Under Dekonstruktion
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August 2006 |
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Innerlichkeit - This Mortal Coil |
Mittwoch, 23. August 2006
Ludwig Derleth Teil 2 rabe489, 16:15h
Dies scheint ein Ludwig Derleth-Tag zu sein. Die Zitate die im Umfeld und von Ludwig Derleth erscheinen, sind wohl kein Verstoß gegen das Urheberrecht. Sollte sich jemand übergangen fühlen, möge er sich melden.
"Was sich inzwischen vielleicht als eine der charakteristischen Signaturen unseres Zeitalters erwiesen hat, ist damals [München um 1900] zum erstenmal deutlich geworden: das sich die entscheidenden geistigen Geschehnisse im esoterischen Bereich kleiner Zirkel, abseitiger Gemeinschaften, kaum wahrgenommener Bündungen vollziehen."Lothar Helbing, Ludwig und Anna Maria Derleth, in: Ludwig Derleth Gedenkbuch, Amsterdam 1958 Die so eingeordnete Runde zu der in München in jener Zeit Ludwig Derleth gehörte, nannte sich die Kosmiker. Ihre wesentlichen Mitglieder waren außerdem Karl Wolfskehl, Alfred Schuler, Ludwig Klages und eben Derleth. Dieser wurde am 3. November 1870 in Gerolzhofen (Unterfranken) geboren. An der Universität München studierte Derleth Griechisch, Latein, Philosophie und Chemie. Er wurde nach dem Abschluß Lehrer und "trug die unsichtbare Maske eines Gymnasiallehrers" (Helbing). "Derleth lernte auf seinen frühen Kreuzfahrten durch Europa dei seltsamsten Menschen kennen. Leider ist durch seine angeborene Verschwiegenheit nur weniges zufällig uns überliefert. So weiss man, dass er in Paris mit den esoterischen Kreisen der Mystiker und Theosophen in Berührung kam. Er begegnete Peladan, dem Verfasser mystisch-erotischer Romane, der die Rosenkreuzerbewegung erneuern wollte, um die Kräfte der Schönheit und des vitalen Lebens, die sich, wie er glaubt, in der Renaissance abgespaltet haben, der Kirche wieder zurückzubringen. Er traf Papus, der das System eines christlichen Okkultismus schrieb, und der sich seinen Lebensunterhalt mit einer Gemüsehandlung verdiente,[...] Die weitaus wichtigste Figur aber, die in Paris in seinen Gesichtskreis trat, war Stefan George." (Helbing) Tomas Mann hat Derleth im "Doktor Faustus" charakterisiert. In seiner Skizze "Beim Propheten" schreibt Thomas Mann zu Derleth: "Hier ist das Ende, das Eis, die Reinheit und das Nichts. Hier gilt kein Vertrag, kein Zugeständnis, keine Nachsicht, kein Maass und kein Wert. Hier ist die Luft so dünn und keusch, dass die Miasmen des Lebens nicht mehr gedeihen. Hier herrscht der Trotz, die äusserste Konsequenz, das verzweifelt trohnende Ich, die Freiheit, der Wahnsinn und der Tod..." Helbing schreibt dazu, der im bürgerlichen Humanismus verfhaftete Thomas Mann, würde die äussere Geste des Auftretens von Derleth, "die Gebärde" für das Wesentliche nehmen. |
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