Under Dekonstruktion
siehe vorläufig Leib und Seele

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Innerlichkeit - This Mortal Coil: 2007-01-29
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Montag, 29. Januar 2007
Die Wanderschaft des Individuums

Moritz von Schwind, Auf der Wanderschaft

Ich kann mir nicht helfen, diese Kunst ist aktueller als die Kandinskys.

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Individuum und Gesellschaft,
dieses Verhältnis sei mein Grundproblem, schrieb ich irgendwo. Das ist falsch. Gesellschaft, das ist das Grundproblem, Sozietät. Individuen korrespondieren mit Individuen, das empfinde ich als gesund. Sobald sich da Struktur und Herrschaft einmischt, also Gesellschaft einmischt, wird das Individuum auf Krankheit zurückgeworfen, es wird pathologisch, siehe Dadaismus.

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Die elitäre Harmonie der Welt
Wieder einmal Alfred Deller, der englische Countertenor der 60er Jahre. Und das unübertroffene Label "harmonia mundi France", ansässig natürlich in Südfrankreich, in Arles.





Ich möchte einsamer denken, elitärer, weniger Rücksicht, unbedingter. Diese Musik macht den Haushalt stark, den Alltag wischt sie fort. Reden wir mit Unseresgleichen, seien wir Abgrund und Grund in einem. Alles leicht dahergesagt. Aber die Musik, der Gesang von Alfred Deller begeistert: Er zündelt und dann noch Shakespeare!

Zwar nicht Deller, aber auch ein Countertenor:

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Vauvenargues: Philosophie des Herzens
Noch einmal Marquis de Vauvenargues (siehe Suchmaske links).

"Über die Liebe

Gewöhnlich ist die Liebe in hohem Grade mit dem Gefühl inniger Verbundenheit verknüpft, d.h. mit
einer Neigung, deren Band die Sinne schlingen, aber obwohl sie das tun, ist doch ihre Befriedigung nicht immer die Hauptsache dabei; es ist nicht unmöglich, daß es eine Liebe gibt, die von grober Sinnlichkeit frei ist.
Die gleichen Leidenschaften äußern sich bei den
Menschen auf sehr verschiedene Art; der gleiche
Gegenstand kann ihnen aus ganz entgegengesetzten
Gründen gefallen. Ich setze den Fall, daß mehrere
Männer derselben Frau ihre Neigung zuwenden:, die
einen lieben sie wegen ihres Geistes, die andereil
wegen ihrer Tugend, wieder andere wegen ihrer Feh-
ler, usw.; es ist auch möglich, daß alle sie lieben
wegen Eigenschaften, die sie gar nicht besitzt, so,
wenn man eine leichtfertige Frau liebt, die man für
anständig hält. Wie dem auch sei, man hängt sich an
die Vorstellung von ihr, in der man sich nun einmal
gefällt, ja, man liebt eigentlich nur diese Vorstellung,
nicht die leichtfertige Frau. Daher ist also der Gegen-
stand der Leidenschaften nicht das, was sie erniedrigt
oder erhöht, sondern die Art und Weise, wie man ihn
ansieht. Ich habe oben von der Möglichkeit ge- .
sprechen, daß man in der Liebe etwas Reineres als
die Befriedigung unserer Sinne suchen könnte. Zu
dieser Meinung führt mich folgende Erwägung: Im
gesellschaftlichen Leben sehe ich alle Tage, daß ein
Mann, umgeben von Frauen, mit denen er niemals
gesprochen hat, etwa bei der Messe oder während der
Predigt, sich nicht immer für die hübscheste ent-
scheidet oder für die. die ihm als solche erscheint.
Warum wohl? Deswegen, weil jede Schönheit den
nur ihr eigenen Charakter zum Ausdruck bringt —
und demjenigen, der dem unsrigen am besten ent-
spricht, «lern geben .wir den Vorzug. Der Charakter
also ist es, der bisweilen unsere Wahl bestimmt. Wir
suchen also die Seele —das kann man mir nicht ab-
streiten. Alles also, was sich unseren Sinnen dar-
bietet, gefällt uns dann nur als Bild eines Etwas, das
sich-vor ihrem Blick verbirgt; wir lieben dann also
die sichtbaren Eigenschaften nur als die Organe un- l
serer Lust, und indem wir sie den unsichtbaren
Eigenschaften unterordnen, deren Ausdruck sie sind;
also ist es z. m. wahr, daß die Seele es ist, die uns am
tiefsten berührt. Da also die Seele nicht zu den Sin-
nen spricht, sondern zum Geist, so wird das, was ihm
Befriedigung gewährt, die Hauptsache, und wenn die nicht befriedigten Sinne ihm entgegenstünden, würden wir sie ihm opfern. Wir haben uns also nur klar zu machen, daß die Sinnenbefriedigung dem Geist tatsächlich entgegengesetzt, daß sie ein Flecken auf der Seele ist; das aber ist die reine Liebe.
Und zwar wahrhaftige Liebe, die man nicht mit
Freundschaft verwechseln darf; denn in der Freund-
schaft ist es der Geist, der das Organ des Gefühls ist,
hier indes die Sinne. Und da die Ideen, die aus den
Sinnen kommen, unendlich mächtiger sind als die
Einsichten, die uns die Überlegung gibt, so ist das,
was sie uns einflößen, Leidenschaft. Freundschaft
geht nicht so weit."

- ,

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Ohne Worte

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