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siehe vorläufig Leib und Seele

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Innerlichkeit - This Mortal Coil: 2006-12-15
Innerlichkeit - This Mortal Coil
Freitag, 15. Dezember 2006
In geweihter Nacht
In geweihter Nacht
Nicht tanzend
Wie die Flamme
Des Lichts nicht
Glühend wie die Asche
Des Kamins aber
Wären nicht Not
Wir, die Bedürftigen
In uns nicht ein
Sündiger so
Stiftete die Liebe
Kein Gotteskind uns


Offengelegt: wie ein Gedicht entsteht...

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Professor Froeppel
Zuerst stellte ich die Frage nach Professor Froeppel nur aus Übermut. Aber, da ich gefragt wurde, muß ich ihn enttarnen. Über Professor Froeppel hat Jean Tardieu promoviert geschrieben. Froeppel, der übereifrige Gelehrte, ist für Tardieu das tragikomische Opfer einer Sprachbesessenheit, die in Lauten und Floskeln, im Stammeln und Murmeln die Rückkehr zu den "Ursprüngen der Sprache" sucht. Was bei dem Experimentieren herauskommt, sind die Ausgeburten einer absurden Fantasie. Froeppels unermüdlicher Forschergeist entdeckt die Abgründe der "Infra-Sprache", er entwirft ein Lexikon der "wilden Wörter der Sprache" (Ah, O, Na usw,) kommt dem "Champagner-" und "Gaga-Dialekt" auf die Spur und erfindet nach einem fruchtbaren Aufenthalt in einer Nervenklinik eine eigene Froeppelsprache für den Familiengebrauch. Usw. Froeppel ist eine Parodie auf die moderne Poesie und Kunst. Seine Aufzeichnungen, durch Jean Tardieu überliefert, sind 1966 auf Deutsch erschienen.

Aus Prof. Froeppels Lexikon:

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Daily Soap

Mir ist überhaupt nicht nach Lachen zumute

,denn ich habe mir heute u.a. ein wunderbar gebundenes Notizbuch gekauft, nämlich für die kommenden Gedichtentwürfe. Das bedeutet, ich werde gleich versuchen, etwas niederzuschreiben. Das geht aber nicht unter in einem Lachzustand. Ernst der Kunst.

DIN A5
Bin noch nicht weg. Heute wird nämlich Material gekauft und warte auf die Fahrbereitschaft, :-)
Die Gartenbuchliste folgt dann am späten Nachmittag. Leichte Müdigkeit im Leib. Gut, dass ich weder Barcardi wie jene, noch Grappa wie jener genossen habe. Dann kommt man ja zu nichts. Ich sehe Morgenrot. Im übrigen bestätige ich, dass Goethes Faust mit das wichtigste deutsche Dichtererzeugnis aller Zeiten ist. Nur Hölderlin reicht an ihn heran. Allein als Dichter ist Hölderlin der Größte. Dann folgen Novalis und Rilke. Paul Celan folgt irgendwann. Wenn man überhaupt dieses sportliche Bild verwenden darf für unsere Heroen. Übrigens sollte man weder die Mittelalter- noch die Barock-Dichtung (Gryphius) unterschätzen. Soviel das Gezwitscher am Morgen. Übrigens war Professor Beuys großer Goethe-Leser, ob man's glaubt oder nicht.
Wer kennt Professor Fröppel?

Klee, The first single

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Faust 2: Fundstücke
"Wagner:...
Ich hab' es öfters rühmen hören,
Ein Komödiant könnt' einen Pfarrer lehren.
Faust:
Ja, wenn der Pfarrer ein Komödiant ist;
Wie das denn wohl zuzeiten kommen mag.
(...)
Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen,
(...)
Wagner:
Ach Gott! die Kunst ist lang;
Und kurz ist unser Leben.
(...)
Wagner:
Zwar weiß ich viel, doch möcht' ich alles wissen.
(...)
Faust:
Geheimnisvoll am lichten Tag
Läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben.
Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,
Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben.
(...)
Was sucht ihr, mächtig und gelind
Ihr Himmelstöne, mich am Staube?
Klingt dort umher, wo weiche Menschen sind.
Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
...
O tönet fort, ihr süßen Himmelslieder!
Die Träne quillt, die Erde hat mich wieder!
(...)
Faust:...
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein.
(...)
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
Die eine will sich von der andern trennen:
Die eine hält, in derber Liebeslust,
Sich an die Welt mit klammernden Organen;
Die andre hebt gewaltsam sich vom Duft
Zu den Gefilden hoher Ahnen.
(...)
Faust:...
Aber warum muß der Strom so bald versiegen,
Und wir wieder im Durste liegen?
Davon hab`ich so viel Erfahrung.
Doch dieser Mangel läßt sich ersetzen,
Wir lernen das Überirdische schätzen,
Wir sehnen uns nach Offenbarung,
Die nirgends würd'ger und schöner brennt
Als in dem Neuen Testament.
Mich drängt's, den Grundtext aufzuschlagen,
Mit redlichem Gefühl einmal
Das heilige Original
In mein geliebtes Deutsch zu übertragen.

Geschrieben steht: Im Anfang war das Wort!
Hier stock' ich schon! Wer hilft mir weiter fort?
Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,
Ich muß es anders übersetzen,
Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.
Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn.
Bedenke wohl die erste Zeile,
Daß deine Feder sich nicht übereile!
Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?
Es sollte stehn: Im Anfang war die Kraft!
Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,
Schon warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe.
Mir hilft der Geist! auf einmal seh' ich Rat
Und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat!
(...)"
Schluß für heute

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Faust 1
"Auch hab' ich weder Gut noch Geld
Noch Ehr' und Herrlichkeit der Welt.
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab' ich mich der Magie ergeben,
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund;
Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält,..."

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