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August 2006 |
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Innerlichkeit - This Mortal Coil |
Donnerstag, 24. August 2006
Louis Zukofsky über Lyrik
rabe489, 00:41h
Der Maßstab für Louis Zukofskys komplexe und unvergleichliche Gedichte wird letzten Endes immer der sein, den er in seinem Vorwort zu A Test of Poetry (1948) formuliert hat: „Der Prüfstein eines Gedichts ist die Bandbreite der Freude, die es einem als Anblick, Klang und gedankliche Einsicht bereitet. Dies ist der Zweck der Lyrik als Kunst.“ Diesen Standpunkt darf man wohl um ein weiteres Zitat aus einem programmatisch zentralen Essay des Dichters im Band Prepositions (1967) ergänzen, aus dem 1946 geschriebenen Text „Poetry, / For My Son When He Can Read“: „So vieles, was in Wörtern anklingt, hat mit dem zu tun, was man mit ihrer Hilfe erkennt – und so vieles, was zugleich anklingt und sichtbar wird, erzeugt ein Wechselspiel zwischen den Wörtern – und erhellt so ganz von selbst die wissenschaftliche Definition von Lyrik, nach der wir suchen. Um lange Bestand zu haben, wäre die Dicht-kunst gezwungen, folgende Funktionen in sich zu vereinen: die Zeit sowie das, was man in ihr erblickt (wie sie von einem Lied eingefangen wird), dazu noch eine Aktion, deren Akteure oder – falls Ihnen das lieber ist – Possenreißer die Wörter sind, die Schrittfolgen bilden wie bei einem Tanz, um in den richtigen Momenten die Stimmbänder hereinzurufen, damit der Tanz in schlichtes Sprechen verwandelt wird.“ Des Dichters „Hauptanliegen“, so Zukofsky in diesem Essay, „ist nicht etwa, sich selbst zu zeigen, sondern jene Ordnung, die ganz von allein zu allen Menschen spricht.“ |
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