Under Dekonstruktion
siehe vorläufig Leib und Seele
September 2007 |
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Innerlichkeit - This Mortal Coil |
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Samstag, 22. September 2007
"Wie bastele ich mir meine Welt?"
rabe489, 00:09h
Warum bastele ich mir meine Welt? Reicht das Gegebene nicht? Könnte da der Wurm drin sein? Was fehlt an der gegebenen Menschenwelt. Nicht immer, aber immer öfter. Warum nicht zufrieden sein? "Ich" und "Welt", könnte es sein, dass das nicht nur der bekannte lyrische Gegensatz ist? Anscheinend ist bei der Betrachtung des Gegebenen ein Mangel verspürbar. Was ist der Mangel in Gesellschaft und Welt hier und jetzt? Fragen, Fragen, Dabei ist es so einfach: In der gegebenen Menschenwelt kommt, lapidar gesagt, die Seele nicht auf ihre Kosten. Die verbreitetste Krankheit unter den Menschen ist die Erkrankung der Seele, natürlich nicht im wissenschaftlichen Sinne (da vielleicht auch), vielmehr im fundamental geistigen Sinn. Da haben wir die Antwort: Warum bastele ich mir meine Welt? Um zu genesen, kranke Seelen zu therapieren, kurz, um an einer Gegenwelt zu arbeiten.
Nächstes Thema: Der Gesundbrunnen ... link J.K.:Garten 2006 - Sept. 2007, 70 x 90cm, Öl
rabe489, 23:46h
"Garten 2006/ 2007" oder "Wie bastele ich mir meine Welt"
... link Der Salon
rabe489, 04:01h
Eine Schiebetür mit Milchglas und einem farbigen Blumenmotiv führte aus dem Esszimmer zu ihm. Im Salon herrschte ein Halbdunkel,das schwere stumpfgrüne Vorhänge schufen und alle Vertikalen des zwielichtigen Raumes, in diesem matten Chromoxidgrün gehalten, sich gegen das Dunkelrot des Bodens, des Tisches und der Polster mühsam behaupteten. Jedenfalls wirkte dieser melancholische Ort, der drapiert war mit Stoffen und Tüchern mit feinster Ornamentik, ebenso schwermütig, wie dessen Bewohner, ein alleinstehender Herr des Hauses, auf den in seinem jetzigen Lebensabschnitt, niemand mehr zu warten schien. Und wäre da ein Jemand, der warten würde, hätte dieser wohl schon längst erfahren, durch welche Gestalt auch immer, dass nämlicher Herr schon seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen ward, weder innerhalb noch außerhalb des Anwesens, Da es einen anderen leiblichen Bewohner des Etablissements nicht zu geben schien, wohlgemerkt leiblich, begannen die Dinge ihre Zwiesprache im Dämmerlicht der Räume und die Zeit, die in jenen eingefangen war, war längst bei diesem müden Kauderwelsch der Gegenstände stummgeworden und versiegt.
Wenn die Dinge verwaist sind, beginnen sie ihr Eigenleben. So war es auch in und mit diesem Haus. Und obwohl sich die Fenster eines Tages langsam blutrot färbten, nahmen etwaige Passanten die Veränderung in ihrer Blindheit garnicht wahr - Passanten sind für Ereignisse am Rande der Stadt immer blind und taub, muß man hierzu wissen. Wie dem auch sei, das Haus, in dessen architektonischer Mitte sich der Salon befand, führte so mehr und mehr ein abgeschirmtes und einsames Sein. Was dann geschah, wüßte niemand zu beschreiben. Eines Tages nämlich konnte man um die Mittagszeit Geräusche aus dem Haus vernehmen, wie wenn sich ein neuer menschlicher Bewohner eingefunden hätte. Und tatsächlich: schon am darauffolgenden Abend zur Stunde der Dämmerung, ließ sich ab und an ein Mann mittleren Alters auf der Terrasse des Hauses blicken. Er schien vollkommen in seiner Schwermut aufzugehen und jetzt weiß man, wie's kommt. Auch über diesen einsamen Menschen werden eines Tages die Gegenstände triumphieren, und der wohlsituierte Herr wird wieder verschwinden, als hätte es ihn nie gegeben. Das ist der Lauf der Welt: das Leben kommt und geht, solange der Salon dessen Mitte ist. ... link ... older stories
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