' 14'') Edvard Grieg Klavierkonzert a-moll, op. 16 Stephen Kovacevich BBC Symphony Orchestra, Leitung: Colin Davis (29' 30'') Morten Lauridsen O Magnum Mysterium Nordic Chamber Choir, Leitung: Nicol Matt (6' 54'') Domenico Scarlatti 2 Sonaten Vladimir Horowitz, Klavier (5') Peter Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5 e-moll, op. 64 Royal Philharmonic Orchestra, Leitung: Artur Rodzinski (44' 45'') U.s.w. ... link Die Rede vom Ende der Kunst
rabe489, 04:47h
Ein kleines Büchlein ist zu dieser Fragestellung wärmstens zu empfehlen: Hans Thomas (Hrsg): Die Lage der Kunst am Ende des 20. Jahrhunderts, Lindenthal-Institut, Köln ( Verlag J. H. Röll) 1999, 100 S.,(10,50 €). Die Beiträge dieser Colloquium-Dokumentation von Boris Groys, Eduard Beaucamp und vor allem Fernando Inciarte sind äußerst erhellend, was die Fragestellung nach dem Ende der Kunst und dem Ende der Moderne betrifft. Als Beispiel möchte ich aus der abschliessenden Aussprache zitieren:
Inciarte: Hegel verkündet das Ende der Kunst. Es mögen, sagt er, noch so viele Künstler eine Mutter Gottes, einen Christus malen, es hilft nichts, das Knie beugt sich nicht mehr. Vielleicht herrscht deshalb ein nihilistischer Ton in der Kunstkritik und auch in vielen Aspekten der seriösen Kunst, weil tatsächlich die Kunst aufgehört hat, Kult zu sein. Hegel hat dieses Ende der Kunst so begründet: Der menschliche Geist sei schon soweit, daß er auf das Sichtbare verzichten könne. Hegel war Protestant und legte nicht so viel Wert auf die Visualität. Die von der Kunst leergewordene Stelle sei jetzt besetzt worden durch die Philosophie. Kann es nicht sein, daß der Kunstkritiker heute — ich spreche hypothetisch — arbeitslos geworden ist, weil der Künstler selbst Kritiker geworden ist? Mehr noch: Weil er vielleicht Philosoph geworden ist? Er reflektiert, kann jetzt selbst seine Kommentare schreiben und damit den Kritiker überflüssig machen. Inzwischen heißt es, die Philosophie, jedenfalls die Meta- physik, sei auch an ihrem Ende angelangt. Aber diese Prozes- se des zu Ende-Gehens sind dialektisch. Das Ende ist stets ein neuer Anfang. Beaucamp: Alles Reden vom Ende der Kunst halte ich für ein großes Mißverständnis. Es ist auch immer die Rede vom Ende der Moderne. Die Medien, die Philosophen, sprechen vom Ende der Kunst, aber nicht die Praktiker. Daß eine bestimmte Ästhetik, ein bestimmtes Denksystem eines Jahr- hunderts nun endlich auch einmal zu Ende geht, ihnen der Boden entzogen ist, daran ist nichts Außergewöhnliches. Daran, daß vielleicht die Kunst hinterherhängt, auch nicht. Es könnten also ganz andere Umbrüche am Werk sein, die überhaupt noch nicht verarbeitet sind. Das sollte nicht außer acht gelassen werden. So war es doch auch im späten 19. Jahrhundert. Da hat man gesagt, der Historismus, Realismus, Naturalismus, alle diese Dinge der Romantik sind passe, machen wir also etwas Neues. Es gibt kein Ende des Den- kens, es gibt kein Ende des Musizierens. Es gibt auch kein Ende der Kunst. Wie der Arzt den Patienten nicht sich selbst überläßt und sich selbst therapieren läßt, wird es auch hier immer Diagnostiker geben. Und auch Therapeuten. Insofern ist gerade jetzt eine aufregende Zeit. Jedoch sind die Diagno- sen dessen, was sich da entwickelt, subjektiv. Daß sich gewis- se Pessimismen hineinmischen, ist unausbleiblich. ... link Daily Soap
rabe489, 03:10h
Da war ich in Gedanken versunken, als sich plötzlich das Bild einer Küchenschabe einstellte und sich mir die Frage stellte: Ist eine Küchenschabe als ein Geschöpf nun schön oder häßlich? Ich suchte nach einer genauen Abbildung. Und fand sie auch um 2:00Uhr:
Schön oder hässlich? Das ist hier die FrageOder nehmen wir den Kopf einer Stubenfliege:... link Daily Soap
rabe489, 02:22h
Nun habe ich es mir also angewöhnt, um diese Zeit für drei, vier Stunden zu arbeiten und das mit Freuden. Mal sehen, was mich da heute Nacht an Schönem und Erbaulichem, Informativem und Erhellendem (oder deren Gegenteil) erwartet...
... link Pre-Beuysscher Bildhauer ist post-Beuysscher Plastiker (sculpteur)
rabe489, 01:57h
Ich beschäftige mich aktuell mit Aristide Maillol und seinen Skulpturen. Ob er nicht doch ein wenig genialer ist als Joseph Beuys?
... link Der Maler Felix Zdziuch und seine "planetarische Revolution"
rabe489, 01:27h
vor seinem Bild "Pegasus" ... link ... older stories
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